Dieses Hubfahrzeug kann tonnenschwere Paletten autonom transportieren
Torsten ist sehr, sehr stark. Wenn es sein muss, hebt er bis zu sieben Tonnen schwere Lasten. Und kann sich dabei noch um sich selbst drehen. Das traut man dem kleinen Transportsystem auf den ersten Blick gar nicht zu. Noch dazu fährt das an eine Badezimmerwaage erinnernde Gerät autonom.
Torsten ist ein fahrerloses Transportsystem, kurz FTS. Der Wagen navigiert selbstständig und autonom durch riesige Lagerhallen und kann bis zu sieben Tonnen schwere Lasten transportieren. Im Gegensatz zu anderen fahrerlosen Transportsystemen ist Torsten dabei mit einer eigenen 360-Grad-Sensorik ausgestattet und nicht an eine induktive oder optische Spurführung gebunden.
Kann sich um die eigene Achse drehen
Torsten kann jederzeit in eine beliebige Richtung fahren und sich um die eigene Achse drehen. Omnidirektional nennt sich das. Mit diesem Antriebskonzept von SEW Eurodrive kann Torsten auch auf engstem Raum agieren. Zumal das elektrische Hubfahrzeug mit seiner 115 x 70 cm Plattform selbst kaum Platz wegnimmt. 0,8 Meter pro Sekunde legt Torsten in der Spitze zurück. Dabei navigiert Torsten autonom im Raum und plant seine Routen mittels eines 3D-Plans der Halle selbstständig. Integrierte Navigations- und Sicherheitsscanner erkennen Personen und andere Hindernisse, sodass diese umfahren werden können.
Vernetzt ist Torsten in der Lage, sich mit Mitarbeitern oder Robotern bei der Erledigung von Aufgaben abzusprechen und sich über Roboterbefehle zu koordinieren.
Transportsystem lässt sich modular aufrüsten
Am nur 21 cm hohen Torsten können individuelle Aufbauten befestigt werden. So modular aufgerüstet kann Torsten von der Gitterbox über die Europalette bis zu schweren Einzelbauteilen alles bewegen, was in Lager- und Produktionshallen von A nach B transportiert werden muss. Das fahrerlose Transportsystem kann Fließbänder ersetzen oder als Routenzug-Fahrzeug eingesetzt werden.
Menschen, denen sich der autonome Gabelstapler nähert, müssen keine Angst haben. Seine integrierten Navigations- und Sicherheitsscanner erkennen Personen früh genug. Torsten fährt um Menschen und Hindernisse einfach herum.
Obwohl Torsten autonom agiert, lässt sich der Hub-Fahr-Wagen auch von Hand steuern. Über eine intuitiv zu bedienende grafische Benutzeroberfläche kann der Anwender den Bewegungsraum einschränken und Waren bequem verladen.
Fünfter Ifoy-Award
Torsten ist eines von elf Fahrzeugen, die das Zeug dazu haben, mit dem Ifoy-Preis 2017 ausgezeichnet zu werden. Ifoy steht für International Forklift Truck of the Year. Seit 2013 werden mit dem Award jährlich die besten Flurförderzeuge und Intralogistiklösungen ausgezeichnet.
„Wir freuen uns, dass die Jury des Ifoy-Awards die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft unseres autonomen Torsten für die Intralogistikbranche erkannt hat“, sagt Dirk Jonat, Leiter Projektmanagement und Technik bei Torwegge. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Bielefeld entwickelt Systeme für Optimierung des innerbetrieblichen Waren- und Materialflusses in Industrieunternehmen.
Einwöchiger Test
Die Finalisten 2017 des Ifoy-Preises treten im März auf dem Gelände der Messe München zum einwöchigen Test an, bei dem die Fahrzeuge im Vergleich mit bereits auf dem Markt verfügbaren Techniken auf ihren Innovationswert hin geprüft werden.
Für den Check sind Spezialisten des Dortmunder Fraunhofer-Institutes für Materialfluss und Logistik (IML) und des Lehrstuhls für Maschinenelemente und Technische Logistik der Helmut Schmidt Universität in Hamburg zuständig. Darüber hinaus fahren und bewerten die 25 Jurymitglieder alle nominierten Geräte selbst. Neben dem Innovationswert spielen auch Technik, Design, Ergonomie und Handling, Sicherheit, Marktfähigkeit und Kundennutzen sowie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit eine Rolle.
Aber auch Besucher der Messe LogiMAT haben vom 14. bis 16. März in Stuttgart Gelegenheit, Torsten und dessen 360-Grad-Sensorik, die die Sicherheitstechnik optimiert, persönlich kennenzulernen.
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