Haus wie ein Baum 11.07.2016, 10:46 Uhr

Was für eine Idee: Dieses Hochhaus ist ein Zoo

Warum eigentlich muss ein Zoo eine riesige Fläche auf dem Boden bedecken? Könnte man nicht einen Zoo als Hochhaus bauen? Man kann: Ein britisches Architekturbüro hat einen Wolkenkratzer entworfen, in dem der gesamte Zoo von Buenos Aires untergebracht werden könnte. Die Tiere leben mitten in der Stadt – aber nicht nebeneinander, sondern übereinander.

Diese riesige Pflanze ist ein Hochhaus, in dem aber keine Menschen leben, sondern der Zoo von Buenos Aires untergebracht werden könnte.

Diese riesige Pflanze ist ein Hochhaus, in dem aber keine Menschen leben, sondern der Zoo von Buenos Aires untergebracht werden könnte.

Foto: WestonWilliams + Partners

In der Zukunft wird’s eng: Menschen rücken zusammen, Städte werden zu riesigen Gebilden: So jedenfalls eine relativ gängige Version, die gar nicht so weit in der Ferne liegt. In diesen sogenannten Megacities ist nicht viel Platz – zumindest nicht in der horizontalen Richtung. Ein Ausweg: in die Höhe bauen.

Die britischen Architekten WestonWilliams + Partners, die auch für das Design der U-Bahn-Station London Bridge und der New England Bio Labs verantwortlich sind, haben in einem Konzept jedenfalls schon einmal den Zoo von Buenos Aires in die Senkrechte verlegt. In ihrer Vorstellung hat der Zoo der Zukunft die Form eines riesenhaften Baums, zusammengesetzt aus Balken, Verstrebungen und Plattformen.

Stellenangebote im Bereich Bauwesen

Bauwesen Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Würzburg Zum Job 
Omexom GA Nord GmbH-Firmenlogo
Business Unit Leiter (m/w/d) Omexom GA Nord GmbH
Dresden Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Teilprojektleiter Tiefbau im Infrastrukturprojekt (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Bayreuth Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nord-Firmenlogo
Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nord
Lüneburg Zum Job 
EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND-Firmenlogo
Gruppenleiter*in Elektrotechnik (m/w/d) EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) als Bauwerksprüfer Die Autobahn GmbH des Bundes
Bayreuth Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Bauleitung Fahrweg Gleisoberbau Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Verkehrsanlagen Bauingenieur*in (m/w/d) Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Tiefbau - Versorgungstechnik Druckleitungen (m/w/d) HAMBURG WASSER
Hamburg-Rothenburgsort Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordwest-Firmenlogo
Bauingenieur als Geschäftsbereichsleitung (w/m/d) Planung Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordwest
Braunschweig, Wolfenbüttel Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Abteilungsleitung Streckenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Bayreuth Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) im Bereich Fachkompetenzcenter Mechanische und Physikalische Gefährdungen BG ETEM
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) im Bereich Lüftungstechnik im Fachkompetenzcenter Gefahrstoffe BG ETEM
BG ETEM-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) im Bereich Messtechnischer Dienst, Fachkompetenzcenter Gefahrstoffe BG ETEM
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) im Bereich Messtechnischer Dienst "Lärm" im FKC Mechanische und Physikalische Gefährdungen BG ETEM
GAG Ludwigshafen am Rhein-Firmenlogo
Bauingenieur / Architekt (m/w/d) GAG Ludwigshafen am Rhein
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Abteilungsleiter Gebäudeschadstoffe (m/w/d) WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG
Berlin-Adlershof Zum Job 
Hochschule Angewandte Wissenschaften München-Firmenlogo
Professur für Modellbildung und Simulation in der Energie- und Gebäudetechnik (W2) Hochschule Angewandte Wissenschaften München
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur als Fachexperte Straßenausstattung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Strahlenschutzausbildung Jülich e.V.-Firmenlogo
Leiter:in (fachlich und organisatorisch) der Strahlenschutzkursstätte in Jülich (w/m/d) Strahlenschutzausbildung Jülich e.V.
Jülich Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Würzburg Zum Job 
Omexom GA Nord GmbH-Firmenlogo
Business Unit Leiter (m/w/d) Omexom GA Nord GmbH
Dresden Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Teilprojektleiter Tiefbau im Infrastrukturprojekt (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Bayreuth Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nord-Firmenlogo
Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nord
Lüneburg Zum Job 

Das Klima lässt sich optimal anpassen

Die Tiere leben in großen Kuppeln auf den astartigen Ausläufern des Turms. Innerhalb dieser Kuppeln, so die Vorstellung der Architekten, kann das Klima optimal den Bedürfnissen der tierischen Bewohner angepasst werden. Wenn sich mehrere Spezies eine Kuppel teilen, können sie durch leichte Netze voneinander getrennt werden: Massive Mauern sind nicht vorgesehen. Nicht alle Bewohner sind auf festgelegte Plattformen beschränkt. Affen zum Beispiel könnten sich frei auf dem Konstrukt aus Balken und Verstrebungen bewegen, ebenso wie Vögel und Schmetterlinge.

Dem Himmel nah: Der vertikale Zoo soll für die dort gehaltenen Lebewesen kein Gefängnis sein, sondern Refugium.

Dem Himmel nah: Der vertikale Zoo soll für die dort gehaltenen Lebewesen kein Gefängnis sein, sondern Refugium.

Quelle: WestonWilliams + Partners

Die Besucher wechseln per Treppe oder Glasaufzug die Stockwerke. Da die Gehege nicht mehr wie in konventionellen Zoos hintereinander, sondern übereinander liegen, bietet sich ihnen gleichzeitig ein unverstellter Blick auf die dahinter liegende Landschaft – oder, in den Megacities der Zukunft wahrscheinlicher – auf die wachsende Skyline von Buenos Aires.

Science-Fiction Klassiker diente als Inspiration

Der Zoo soll kein Gefängnis sein, sondern Refugium, so der Gedanke der Briten. Das legt auch ihre Inspirationsquelle nahe: Nach eigenen Aussagen stützen sie sich für ihr Gedankenspiel auf den Science-Fiction-Film „Lautlos im Weltraum“ aus dem Jahr 1972. In dem Werk von Regisseur Douglas Trumbull ist das Ökosystem der Erde nicht mehr existent, die übrig gebliebenen Tiere und Pflanzen überleben in Kuppeln eines Raumschiffs, das durchs All treibt.

Ob´s den Affen gefällt? Sie können sich frei auf dem Konstrukt aus Balken und Verstrebungen bewegen, ebenso wie Vögel und Schmetterlinge. 

Ob´s den Affen gefällt? Sie können sich frei auf dem Konstrukt aus Balken und Verstrebungen bewegen, ebenso wie Vögel und Schmetterlinge.

Quelle: WestonWilliams + Partners

Ein weiterer Anlass für das Konzept ist weitaus profaner: Sie hätten ihre Building Information Software, kurz BIM, ausprobieren wollen, so die Architekten. Mit BIM lässt sich ein intelligentes 3D-Modell erstellen, mit dessen Hilfe Entscheidungen über Projekte getroffen und besprochen werden können.

Konzept war ursprünglich ein Wettbewerbsbeitrag

Aber warum hat sich WestonWilliams + Partners ausgerechnet am Zoo von Buenos Aires versucht? Wohl weil dieser jetzt schließt. Vor mehr als 140 Jahren im damals außerhalb gelegenen Palermo eröffnet, befindet sich das Gelände heute mittendrin im Großstadtstress. Auch die Gehege entsprechen nicht mehr heutigen Standards. Das Ende war abzusehen.

Und so gab es vor einigen Jahren einen Wettbewerb. Im Zusammenhang mit diesem sind um 2009/10 noch einige weitere interessante Entwürfe aufgetaucht.

Im Rahmen ihrer Diplomarbeit hat Sophie Röcker 2010 ihren

Im Rahmen ihrer Diplomarbeit hat Sophie Röcker 2010 ihren „Vertical Zoo“ präsentiert.

Quelle: Sophie Röcker

Sophie Röcker, Absolventin der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, hat beispielsweise die Etagen ihres Zoos fein säuberlich übereinander gestapelt. Die Landschaftsebenen bilden ein „skulpturales Volumen“, wie sie erklärt, das sich optimal an die klimatischen und landschaftlichen Bedürfnisse der Tiere anpasst. Räume für Mitarbeiter und Besucher liegen im Mittelteil des Turms, und jede Ebene wird von in den Boden integrierten Wirtschaftsräumen, Heiz- und Bewässerungsanlagen versorgt.

Durch die sowieso schon vertikale Anordnung lassen sich die Bewohner aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten: aus der Vogel- oder Froschperspektive, auf Augenhöhe oder sogar von unter Wasser.

Öko-Klippen, Denkmäler und Skulpturen

Andere Teilnehmer wiederum entwickelten eine „Eco-Cliff“, eine Öko-Klippe aus Netzen, Kabeln und Plattformen, die neben einer Reihe von Zoobewohnern auch Zugvögeln als Refugium und Nistplatz dient.

Eco-Cliff: Die Öko-Klippe aus Netzen, Kabeln und Plattformen dient auch Zugvögeln als Refugium und Nistplatz.

Eco-Cliff: Die Öko-Klippe aus Netzen, Kabeln und Plattformen dient auch Zugvögeln als Refugium und Nistplatz.

Quelle: Eli Gotman

Auch ein belebtes Denkmal in Form eines Monolithen war bei den Einreichungen dabei. Von außen sollte es ein Symbol für den Respekt vor der Natur darstellen, und innen Heimat für vielfältige Bewohner bieten.

Nicht für Tiere, sondern für Fahrräder ist der Eco Cycle Turm gedacht, der in London gebaut wird. 

 

Ein Beitrag von:

  • Judith Bexten

    Judith Bexten ist freie Journalistin. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Technik, Logistik und Diversity.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.