Automation 2013 16.08.2013, 09:51 Uhr

Cloud schafft Voraussetzung für Industrie 4.0

Die Cloud-Technologie wird die Welt der Automation mitgestalten, aber sie ist noch kein Selbstläufer, wie eine repräsentative Umfrage der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) zeigt. Zwischen Risiko und Chance schwebt die Einschätzung der globalen Netzwerke für automatisierungstechnische Anlagen.

Die Blicke der Branche richten sich voller Erwartung auf die Veränderungen, die sich durch die explodierende Zahl an Möglichkeiten der IT-Landschaft ergeben. Unter dem Motto „Automation in the cloud“ zeigte der VDI-Kongress Automation 2013 in Baden-Baden Hoffnung und Skepsis in Bezug auf künftige Kommunikationswege der Produktion.

„Für das große Zukunftsprojekt Industrie 4.0 ist eine funktionierende Cloud Voraussetzung, aber bisher wird sie in der Automation noch nicht nennenswert genutzt. Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen schlagen sich noch mit vielen Fragen herum, die beantwortet werden müssen“, erklärte der GMA-Vorsitzende Kurt Bettenhausen. Immerhin bereitet sich ein Drittel der Befragten auf den Schritt in die Cloud vor, wie die Umfrage ergab, an der sich 275 GMA-Mitglieder beteiligten. In fünf Jahren soll sich die Nutzung der Cloud allerdings schon für die Branche als selbstverständlich darstellen.

Private Nutzung noch stärker verbreitet als die berufliche

Noch ist die private Nutzung stärker verbreitet als die berufliche. Das Potenzial für die Einbindung der Branche ist riesig. Lediglich etwa die Hälfte der deutschen Unternehmen nutzt bisher die Cloud. Die Erfahrungen sind überwiegend gut, nur 5,6 % der Befragten gaben an, durchweg schlechte Erfahrungen gemacht zu haben alle Erwartungen erfüllt haben sich immerhin für 22,6 %.

Wolken ziehen am Himmel mit den sonnigen Aussichten auf, wenn es um die Themen IT-Sicherheit und Umgang mit sensiblen Daten geht: Sie beeinträchtigen die großen Erwartungen. Als Projektleiter eines Großanlagenherstellers habe auch er vor 15 Jahren die Cloud kategorisch abgelehnt, erzählte Bettenhausen, weil das Risiko damals höher als der Gewinn zu betrachten war. Inzwischen könnte diese Einschätzung anders ausfallen.

Stellenangebote im Bereich Automatisierungstechnik

Automatisierungstechnik Jobs
RheinEnergie AG-Firmenlogo
Planungsingenieur / Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) RheinEnergie AG
Festo SE & Co. KG-Firmenlogo
Product Owner for Systems Simulation Engineering (m/w/d) Festo SE & Co. KG
Esslingen Zum Job 
Dürr Aktiengesellschaft-Firmenlogo
Inbetriebnehmer / Mechatroniker für Luft und Wärmetechnik (m/w/d) Dürr Aktiengesellschaft
Bietigheim-Bissingen Zum Job 
WITTENSTEIN SE-Firmenlogo
Produktmanager (w/m/d) Servogetriebe WITTENSTEIN SE
Igersheim-Harthausen Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
DB AG-Firmenlogo
Ingenieur:in Elektrotechnik DB AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur Datenmanagement / -prozesse (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Pfisterer Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) Pfisterer Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
Produktionsleiter:in über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (m/w/d) Elektrotechnik/Energietechnik für die Niederspannung bzw. Hochspannung Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Universitätsprofessur (W3) Intelligente rekonfigurierbare Produktionsmaschinen Karlsruher Institut für Technologie
Karlsruhe Zum Job 
Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroniker (m/w/d) im Bereich Fahrzeugelektronik Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG
Putzbrunn Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Strategische Netzplanung (m/w/d) für Strom, Datennetze, Infokabel, 450 MHz Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
BG ETEM-Firmenlogo
Dipl.-Ing. (Uni/TU/TH), M. Sc./Eng. (m/w/d) im Bereich Fachkompetenzcenter Elektrische Gefährdungen BG ETEM
GIBY GmbH-Firmenlogo
Service Techniker (m/w/d) für Telekommunikationsnetze GIBY GmbH
Leipzig Zum Job 

In der Automation dient Cloud vor allem als Datenspeicher

Genutzt wird die Cloud in der Automation vor allem als Datenspeicher, aber „der Nutzen ist eindeutig mehr als zentrale Datenhaltung oder die Frage nach ihrer technischen Struktur“, betonte Bettenhausen. Der eigentliche Vorteil und Sinn der Cloud entstehe erst durch das Zusammenspiel von eigener Technologie, einem Netzwerk von Experten in Form einer Community und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Mit den Fortschritten bei eingebetteten Systemen und internetbasierten Diensten zeichnen sich radikale Veränderungen in der industriellen Produktion ab. Die Steuerung der Produktionsanlagen wird immer komplexer. „Da der Mensch schlecht mit hoher Komplexität umgehen kann, muss es das Ziel sein, sie zu reduzieren“, sagte Detlef Zühlke, wissenschaftlicher Direktor Innovative Fabriksysteme am DFKI, Kaiserslautern.

Die Endbausteine der künftigen Produktion sollen so einfach wie Lego-Steine zusammenzubauen sein. Deshalb fordert Zühlke eine stärkere Selbststeuerbarkeit der Produktionssysteme. Ihre Steuerung sollte „so einfach wie die Bedienung des iPhones sein“, gibt er die Richtung vor und verweist auf das Beispiel der Smart Factory. Vor allem dürfe der Fehler, auf menschenleere Fabriken zu setzen, nicht wiederholt werden. Statt die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren, komme es darauf an, immer größere Mengen an Informationen für eine sinnvolle und leichte Nutzung durch die Anwender aufzubereiten. Dies sei ein großes Arbeitsgebiet für die Automation.

„Internet der Geräte“

Serviceorientierte Informationssysteme bilden das Rückgrat der modernen Informationsgesellschaft. Die Ressourcen sind praktisch unendlich, freute sich Shahram Dustdar, Professor für Internettechnologien am Institut für Informationssysteme der TU Wien, über das Potenzial von Cloud-Computing unterschiedliche Dienste anzubieten. Erstmals entstehe eine sehr enge Kopplung zwischen Informationstechnik (IT) und Geschäftsmodellen, wodurch eine fundamental andere Basis für die Industrie entsteht. Ein Umdenken werde erforderlich, um aus dem derzeitigen Silo-Denken herauszukommen. Dustdar orientiert sich am menschlichen Nervensystem mit seinen autonomen Strukturen. Sein „Internet der Geräte“ setzt auf eine extreme Elastizität, die durch große und sichere Netzwerke entsteht.

Als Automation in Summe „sind wir extrem stark“, betonte Bettenhausen beim 14. Branchentreff der Mess- und Automatisierungstechnik, der auf mehr als 500 Teilnehmer gewachsen ist. Es komme darauf an, auch die kleineren und mittelständischen Unternehmen mitzunehmen und die richtige Geschwindigkeit zu finden, um die neue Technologie so bereitzustellen, dass sie auch genutzt werden kann.

 

Ein Beitrag von:

  • Georg Dlugosch

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.