Mit diesem Haus können Sie sogar umziehen
Ganze vier Tage braucht ein Team, um den Rohbau eines modular aufgebauten Einfamilienhauses zu errichten. Es soll dazu besonders preiswert sein und Passivhaus-Eigenschaften haben. Bei einem Jobwechsel nimmt man das Haus einfach mit.
Gerade mal vier Tage brauchen vier Männer, um ein Haus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern aufzubauen. Als einziges Werkzeug benutzen sie einen Akkuschrauber. Außerdem ist nur noch Muskelkraft nötig. Das jedenfalls verspricht das Marseiller Architekturbüro Multipod Studio via Video.
Dabei ist der Rohbau bei einem Preis von 700 € pro Quadratmeter nahezu konkurrenzlos billig. Konventionell errichtet würde er nach einer Berechnung von Immobilien Scout 24 rund 800 € kosten. Dazu kämen allerdings noch Wärmedämmung und Verputz.
Holz ist der wichtigste Baustoff
Pop-up House nennen die Franzosen ihre Entwicklung, eine Anlehnung an die oft ungeliebten Pop-ups, die sekundenschnell auf dem Bildschirm erscheinen und für irgendein Produkt werben. Als Baumaterial nutzen die Franzosen vor allem Holz. Im Grunde handelt es sich um ein Fachwerkhaus. Balken werden nach dem Lego-Prinzip zusammengesteckt, dieZwischenräume mit Isolierplatten auf Holzbasis ausgefüllt. Ein Prototyp steht im Süden Frankreichs.
Bisher ist das Pop-up House nur in Frankreich zu haben. Jetzt will Multipod Europa in Angriff nehmen. Die Größe der Wohnfläche soll frei wählbar sein. Im Angebot ist auch ein Bürogebäude, auf Wunsch zweistöckig. Das verwendete Material soll so gut isolieren, dass das Haus keine konventionelle Heizung braucht, also als Passivhaus bezeichnet werden kann. Es genügt die Wärme, die die Bewohner produzieren, 100 Watt pro Person, und die der Geräte, vor allem der Kühlaggregate. Nur in Ausnahmefällen, so die Entwickler, muss elektrisch zugeheizt werden.
Rätsel um den Innenausbau
Wenn der Rohbau fertig ist folgt der Innenausbau wie das Verlegen der Strom- und Wasserleitungen. Dazu bietet das Unternehmen Lösungen an, verrät aber nicht, wie diese aussehen.
Die Multipod-Architekten sagen, dass das Material, das sie nutzen, sehr preiswert ist, was einen Kommentator anregt zu fragen wie lange es dann wohl halten mag. Die Entwickler entgegnen, dass es sogar einen Umzug verkraftet. Es könne, etwa bei einem Jobwechsel, ganz einfach wieder auseinandergebaut, zu einem neuen Standort transportiert und dort wiederaufgestellt werden.
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