Museum für nachwachsende Rohstoffe öffnet seine Pforten
In Straubing eröffnet das Museum Nawareum. Es beschäftigt sich mit nachwachsenden Rohstoffen und ist selbst ein Beispiel für ökologische Bauweise. Prägendes Element ist die Baumstammfassade.
Nachhaltigkeit und Ökologie dringen immer mehr in unser Bewusstsein ein. Ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen wird angesichts der bedrohlichen Klimakrise immer wichtiger. Das neue Museum „Nawareum“ in Straubing widmet sich dem Thema nachwachsender Rohstoffe und somit dem Klimawandel. Am 4. März beginnt der reguläre Besucherbetrieb, seit dem 4. Februar können Interessierte das Museum einen Monat kostenlos besichtigen.
Es geht um Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien und klimagerechte Alltagsgestaltung
Diskussionen um die Klimakrise beherrschen derzeit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Da trifft ein Museum für nachwachsende Rohstoffe genau den Nerv der Zeit. Im Nawareum soll es um den Klimawandel und die dazugehörigen Themen gehen. Das betrifft die Nachhaltigkeit, aber auch erneuerbare Energien und klimagerechte Alltagsgestaltung. Das Museum beschäftigt sich mit Natur und Technik. Dazu gehört auch ein umweltfreundlicher Garten mit Heilpflanzen, Getreide und Blühpflanzen für Insekten.
Zu den nachwachsenden Rohstoffen gehören zum Beispiel Holz, Pflanzenöle oder Pflanzenfasern. Sie lassen sich zum Beispiel für Brennstoffe, Textilfasern, Baumaterialien oder Kunststoffe verwenden. In Zukunft sollen sie die nichterneuerbaren Rohstoffe wie Erdgas oder Öl ablösen. Nachwachsende Rohstoffe helfen, den Klimawandel zu bremsen, in dem sie bei der energetischen Nutzung weniger Treibhausgase freisetzen als fossile Rohstoffe und bei der stofflichen Nutzung sogar Kohlendioxid – teilweise über sehr lange Zeiträume – binden.
Das Nawareum wendet sich an alle Altersklassen und will seine Besucher dazu animieren, mit Spaß und Experimentierfreude in das Thema Nachhaltigkeit einzutauchen. Auf die Gäste wartet eine bunte Mischung aus Kunstwerken und Spielen, Wissen und Inspiration aus dem Natur- und Technikbereich. Das Gebäude selbst gehört ebenfalls mit dazu, liefert es doch Inspirationen für nachhaltiges Bauen und zeigt, was mit nachwachsenden Rohstoffen alles möglich ist. Das Gebäude mit Baumstammfassade ist energetisch als Passivbau konzipiert. Insofern verfolgt das Museum einen ganzheitlichen Ansatz.
Prägende Fassade aus Baumstämmen
Noch einige Worte zur Fassade: Das prägende Element bilden Baumstämme aus Lärchenholz. Sie sind über elf Meter hoch, von Hand entrindet und an der Oberfläche naturbelassen. Sie sind in unregelmäßiger Folge an der Südfassade zu sehen und tragen die auskragende Dachkonstruktion. Die mit Waldmotiven bedruckten Glaselemente der Fassade ergänzen die Baumstämme perfekt. Beide Bauteile sehen zusammen aus wie eine Baumallee.
Insgesamt ist das Gebäude rund 55 Meter lang, 25 Meter breit und bietet auf drei Etagen eine Grundfläche von etwa 1.350 Quadratmeter. Die tragenden Teile des Unterschosses wurden aus Stahlbeton gefertigt, der Keller in Form einer Weißen Wanne gegen drückendes Wasser errichtet. Insgesamt wurde jedoch darauf geachtet, möglichst nachwachsende Rohstoffe für den Bau zu verwenden. Die Kosten sollen sich auf 20 Millionen Euro für das Gebäude und auf 5 Millionen Euro für die Ausstattung belaufen.
Teil des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe
Das Nawareum gehört zum Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) in Straubing und wurde vom Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium finanziert. Das TFZ ist eine Forschungseinrichtung des Freistaates. Zur Museumseröffnung werden am 3. März Ministerpräsident Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (beide CSU) sowie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) erwartet.
Der Eintritt kostet ab 4. März 5 Euro für Erwachsene und 4 Euro mit Ermäßigung. Kinder unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Seit dem 4. Februar haben Interessierte bereits die Möglichkeit, das Nawareum kostenlos zu besuchen. (mit dpa)
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