Projekt in Stockholm 08.09.2016, 07:29 Uhr

Schon mal in alten Strommasten ein Picknick gemacht?

Im Norra Djurgården Stadtpark in Stockholm stehen zwölf ausgediente Strommasten recht störend in der Gegend herum. Nun sollen die alten Stahlkonstruktionen als Picknick-Türme in neuem Glanz erstrahlen.

Plattform am ausgedienten Strommast: Wenn sich das Konzept von Anders Berensson im Architektur-Wettbewerb des Royal Court of Sweden durchsetzt, können die Stockholmer und Touristen schon bald die herrliche Aussicht auf Stockholm über den Baumwipfeln bei einem Picknick genießen.

Plattform am ausgedienten Strommast: Wenn sich das Konzept von Anders Berensson im Architektur-Wettbewerb des Royal Court of Sweden durchsetzt, können die Stockholmer und Touristen schon bald die herrliche Aussicht auf Stockholm über den Baumwipfeln bei einem Picknick genießen.

Foto: Anders Berensson Architects

Was für eine Aussicht: Geht es nach dem schwedischen Architekten Anders Berensson, so können Touristen und Anwohner im Stockholmer Norra Djurgården Stadpark schon bald auf zu Picknick-Türmen umfunktionierten Strommasten einen grandiosen Rundblick genießen. Einst diente der weltweit erste innerstädtische Nationalpark der Königsfamilie als Jagdrevier. Heute nutzen ihn Touristen und Stockholms Einwohner als Erholungsraum. Zwölf mächtige Stahlkolosse markieren die frühere Stromtrasse quer durch den Park – und trüben deutlich das Potential des Nationalparks als Ruhe-Oase.

Abbau wäre sehr teurer

Deshalb sollen nun rund um die Stahlkonstruktionen Wendeltreppen mit Windschutzgeländer montiert werden, die zu hölzernen Aussichtsplattformen mit spektakulären Blicken auf die schwedische Hauptstadt führen. Im Sommer ein perfekter Ort für ein Picknick hoch über den Baumwipfeln des Parks. Es war die Idee des Royal Court of Sweden, dem auch der Nationalpark im Zentrum Stockholms gehört, im Rahmen eines Architektur-Wettbewerbs für die alten Strommasten nach alternativen Nutzungskonzepten suchen zu lassen.

Stellenangebote im Bereich Bauwesen

Bauwesen Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Ausschreibung und Vergabe Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
VGH Versicherungen-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) der Versorgungstechnik VGH Versicherungen
Hannover Zum Job 
HVB Ingenieurgesellschaft mbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Planungsingenieur BIM (m/w/d) Bereich Infrastruktur, Straßen- und Verkehrsbau HVB Ingenieurgesellschaft mbH
Wandlitz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur / Architekt (w/m/d) Hochbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Geiger Gruppe-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) Kanalsanierung Geiger Gruppe
Limburg an der Lahn Zum Job 
Stadtwerke Aalen GmbH-Firmenlogo
Planer*in / Bauleiter*in Stadtwerke Aalen GmbH
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik (m/w/d), Elektroingenieur*in oder Techniker*in (m/w/d) Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
GTU Unternehmensgruppe-Firmenlogo
Abteilungsleiter Oberleitung (m/w/d) GTU Unternehmensgruppe
München Zum Job 
GTU Unternehmensgruppe-Firmenlogo
Senior-Projektsteuerer (m/w/d) GTU Unternehmensgruppe
München Zum Job 
GTU Unternehmensgruppe-Firmenlogo
Junior-Projektsteuerer (m/w/d) GTU Unternehmensgruppe
München, Nürnberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Straßenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
BIM-Manager (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachexperte Vertragsmanagement und AVA (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Architekt oder Ingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Entwicklungsgesellschaft Gummersbach mbH-Firmenlogo
Ingenieur (m|w|d) Verkehrsplanung, Straßenbau und Tiefbau Entwicklungsgesellschaft Gummersbach mbH
Gummersbach Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Architektin / Architekt bzw. Bauingenieurin / Bauingenieur (w/m/d) für Bauprojekte des Bundes Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg-Firmenlogo
Projektingenieur*in / Projektbaumanager*in (m/w/d) für technische Gebäudeausrüstung Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Magdeburg Zum Job 
Stadt Gifhorn-Firmenlogo
Mitarbeiter Stadtplanung (m/w/d) Stadt Gifhorn
Gifhorn Zum Job 
LHG Service-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) mit dem Schwerpunkt Bau LHG Service-Gesellschaft mbH
Lübeck Zum Job 
In den Abendstunden wirken die Power Tower durch die Illumination besonders imposant.

In den Abendstunden wirken die Power Tower durch die Illumination besonders imposant.

Quelle: Anders Berensson Architects

Denn einen Abbau konnte sich auch der Royal Court nicht leisten, er wäre schlicht viel zu teuer geworden. Vor sich hin rosten sollten die zwöf Strommasten allerdings auch nicht. Architekt Anders Berensson hat jetzt für zwei der Metall-Masten ein Konzept für deren Verwandlung in Aussichts- und Picknick-Türme entwickelt.

„Quasi ein Turm zum Nulltarif!“ 

„Wir als Büro und (der Royal Court of Sweden) als Kunde sehen einen historischen Wert darin, einige dieser riesigen Türme zu erhalten – es sind ziemlich beeindruckende Bauten“, erzählt Berensson dem Architekturmagazin Dezeem. „Sie bieten vielfältige Möglichkeiten, sie für etwas Anderes zu nutzen als Stromleitungen zu tragen – quasi ein Turm zum Nulltarif! Natürlich gibt es da noch den ökonomischen Vorteil, sie nicht abreißen zu müssen.“

Holz als Material bietet spannenden Kontrast zum Stahl der Masten

Für den Stockholmer Architekten steht außer Frage, dass die Masten stabil genug sind, um Aussichtsplattformen und Treppen zu tragen. „Die Türme sind so konstruiert, dass sie schwere Leitungen über die Bäume des Parks tragen können“, steht auf der Webseite des Architekturbüros. Damit seien sie nicht nur stabil, sondern eben auch hoch genug, um in Zukunft als Aussichtsplattform genutzt zu werden.

Schlangengleich windet sich die Wendeltreppe aus Holz hoch zu der hölzernen Aussichtsplattform.

Schlangengleich windet sich die Wendeltreppe aus Holz hoch zu der hölzernen Aussichtsplattform.

Quelle: Anders Berensson Architects

Trotz dieser offensiv zur Schau gestellten Selbstsicherheit setzt Berensson auf Holz als Baumaterial für die Treppen und die Aussichtsplattformen. Das reduziert das Zusatzgewicht, welches die Masten in ihrer neuen Funktion zu stemmen haben. Zugleich bietet Holz als Material einen spannenden optischen Kontrast zum Stahl der Masten. Schlangengleich wird sich die Holzkonstruktion außen um die alte Stahlkonstruktionen winden und die Besucher bis auf die Spitze führen. 

Ein Kiosk am Eingang der Türme bietet Snacks und Getränke an

Ökonomisches Gespür beweist Anders Berensson mit seiner Idee, an jedem Turm-Aufgang einen Kiosk zu positionieren. Dort können sich die Besucher der Power Tower, wie der Architekt die umfunktionierten Türme nennt, mit allen für ein entspannendes Picknick notwendigen Snacks und Getränke eindecken.

Die zwölf ausgemusterten Stahlmasten markieren den Weg der einstigen Stromtrasse quer durch den innerstädtischen Nationalpark. Zwei davon sollen nun zu Aussichts- und Picknick-Türmen umgebaut werden.

Die zwölf ausgemusterten Stahlmasten markieren den Weg der einstigen Stromtrasse quer durch den innerstädtischen Nationalpark. Zwei davon sollen nun zu Aussichts- und Picknick-Türmen umgebaut werden.

Quelle: Anders Berensson Architects

So können die Unterhaltungskosten der Power Tower wieder eingespielt werden. Zwei der zwölf alten Strommasten sollen zu Power Tower umgebaut werden. Derzeit sucht Berensson nach Finanzierungsmöglichkeiten für das Projekt. Gute Aussichten haben sie ja schon.

Das auch ein Kraftwerk richtig gut aussehen kann, davon können Sie sich hier überzeugen. Und dass es sich auch im Öko-Wohnhaus aus Holz gehoben wohnen lässt, darüber berichten wir auf dieser Seite.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.