Mediterranes Lebens- und Wohngefühl auch in einem Hochhaus
Es wird wohl der Höhepunkt der zwölf Hochhäuser, die sich die südfranzösische Stadt Montpellier leistet. Einem Kiefernzapfen nachempfunden ist der Entwurf des japanischen Stararchitekten Sou Fujimoto für ein Hochhaus. Es wird Teil des neuen Viertels namens Port Marianne, dessen zwölf große Wohnhäuser von zahlreichen renommierten Architekten entworfen werden.
Fujimotos 17-stöckiger „Arbre Blanc“, auf deutsch „Weiße Baum“, ist futuristischer, beeindruckender Wohnturm, bei dem der Stararchitekt Anleihen bei Kiefern genommen hat. Das gesamte Haus gleicht einem riesigen, sich gerade öffnenden Kiefernzapfen. Das Öffnen dieses Zapfens demonstrieren unzählige Balkons nach allen Himmelsrichtungen, die auch in einem Hochhaus ein mediterranes Lebensgefühl vermitteln und erhalten sollen.
In dem Turm sind Büros, Wohnungen, Restaurants, eine Kunstgallerie und schließlich ganz oben eine riesigen Penthouse-Bar mit einem Panorama-Rundblick über ganz Montpellier untergebracht. Der Turm steht direkt am Ufer des Flusses Lez genau an dem Punkt, in dem das traditionsreiche alte und das ganz moderne Montpellier zusammentreffen.
Ein Hochhaus mit Wohnflächen auf dem Balkon
Fujimoto verfolgt mit den unzähligen Balkons nicht nur das Ziel, mediterranes Leben auch im Hochhaus zu ermöglichen. Zugleich ist der weiße Kiefernzapfen stark auf Energieersparnis ausgelegt. Dazu gehört, dass die großen Balkons vielfach auch von Grünpflanzen, kleinen Bäumen und großen Sträuchern „bewohnt“ werden sollen.
Die Begrünung sowie der Wind sollen einen erheblichen Teil der Klimatisierung übernehmen und damit den Energieaufwand üblicher Hochhäuser für die Klimatechnik erheblich senken. Zudem sollen Solarmodule die Energie für die Klimatisierung liefern. Und das wird notwendig sein, liegt doch Montpellier in Blickweite des Mittelmeeres und hat im Sommer lange Hitzeperioden zu überstehen.
Wohnungen über zwei Geschosse
In Fujimotos Wohnturm sind die Drei- und Vier Zimmer-Wohnungen großenteils im so genannten Maisonette-Stil geplant, sie erstrecken sich also jeweils über zwei Etagen. Dabei ist die Verbindungstreppe zwischen Unter- und Obergeschoss vielfach auf den Balkons der beiden Stockwerke angelegt. Zwischen den Räumen im Wohnturm und den großen Balkonterrassen gibt es weite Schiebetüren aus Glas, die während weiter Teile des Jahres offenstehen sollen und somit ebenfalls zur Klimatisierung im Inneren des Wohnturms beitragen.
Zugleich sollen sie aber auch – so jedenfalls strebt es Fujimoto an – die Abschottung von „drinnen und draußen“ übernehmen. Dabei sind die Käufer der Wohnungen in der Gestaltung der Grundrisse bemerkenswert frei. Fujimoto lässt bewusst der Individualität freien Raum.
Dabei bleibt Fujimotos Hochhaus keine Fiktion. Mit den Bauarbeiten soll schon im kommenden Jahr begonnen werden. Die Fertigstellung des Wohnturms ist für 2017 geplant.
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