Flughafenutopie: Start- und Landebahn auf Stelzen mitten in der Stadt
Wie praktisch wäre es, wenn Flugzeuge direkt im Stadtzentrum starten und landen könnten? Architekturstudent Alex Sutton hat dazu eine konkrete Vorstellung entwickelt – einen Flughafen, der im Zentrum Stockholms auf Stelzen steht.
Bisher ist das Konzept noch eine Utopie. Und als solche ist es auch gedacht gewesen. Die Architekturstudenten der Londoner Bartlett School sollten in ihrem letzten Semester nicht nur einen utopischen Traum entwickeln, sondern auch möglichst konkrete Schritte für dessen Umsetzung in die Realität planen. Für den 25-jährigen Alex Sutton ist das Reisen per Flugzeug ein geeignetes Thema, denn „der Bedarf in der Luftfahrtindustrie wird sich bis 2030 verdoppeln und in der Zukunft weiter steigen“, sagte der Student dem Designmagazin Dezeen.
So habe er für Stockholm, einer der am schnellsten wachsenden Städte in Europa, einen urbanen Flughafen konzipiert, der als Teil eines neuen Stadtteils in dessen Infrastruktur voll integriert sei. Starten und landen könnten die Maschinen auf mehreren Bahnen, die wie ein höher liegendes Netz in das Verkehrswegesystem eingezogen werden. Unter den Start- und Landebahnen hat Sutton Kanäle geplant, die auch als Wasserwege genutzt werden können.
Flugzeuge werden auf Bahnen automatisch geführt
Auf den hochgelegenen Bahnen, die auch aus Sicherheitserwägungen von der restlichen Stadt abgegrenzt sind, werden die Flugzeuge automatisch geführt, sodass deren Motoren erst beim Start angeschaltet werden müssen. Statt eines riesigen Terminalgebäudes stehen den Passagieren mehrere Mikro-Terminals zum Einchecken zur Verfügung. Miteinander verbunden werden sie durch ein persönliches Schienensystem, dass die Reisenden in Kapseln an ihr Gate transportiert.
Für die Abfertigung auf dem urbanen Flughafen stehen die Zeichen ganz im Sinne der Digitalisierung. Per Smartphone wird eingecheckt und das Gepäck aufgegeben, das dann automatisch sortiert und verladen wird.
Sutton stellt Design der Flughäfen in Frage
Die Luftfahrttechnologie sei noch nicht soweit, dass sein Konzept in die Tat umgesetzt werden könne, gibt Sutton zu. Wohin die Entwicklung der Flughäfen gehen werde, sei auch noch nicht klar, meint der Student. Eine Möglichkeit wäre, dass die Terminalgebäude zu immer größeren Megastrukturen in Stadtgröße würden.
Er könne sich aber auch vorstellen, dass ein Flughafen in das gewohnte Stadtbild besser integriert und als dessen Teil wahrgenommen werden könne. Die Luftfahrtindustrie müsse auf den zunehmenden Bedarf an Flugreisen und auch auf das wachsende Bedürfnis nach umweltfreundlicher Technik reagieren, findet Sutton. „Es schadet nichts, wenn man das Design von Flughäfen in Frage stellt und sich überlegt, was wäre, wenn …“.
Ein Beitrag von: