Wohnzimmer auf Betonpfeilern 08.05.2014, 11:19 Uhr

Haus mit Flutkammer soll Wucht von Tsunamis trotzen

Wenn eine Flutwelle auf das Tsunami-Haus des Architekten Dan Neslon zurast, öffnen die Bewohner kurzerhand die großen Tore im Erdgeschoss. Das Wasser strömt dann durch das Haus hindurch. Die erste Etage ruht auf schweren Betonpfeilern und soll im Ernstfall Schutz bieten. 

Das Tsunami-Haus des Architekten Dan Nelson steht auf der Insel Camano im regenreichen US-Bundesstaat Washington. Im Notfall wird das Erdgeschoss zur Flutkammer. 

Das Tsunami-Haus des Architekten Dan Nelson steht auf der Insel Camano im regenreichen US-Bundesstaat Washington. Im Notfall wird das Erdgeschoss zur Flutkammer. 

Foto: Dan Nelson

Wer sich im Nordwesten der USA, im Bundesstaat Washington niederlässt, weiß im Allgemeinen, dass er vom Wetter nicht unbedingt verwöhnt wird. Stürme, Regen und kühle Temperaturen gehören dort zum Leben dazu. Das Architekturbüro Designs Northwest Architects hat jetzt ein Haus gebaut, das nicht nur vor schlechtem Wetter schützt. Das Tsunami-Haus ist gegen heftige Stürme und Sturmfluten gewappnet und könnte im schlimmsten Fall sogar einen Tsunami überstehen. 

Den beiden Architekten Dan Neslon und Tom Rochon dürften die speziellen Anforderungen, die ihnen die Auftraggeber für das Tsunami-Haus stellten, nicht unbekannt gewesen sein. Ihr Architekturbüro liegt im Städtchen Stanwood, nahe der Insel Camano. Dort an der Nordküste, wo die Bewohner mit starken Sturmfluten rechnen müssen, steht das neue Tsunami-Haus auf einem 290 Quadratmeter großen Grundstück direkt an der Wasserfront.

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Flutraum lässt Wasser eines Tsunamis durchströmen

Eines der herausragenden Merkmale des Hauses für extrem schlechtes Wetter ist das höher gelegte Wohnzimmer. Dieser etwa 80 Quadratmeter große Bereich liegt knapp drei Meter über dem Grund und ruht auf Betonpfeilern. Ebenerdig, dort wo sich bei den meisten Häusern am Wasser hauptsächlich das Familienleben abspielt, ist der sogenannte Flutraum gebaut worden. 

Im Notfall wird das Erdgeschoss zur Flutkammer. Die Wassermassen können dann hindurchrasen. 

Im Notfall wird das Erdgeschoss zur Flutkammer. Die Wassermassen können dann hindurchrasen. 

Quelle: Dan Nelson

Genutzt werden kann der 70 Quadratmeter große Raum aus Beton und Stahl auch zum Wohnen – zumal unter dem polierten Betonboden auch eine Fußbodenheizung liegt. Aber gedacht ist der Raum eigentlich dafür, dass das Wasser bei einer Flut oder Flutwelle durch ihn hindurchströmen kann. Einzelne nichttragende Elemente sind außerdem so konstruiert, dass sie wegbrechen können, ohne dass die Konstruktion des Hauses zerstört würde.

Wohnraum über der Flutkammer soll Sicherheit bieten

Eine Stahltreppe führt vom Flutraum zum Wohnbereich, der auch Küche und Essecke umfasst. Darüber liegt – mit einer Leiter zu erreichen – die Schlafebene mit rund 18 Quadratmetern. Ein Materialmix aus Beton, Glas, Aluminium und rotem Zedernholz lässt das Tsunami-Haus zwar sachlich und modern, aber auch warm und wohnlich wirken. 

Das Wohnzimmer in der ersten Etage ruht auf Betonpfeilern. Es soll den Bewohnern im Ernstfall Schutz bieten. Das ist deswegen realistisch, weil viele Tsunamis oft wesentlich länger als hoch sind. 

Das Wohnzimmer in der ersten Etage ruht auf Betonpfeilern. Es soll den Bewohnern im Ernstfall Schutz bieten. Das ist deswegen realistisch, weil viele Tsunamis oft wesentlich länger als hoch sind. 

Quelle: Dan Nelson

Im hinteren Bereich des Hauses mussten die Architekten auf dem relativ kleinen Grundstück außerdem einen Sandfilter und ein Entwässerungsfeld integrieren. Der Sandfilter wurde in die Betonmauern des Sonnendecks eingebaut, das über dem Entwässerungsfeld liegt und außerdem Sichtschutz zur Straßenseite bietet. Die Hausseite, die sich dem Wasser zuwendet, lässt durch die bodentiefen Fenster den Blick auf den Pazifischen Ozean offen. Hier können die Bewohner bei schönem Wetter die Aussicht genießen – oder das Herannahen eines Sturmes beobachten.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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