An diesem Betriebssystem sollen sich Hacker die Zähne ausbeißen
Der Moskauer Entwickler von Sicherheitssoftware Kaspersky hat ein Betriebssystem entwickelt, das angeblich von Hackern nicht geknackt werden kann. Die Software soll vor allem fürs Internet der Dinge genutzt werden.
Es wäre der Super-Gau für produzierende Unternehmen: Hacker übernehmen die vernetzten Maschinen, stoppen die Produktion und fordern Lösegeld. Oder aber: Hacker spionieren neueste Produkte aus. Industrie 4.0 ist zwar die Zukunft, aber die Angst vor Spionage und Kriminalität schwingt immer mit. Wenn nicht einmal Kernkraftwerke gegen Hackerangriffe sicher sind.
Kaspersky-Betriebssystem für Industrie 4.0
Jetzt wird die Industrie aufhorchen. Kaspersky, ein russisches Unternehmen, das Sicherheitssoftware entwickelt und vertreibt, hat ein eigenes Betriebssystem entwickelt, das „grundsätzlich“ gegen Attacken von Hackern gefeit sein soll. Es ist ausdrücklich für das Internet der Dinge gedacht, gewissermaßen das Kernstück von Industrie 4.0.
14 Jahre haben die Softwerker aus Moskau an dem Betriebssystem gearbeitet. Es lehnt sich in keiner Programmzeile an irgendein bestehendes System an. Auch Linux, das freie Betriebssystem, das schwerer anzugreifen ist als andere, blieb außen vor, erst recht natürlich Windows, das Lieblingsziel der Hacker.
Ist die Software wirklich prinzipiell unverletzlich?
Die aktuellen Betriebssysteme sind entwickelt worden, um den Computern optimale Leistung abverlangen zu können. Jewgeni Kasperski, Gründer und Chef des Unternehmens, hatte die Parole ausgegeben, ganz anders an die Sache heranzugehen. Der Fokus sollte auf die prinzipielle Unverletzlichkeit des neuen Betriebssystems gelegt werden.
Es basiert auf einer so genannten Mikrokernel-Architektur. Ein Kernel ist der zentrale Bestandteil eines Betriebssystems. Das Kaspersky-Betriebssystem besteht aus mehreren Kernels, eine Struktur, die noch erweitert werden kann.
Nur Quantencomputer könnten das System knacken
Unverletzlich ist das System dennoch nicht, doch Kaspersky ist überzeugt, dass die Leistung eines Quantencomputers nötig wäre, um es zu knacken. Gegen derartige Computer sehen die heutigen Spitzenmodelle ganz alt aus. Nur: Es gibt sie noch nicht. Sie existieren nur in Form von Ideen. Immerhin soll der US-Geheimdienst am Quantencomputer arbeiten.
Das Kaspersky-Betriebssystem läuft derzeit auf einem Layer-3-Switch, das ist eine Kombination aus Router und Switch. Router sind Geräte, die beispielsweise aus der Telefonleitung die Internet-Signale herausfischen. Jeder Nutzer hat einen solchen Router, es sei denn, er ist über einen Server mit dem Internet verbunden.
Switches machen etwas Ähnliches. Deshalb sind Hersteller auf die Idee gekommen, beide Geräte mit ihren Funktionen zu vereinen. Sie werden vor allem in Netzwerken mit sehr hohen Anforderungen an die Datensicherheit eingesetzt.
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