One World Trade Center am Ground Zero eröffnet
13 Jahre nach dem Terroranschlag am 11. September 2001 und acht Jahren Bauzeit hat New York nun wieder ein World Trade Center – das „One World Trade Center“. 10.000 Arbeiter haben in dieser Zeit 104 Stockwerke erbaut. Jetzt beziehen die ersten Geschäftsleute die Büros des 541 Meter hohen Freedom Towers. Den Anfang macht die Verlagsgruppe Condé Nast. Sie wird bis Februar 25 Etagen belegen.
Dort wo früher die Zwillingstürme des World Trade Centers standen, ragt nun das One World Trade Center (1WTC) 1776 Fuß hoch. Eine Zahl mit Symbolwert: Sie entspricht dem Gründungsdatum der Vereinigten Staaten von Amerika (Unabhängigkeitserklärung). Die Idee dazu geht auf die Pläne des Architekten Daniel Libeskind zurück. Um die symbolische Höhe exakt zu erreichen, wurde auf dem Dach eine 124 Meter hohe Spitze installiert, die reine Gebäudehöhe beträgt 417 Meter. Die Spitze hat an ihrem unteren Ende einen Durchmesser von fünf Metern, nach oben hin wird sie etwas schmäler.
Zusätzliche Stahlseile am unteren Ende, die auf dem Ring am Dach befestigt sind, gewährleisten die Stabilität. Nachts wird die Turmspitze angestrahlt. Im Kern des Gebäudes sind 73 Aufzüge installiert, davon 54 Personenfahrstühle, die das höchste Geschoss in 30 Sekunden erreichen.
Im 1 WTC sind 104 Etagen mit einer Fläche von 250.000 Quadratmetern untergebracht. „Die New Yorker Skyline ist mit dem One World Trade Center in Manhattan wieder komplett“, sagte Patrick Foye von der Hafenbehörde New York und New Jersey, der gemeinsam mit der Immobiliengesellschaft Silverstein Properties das One World Trade Center gehört.
Dabei ist der höchste Wolkenkratzer der USA eine abgespeckte Version. Die ursprünglichen Pläne des Architekten Libeskind, der 2002 den offenen Architektenwettbewerb gewonnen hatte, sahen unter anderem insgesamt fünf Türme auf der Fläche des Ground Zero vor. Der US-amerikanische Architekt David Childs setzte sich aber mit seinen Entwürfen letztendlich gegen Libeskind durch. Er veränderte das von Libeskind entworfene Gebäude stark im Design, unangetastet ließ er das Konzept der Gedenkstätte. 2006 wurde Childs Entwurf der Öffentlichkeit vorgestellt.
Verlagsgruppe Condé Nast ist erster Mieter des 1 WTC
Als erster Mieter des fertigen 1 WTC hat die Verlagsgruppe Condé Nast mit 175 Mitarbeitern ihre Büros bezogen. Und dies mit gemischten Gefühlen. So besteht bei einigen Mitarbeitern Sorge, dass auch das neue Gebäude Ziel eines Anschlags werden könnte, erklärte John Duffy von Condé Nast. Weitere Mitarbeiter werden zum Jahresbeginn 2015 einziehen.
Bislang sind 60 Prozent der Büroräume vermietet, unter anderem an die Werbeagentur Kids Creative, den Stadionbetreiber Legends Hospitality, den Anlageberater BMB Group, das Handels- und Kulturzentrum China Center sowie eine US-Behörde. Der Freedom Tower bietet Platz für 3400 Mitarbeiter.
Höchste Sicherheitsvorkehrungen
Das One World Trade Center steht mittig auf dem Gelände des Ground Zero. Es hat 3,9 Milliarden Dollar gekostet. Damit ist es mehr als doppelt so teuer geworden, als das bislang teuerste Gebäude der Welt – der Burj Khalifa in Dubai, der 1,5 Milliarden Dollar verschlang.
Grund der gigantischen Kosten sind auch die überaus hohen Sicherheitsvorkehrungen. So wurde rund um den Turm ein 57 Meter hoher verstärkter Betonsockel ohne Fenster gebaut, der mögliche Anschläge abhalten soll. Ursprünglich wurde eine Milliarde Dollar für den Bau eingeplant. Und eigentlich sollte er auch schon 2012 beendet sein.
Grundstein für die leuchtende Ground-Zero-Kirche gelegt
Unweit des 1 WTC – dort wo früher die ursprüngliche griechisch-orthodoxe Kirche stand, entsteht nun auch ein neues Gotteshaus. Als ein Zeichen der Hoffnung und Zeugnis für den Sieg des Evangeliums, bezeichnete Erzbischof Dimitrios die neue griechisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Nikolaus. Der Grundstein wurde am 18. Oktober 2014 gelegt. Dort, wo mit dem Anschlag am 11. September die 1916 erbaute Seemannskirche zerstört wurde, soll nun innerhalb von zwei Jahren eine neue Kirche entstehen.
Sie soll von innen strahlen und wird hauptsächlich aus weißem Vermont-Marmor gebaut werden. Eine Kuppel soll das Zentrum der leuchtenden Kirche bilden.
Der spanische Stararchitekt Santiago Calatrava entwickelte die Pläne für die Ground-Zero-Kirche. Calatrava will mit seiner Kirche die „Elemente der Hagia Sophia und der altgriechischen Zivilisation“ zu einem „Haus Gottes, der Liebe und des Friedens“ miteinander verbinden. Die Kirche soll als Gemeinde und Gotteshaus der breiten Öffentlichkeit offen stehen.
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