Baumaterial mit Dornen 18.11.2015, 08:11 Uhr

Verhaken statt Schichten: Bauen mit Stäbchen wie beim Mikado

Ein bisschen erinnert diese Technik an Mikado: Kurze Stäbe haben sich verhakt, und dank Dornen wirkt das Ganze auch noch ganz stabil. Es sind Säulen, die Architekten der Uni Stuttgart mit einem neuen Baumaterial gebaut haben. Und wie baut ein Roboter diese Säulen?

Das ist ein neues Baumaterial: Die Stäbe aus recyceltem Kunststoff sind mit kleinen Dornen ausgestattet, so dass sich die Stäbchen verhaken. Daraus kann man zum Beispiel stabile Säulen bauen.

Das ist ein neues Baumaterial: Die Stäbe aus recyceltem Kunststoff sind mit kleinen Dornen ausgestattet, so dass sich die Stäbchen verhaken. Daraus kann man zum Beispiel stabile Säulen bauen.

Foto: ICD Stuttgart

Das ist ein neues Baumaterial: Die Stäbe aus recyceltem Kunststoff sind mit kleinen Dornen ausgestattet, so dass sich die Stäbchen verhaken. Daraus kann man zum Beispiel stabile Säulen bauen.

Foto: ICD Stuttgart

Foto: ICD Stuttgart

Foto: ICD Stuttgart

Foto: ICD Stuttgart

Foto: ICD Stuttgart

Foto: ICD Stuttgart

Foto: ICD Stuttgart

Foto: ICD Stuttgart

Foto: ICD Stuttgart

Stellenangebote im Bereich Bauwesen

Bauwesen Jobs
Universität Innsbruck-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Massivbau Universität Innsbruck
Innsbruck (Österreich) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau / Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau / Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Bauleitung und Ausschreibung Die Autobahn GmbH des Bundes
Bayreuth Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Landschaftsplaner/in (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Vermessungstechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Bayreuth Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Architekt*in / Ingenieur*in (m/w/d) beim Bauaufsichtsamt Stadt Köln
degewo AG-Firmenlogo
TGA-Ingenieur / Projektmanager Technische Gebäudeausrüstung Sanierung (w/m/d) degewo AG
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in für Instandhaltung der Anlagen Fahrweg U-Bahn (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Verbandsgemeinde Bad Ems - Nassau-Firmenlogo
Technische/r Mitarbeiter/in (m/w/d) (Ingenieur, Tiefbau / Hochbau) für den Geschäftsbereich 3 (Bauverwaltung) Verbandsgemeinde Bad Ems - Nassau
Bad Ems Zum Job 
VTG GmbH Ingenieurbüro-Firmenlogo
Projektingenieur Verkehrsplanung und Baulogistik (m/w/d) VTG GmbH Ingenieurbüro
Haar bei München Zum Job 
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover-Firmenlogo
Abschnittsleitung im Bereich Bauliche und Technische Dokumentation (m/w/d) Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Hannover Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur Architektur bzw. Bauwesen (w/m/d) für Grundsatzangelegenheiten des Vertragsmanagements Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/d) TGA Elektrotechnik Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Hamburg Zum Job 
Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Ulm-Firmenlogo
Diplom-Ingenieur (FH/DH) bzw. Bachelor (w/m/d) der Fachrichtung Elektrotechnik, Versorgungstechnik, Gebäudeklimatik, Gebäude- und Energietechnik Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Ulm

 

Die fertigen und etwas bizarr aussehenden Türme könnten auch als Kunstwerke durchgehen. Dornenförmige Bauteile aus Kunststoff haben sich fest miteinander verhakt und bilden die stacheligen Bauwerke, die trotz ihrer Luftigkeit erstaunlich stabil sind. Ein Roboter hat die Bauwerke ohne jegliche Bindemittel innerhalb weniger Stunden errichtet und kann sie auch rückstandslos wieder abtragen. Die Idee für den ICD Aggregate Pavilion kommt vom Institut für Computerbasiertes Design der Universität Stuttgart.

Bauteile haben vier oder sechs Dornen

Laut der beiden Erfinder der Konstruktion, die beiden Architekten Prof. Achim Menges und Karola Dierichs, handelt es sich hier um die erste architektonische Struktur mit einem Granulat-System. Die einzelnen Granulate sind im Spritzgussverfahren aus recyceltem Kunststoff entstanden und sehen aus wie Dornen. Es gibt drei verschiedene Granulat-Typen, die entweder vier oder sechs Stacheln haben und unterschiedlich groß sein können.

Die dornenförmigen Bauteile aus Kunststoff haben sich fest miteinander verhakt und bilden die stacheligen Bauwerke, die trotz ihrer Luftigkeit erstaunlich stabil sind. 

Die dornenförmigen Bauteile aus Kunststoff haben sich fest miteinander verhakt und bilden die stacheligen Bauwerke, die trotz ihrer Luftigkeit erstaunlich stabil sind.

Quelle: ICD Stuttgart

Sie sind das Ergebnis aufwendiger Forschungsreihen, mit denen die Computerdesigner die Sternform immer wieder variierten, bis die Ergebnisse sowohl mit der Computersimulation, als auch mit den physischen Tests mit Maßstabsmodellen übereinstimmten. Aber nicht nur die Bauteile selbst, die bei der Demonstration 7 x 7 m groß war, auch die Art der Montage ist ungewöhnlich.

Roboter verbaut 30.000 Einzelteile in wenigen Stunden

Die Türme werden zwar von unten nach oben aufgebaut, aber nicht von Menschenhand, sondern von einem Roboter, der speziell für diesen Einsatz gebaut wurde. Er schwebt über der Baustelle, ist mit Seilen an vier Bäumen befestigt und fährt hin und her, um die einzelnen Bauteile mit seinem Greifarm auf den runden Betonfundamenten zu platzieren.

Die Stäbchen werden aber nicht zufällig zusammengeschüttet, sondern nach Plan von einem Roboter ineinander gelegt. 

Die Stäbchen werden aber nicht zufällig zusammengeschüttet, sondern nach Plan von einem Roboter ineinander gelegt.

Quelle: ICD Stuttgart

Das Ganze passiert nach einem programmierten Bewegungsmuster, um die Granulate präzise in die beste Position zu bringen. Diese verhaken sich miteinander und bilden eine stabile Einheit. Insgesamt verbaute der Roboter innerhalb weniger Stunden 30.000 Einzelteile, die nicht nur schnell aufgebaut, sondern auch wieder abgetragen werden können.

Weil es keinerlei Verbindungsmittel im Bauwerk gibt, fallen beim Abbau auch keine Rückstände an und die dornenförmigen Bauteile können wieder neu konfiguriert werden.

Der kleine Roboter, der die Stäbchen zu einem Objekt zusammenlegt, wird an vier Seilen über dem Bauplatz fixiert.

Der kleine Roboter, der die Stäbchen zu einem Objekt zusammenlegt, wird an vier Seilen über dem Bauplatz fixiert.

Quelle: ICD Stuttgart

Neben der vertikalen Bauweise, wie sie von den Designern im ICD Aggregate Pavilion vorgeführt wurde, sind auch andere architektonische Konstruktionen mit dem neuen Material möglich. Im Labor haben Dierichs und Menges statisch anspruchsvolle Bögen und Kuppeln errichtet, ebenfalls ohne Gerüst und Verbindungsmittel und jederzeit demontierbar. Das dornenförmige Baumaterial wartet nun auf seine erste Anwendung in der Praxis.

Die Stäbchen sind nicht das erst ungewöhnliche Baumaterial des ICD. Im vergangenen Jahr haben sich die Architekten den Seeigel als Vorbild genommen, um ein Pavillon zu bauen. Wie das funktioniert hat, lesen Sie hier.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.