US-Logistikdrohne von Bell hebt ab 29.08.2019, 11:45 Uhr

Drohne lernt autonome Paketzustellung

Eine Paketdrohne navigiert autonom durch den wuseligen Stadtverkehr: Diese Vision von Onlinehändlern wie Amazon könnte bald Wirklichkeit werden. Die Logistikdrohne des US-Helikopterspezialisten Bell Textron hat ihren ersten autonomen Testflug schon mal erfolgreich absolviert.

Autonome Drohne der Universität Zürich: Dank künstlicher Intelligenz navigiert das Fluggerät sicher durch die Stadt.

Autonome Drohne der Universität Zürich: Dank künstlicher Intelligenz navigiert das Fluggerät sicher durch die Stadt.

Foto: Universität Zürich

Die Drohne von Bell fliegt unter dem Namen „Autonomous Pod Transport 70“ (APT 70)“ durch die Lüfte. Das elektrische Fluggerät soll in vergleichsweise hoher Geschwindigkeit Pakete zustellen. Der erste autonome Flug wurde laut dem Unternehmen erfolgreich absolviert. Weitere Tests laufen bis Ende des Jahres. Im ersten Quartal 2020 soll die autonome Drohne in den Logistikdienst des US-Konzerns eintreten. „Wir sind begeistert, diesen Meilenstein erreicht zu haben, und freuen uns darauf, diese Technologie für unsere Kunden weiter zu verbessern“, sagt Scott Drennan, Bell Textron VP Innovation.

Elektrische Drohne APT saust mit 160 km/h durch die Lüfte

Die Drohne APT 70 ist 2 Meter x 3 Meter groß und weist eine Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h auf. Ganz schön schnell für eine kleine, autonome Drohne. Die Reichweite soll 30 Kilometer betragen. Laut Bell Textron ist das doppelt so schnell wie eine herkömmliche Multirotor-Drohne. Die Basis-Nutzlast beträgt 70 Pfund, das heißt 13,6 Kilogramm. „Die APT 70 ist darauf ausgelegt, verschiedene Aufgaben erfüllen zu können – von der Paketzustellung über kritische medizinische Transporte bis hin zur Katastrophenhilfe“, so Drennan.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Kooperation mit japanischem Logistikspezialisten und der Nasa

Bell Textron kooperiert zur optimalen Entwicklung der APT 70 mit dem japanischen Logistikunternehmen Yamato. Bei gemeinsamen Tests wurde das Pakethandling demonstriert. Für 2019 sind weitere Testflüge auf einem Gelände nahe Forth Worth geplant.

Als ob das nicht schon genug wäre: Die Nasa schaltet sich auch ein. Mitte 2020 soll die APT 70 im Rahmen eines Nasa-Vertrags simulierte kommerzielle Missionen im US-Luftraum fliegen. Das Ziel: Die Drohne soll relativ schnell kommerziell abheben.

Kommerzielle Drohnen können dank GPS das Navigieren in großen Höhen ohne Verkehr bereits meistern. DHL macht es auf der oberbayerischen Winklmoosalm vor. Doch im Stadtverkehr sind sie 2019 noch hoffnungslos überfordert und würden zur Unfallgefahr. Ändern könnte das die künstliche Intelligenz DroNet, die Forscher der Universität Zürich entwickeln.

Künstliche Intelligenz lernt von Radfahrern

Herzstück von DroNet ist ein künstliches neuronales Netz, das ähnlich wie das menschliche Gehirn lernt. Die Forscher füttern diese künstliche Intelligenz (KI) mit tausenden Videos von Auto- und Fahrradfahrern, die sich im Straßenverkehr mustergültig verhalten. Mit der Zeit lernt der Algorithmus Verhaltensregeln abzuleiten – er versteht, wie man Straßen folgt, ohne in den Gegenverkehr zu geraten, und wie man rechtzeitig vor Hindernissen wie Fußgängern, Fahrzeugen und Baustellen anhält.

„Der Computeralgorithmus lernt, komplexe Aufgaben anhand von zahlreichen Trainingsbeispielen zu lösen“, erklärt Davide Scaramuzza, Professor für Robotik und Wahrnehmung der Universität Zürich. Das versetzt die Drohne in die Lage, im Straßenverkehr statische und dynamische Hindernisse zu umfliegen und das Tempo anzupassen – autonom wohlgemerkt. Teure Spezialsensoren sind dafür nicht nötig. Es reicht eine Smartphone-Kamera.

Drohne fliegt auch durch Parkhäuser und Büroflure

Die Feuertaufe hat die intelligente Drohne bereits bestanden. Laut Forschern kann sie nicht nur durch Straßen navigieren. Sie kann sich auch in Umgebungen zurechtfinden, die nicht Teil des Trainings waren – in Parkhäusern und Bürofluren beispielsweise. Gut möglich also, dass in naher Zukunft nicht nur Kollegen mit der Kaffeetasse durch die Flure schlendern, sondern auch Paketdrohnen umherschwirren.

„Mit diesem Algorithmus sind wir dem Ziel einen Schritt nähergekommen, selbstständig navigierende Drohnen in unseren Alltag zu integrieren“, ist Scaramuzza überzeugt. Übertriebene Erwartungen seien jedoch fehl am Platz, sagt Doktorand Antonio Loquercio. „Es müssen noch viele technologische Probleme gelöst werden, bevor die ehrgeizigen Anwendungen Realität werden können.“

Lesen Sie auch:

Lesen Sie auch:

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.