Erdbeben 15.08.2024, 11:30 Uhr

Cyborg-Kakerlaken können Menschen retten

Kakerlaken lassen sich durch Mikrochips auf ihrem Panzer von Menschen steuern und kontrollieren. In Zukunft könnten diese Technologie ermöglichen, dass Kakerlaken bei Katastropheneinsätzen lebensrettende Aufgaben übernehmen.

Kakerlaken

Die Insekten können durch Fernsteuerung präzise bewegt werden.

Foto: PantherMedia / IgorVetushko;

Professor Hirotaka Sato, ein Forscher an der Technischen Universität Singapur entwickelt sogenannte Cyborg-Insekten, eine Kombination aus Insekten und Technologie, darüber hat NDR berichtet.

Sein Team installiert Chips auf Kakerlaken, um diese auf Befehle von Menschen reagieren zu lassen. Professor Sato erläuterte, dass die Forschenden einen grünen Rucksack auf dem Rücken des Insekten platzieren, in dem ein Mikrocomputer sowie eine Kamera und Sensoren integriert sind. Zudem sei ein drahtloses Kommunikationsmodul erforderlich. Er fügte hinzu, dass eine Elektrode zur elektrischen Stimulation installiert ist. Wenn die rechte Seite des Insekts stimuliert wird, spürt es, dass etwas die rechte Seite berührt, woraufhin es nach links flieht, und umgekehrt.

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Ferngesteuerte Kakerlaken retten Menschen

In einem Video wird gezeigt, wie das System funktioniert: Ferngesteuerte Kakerlaken erklimmen mühelos einen Berg und überwinden Hindernisse. Auch auf der Webseite der Forschungsgruppe ist eine Demonstration zu sehen, bei der ein Forscher per Fernbedienung den Befehl „links“ gibt und das Insekt entsprechend reagiert. Bei dem Befehl „Beschleunigung“ erhöht sich die Geschwindigkeit der Kakerlake, ähnlich wie bei einem ferngesteuerten Auto. Laut Sato dient diese Technologie jedoch nicht nur der Unterhaltung. Die Kakerlaken sind dazu gedacht, Menschen in Erdbebengebieten zu finden, die unter Trümmern eingeschlossen sind.

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Ein Cyborg-Insekt startet von einem Kontrollpunkt aus und kann gezielt gesteuert werden. Es weicht automatisch Hindernissen aus und gibt ein deutliches Geräusch von sich, wenn es einen Menschen entdeckt. Dieses Geräusch, so erklärt Sato, signalisiert dem Rettungsteam die Entdeckung eines Menschen oder eines anderen lebenden Objekts und übermittelt die Position an die Rettungskräfte.

Die Idee kam Sato nach dem schweren Erdbeben in Fukushima, bei dem Mini-Roboter eingesetzt wurden, um Verschüttete zu finden. „Unsere Motivation ist es, diese Technologie ausschließlich für Such- und Rettungsmissionen zu nutzen. Um Menschen aus Katastrophen zu retten“, sagte er gegenüber The Sun. Eine ähnliche Idee gab es bereits vor einigen Jahren. Forscher der North Carolina State University haben eine Technik entwickelt, um Küchenschaben fernzusteuern.

Kakerlaken sparen Energie

Diese Roboter hatten jedoch nur eine kurze Batterielaufzeit. Im Gegensatz dazu bewegen sich Kakerlaken selbstständig, wodurch mehr Energie für Kameras und drahtlose Kommunikation verfügbar bleibt. Zudem leben Kakerlaken bis zu fünf Jahre und sind leicht zu transportieren. Im Notfall sollen 500 bis 1.000 Kakerlaken gleichzeitig im Einsatz sein, gesteuert von künstlicher Intelligenz (KI). Sato erklärte, dass die KI die Insekten automatisch zu sicheren Orten navigiert. Die Kakerlaken können durch maschinelles Lernen gesteuert werden, ohne dass jemand direkt eingreifen muss. Während die Prototypen bereits funktionieren, hofft Sato, dass in fünf Jahren die Serienproduktion beginnt und die Kakerlaken tatsächlich Leben retten können.

Da die Kakerlaken klein sind – es handelt sich um Madagaskar-Schaben, die im ausgewachsenen Zustand etwa 6 cm groß werden – können sie während der Missionen enge Räume durchqueren und benötigen dabei im Vergleich zu miniaturisierten Robotern nur minimalen Energieaufwand.

Insekten als Gruppe koordinieren

In einem weiteren Experiment , das an „Terminator“ erinnerte, setzten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine Gruppe von 20 Cyborg-Kakerlaken in einer künstlichen, sandigen Wüste aus. Jede Kakerlake trug einen kleinen Computer-Rucksack, der es ermöglichte, sie über das Terrain zu steuern.

Jeder Rucksack war mit einer Batterie, einem Mini-Computer und einer Antenne ausgestattet. Die Antenne ermöglichte es den Forschenden, mit den Kakerlaken zu kommunizieren und sie als Schwarm zu bewegen.

Die Wissenschaftler entdeckten, dass sie einen Schwarm von 20 Cyborg-Kakerlaken so steuern konnten, dass sie sich wie eine einzige Einheit über einen sandigen Hügel bewegten. Dies bietet eine interessante, wenn auch etwas beunruhigende Vorstellung davon, wie Such- und Rettungsmissionen in der Zukunft aussehen könnten.

DEr Ansatz ist aber nicht neu. Es gab ähnliche Methoden, Kakerlaken zu manipulieren.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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