Fabrikationsplattform entwickelt 30.04.2021, 07:01 Uhr

Durchbruch: Miniaturroboter im Baukasten hergestellt

Kleine bis kleinste Größen, unterschiedliche Materialien, ein individuelles Magnetisierungsprofil – Forscher des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme haben ein Baukastensystem entwickelt, mit dem sich weiche Roboter herstellen lassen. Das könnte die minimal-invasiven medizinischen Geräte bereichern.

Ansicht eines Miniaturroboters, der seine Form verändern kann

Forscher des Max-Planck-Instituts haben einen winzigen, weichen Roboter entwickelt, der seine Form verändern kann.

Foto: Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme

„Möchte man weiche Miniaturroboter bauen, dann hat man viele unterschiedliche, oft komplexe Designs. Aufgrund der geringen Größe sind die verfügbaren Fertigungsmöglichkeiten sehr begrenzt. Das stellt uns vor große Herausforderungen“, sagt Metin Sitti, Leiter der Abteilung Physische Intelligenz am Max-Planck-Institut. Seinem Team ist es nun gelungen, eine innovative Fabrikationsplattform zu entwickeln – sozusagen ein Baukastensystem für den Bau von Robotern. Damit ist es möglich, sehr komplexe Konstrukte zu bauen, die zugleich maßgeschneidert funktionieren. Ähnlich einem Lego-System können die Forscher einzelne Komponenten beliebig miteinander kombinieren. Diese Roboter könnten zum Beispiel die Bandbreite minimal-invasiver medizinischer Geräte in Zukunft ergänzen.

Die kleinen Roboter bestehen aus verschiedenen Materialien

Die neu entwickelten Bausteine, die man auch als sogenannte Voxel oder 3D-Pixel bezeichnen könnte, bestehen aus ganz unterschiedlichen Materialien. Dazu zählen solche, welche die Konstruktion stabil halten, oder auch magnetische Komponenten, welche die Steuerung der weichen Maschinen übernehmen. Es lassen sich also problemlos die einzelnen, auch weichen Teile, beliebig zusammensetzen. Dadurch erreicht jeder Roboter ein individuelles Magnetisierungsprofil. Dem Projekt vorausgegangen waren zahlreiche Tests und Experimente, in denen die Wissenschaftler an kleinen, magnetisch gesteuerten und kabellosen Robotern geforscht haben. Das Ziel dabei: ein möglicher Einsatz in der Medizin.

Deshalb reicht der Maßstab der Roboter von wenigen Millimetern bis hin zu nur einigen Mikrometern. Bislang war es den Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts nur gelungen, die Roboter aus einem einzigen Material herzustellen. Genau hier erzielten sie jetzt den Durchbruch und erreichten damit auch weitere mögliche Funktionalitäten. Sie selbst beschreiben es als wichtigen Meilenstein auf dem Forschungsgebiet der Soft-Robotik.

Mehr Möglichkeiten durch freie Integration magnetischer Teile im Roboter

Die Forscher aus der Abteilung Physische Intelligenz haben bereits zahlreiche Roboter entwickelt, unter anderem krabbelnde und rollende, von Raupen inspirierte oder spinnenartige Konstrukte, die hochspringen können. Sogar ein nachgebautes Heuschreckenbein ist darunter sowie magnetisch gesteuerte Maschinen, die wie Quallen im Wasser schwimmen.

Stellenangebote im Bereich Automatisierungstechnik

Automatisierungstechnik Jobs
ROMA KG-Firmenlogo
Ingenieur Bereich Produktentwicklung (m/w/d) ROMA KG
TotalEnergies-Firmenlogo
Koordinator (m/w/d) Inbetriebnahme und Qualität TotalEnergies
Berlin, München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Staatlich geprüfter Techniker (w/m/d) Informationstechnik & Verkehrsüberwachung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf bei Berlin Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Staatlich geprüfter Techniker (w/m/d) Elektrotechnik & Verkehrsüberwachung Die Autobahn GmbH des Bundes
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur als Projektleiter für Investitionsprojekte (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Emsland Group über ifp - Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
Leiter:in Konstruktion Emsland Group über ifp - Executive Search. Management Diagnostik.
Emlichheim oder anderer Standort in Norddeutschland Zum Job 
AECOM Deutschland GmbH-Firmenlogo
Electrical Engineer (m/w/d) AECOM Deutschland GmbH
Frankfurt Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Meister / Techniker (m/w/d) Leit- und Fernwirktechnik naturenergie netze GmbH
Donaueschingen, Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Ingenieur der Elektro- oder Energietechnik als Leiter Planung und Netzbetrieb Strom (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
PASS GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Qualitätstechniker:in (m/w/x) für die Qualitätsvorausplanung PASS GmbH & Co. KG
Schwelm Zum Job 
Friotherm Deutschland GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Friotherm Deutschland GmbH
Weißensberg Zum Job 
Friotherm Deutschland GmbH-Firmenlogo
Elektrotechniker / Elektrokonstrukteur (m/w/d) Friotherm Deutschland GmbH
Weißensberg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Planung Straßenbeleuchtung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Baukoordination und Qualitätssicherung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektierung Netze Strom / Gas (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
VIAVI-Firmenlogo
Solutions Engineer (m/w/d) VIAVI
Eningen Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 

Roboter lernen neue Tricks

„Bisher war das Magnetisierungsprofil eines jeden Roboters gekoppelt an seine Geometrie und damit limitiert. Jetzt haben wir eine Plattform geschaffen, die ein beliebiges Magnetisierungsprofil ermöglicht. Das ist möglich, weil wir mehrere magnetische Teile frei in ein System integrieren können“, sagt Jiachen Zhang, der mit Ziyu Ren das Projekt vorantrieb. Die neue Plattform verstehen die Wissenschaftler als Auftakt, um noch modernere weiche Miniaturroboter zu bauen.

Für die Konstruktion wählten die Forscher zwei Materialkategorien aus. In den meisten Fällen ist ein Polymer die Basis. Sie hält auch die Matrix zusammen. Hinzu kommen noch weitere Arten weicher Elastomere, zum Beispiel biokompatible Materialien wie Gelatine. In die zweite Kategorie gehören alle Materialien, in die magnetische Mikro- oder Nanopartikel integriert sind. Dadurch wird der Roboter steuerbar, schließlich reagiert er auf ein Magnetfeld.

Das Ziel: automatisierte Herstellung der kleinen Roboter

Die Voxel, also die einzelnen Bausteine, können in nur einem Schritt zu Tausenden hergestellt werden. Die einzelnen Blöcke produzieren sie mit winzigen Gussformen. Das kann man sich in etwa so vorstellen, als wenn man den Teig in einer Muffin-Backform in die einzelnen, dafür vorgesehenen Mulden verteilt. Dabei ist jeder Block allerdings nur etwa 100 Mikrometer groß. Bislang setzen die Forscher die Teile anschließend noch von Hand unter einem Mikroskop zusammen. Ein automatisiertes Zusammensetzen der Partikel sei zum jetzigen Zeitpunkt noch zu komplex. Genau daran wollen die Wissenschaftler nun weiterarbeiten.

„Bei unserer zukünftigen Arbeit wird die automatisierte Fertigung einen hohen Stellenwert einnehmen“, erklärt Jiachen Zhang. „Was unsere heutigen Roboterdesigns angeht, verlassen wir uns auf unsere Intuition, die auf langjähriger Erfahrung mit verschiedenen Materialien und weichen Robotern basiert.“ Denn nur, wenn die Herstellung automatisiert werden kann, ist auch eine kommerzialisierte Herstellung und Verwendung möglich.

Mehr zum Thema Roboter:

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.