Foxconn lässt iPhone 6 lieber von Robotern als von Menschen produzieren
Nicht einmal die Billigarbeitsplätze bleiben den Mitarbeitern des Auftragfertigers Foxconn: Künftig sollen 10.000 Roboter das neue iPhone 6 produzieren und die Arbeit von 1,2 Millionen Mitarbeitern übernehmen.
Am 15. September kommt das neue iPhone 6 von Apple auf den deutschen Markt. Und wie immer kurz vor der Markteinführung schießen die Spekulationen ins Kraut. Die größte Neuigkeit in diesem Zusammenhang betrifft allerdings nicht das Smartphone selbst, sondern seine Produktion bei Foxconn in China.
Foxconn investiert rund 2,5 Mrd. Dollar in Roboter
Bisher bauten 1,2 Millionen Mitarbeiter der wegen der schlechten Arbeitsbedingungen in die Kritik geratenen taiwanesischen Zuliefererfirma Foxconn die iPhones in China zusammen. Zwar wird Foxconn auch künftig für die Herstellung der Smartphones zuständig sein. Doch die Arbeit sollen nach und nach Hightech-Roboter namens Foxbot übernehmen.
10.000 Foxbot-Roboter hat Foxconn bereits gekauft. Offenbar sollen sie bereits zur Produktion des aktuellen iPhone 6 eingesetzt werden. Laut Foxconn befinde man sich in der letzten Testphase. Welche Montageschritte die Roboter übernehmen sollen, ist nicht bekannt. Fraglich ist auch, ob sie die Montage per Hand komplett ersetzen können.
Für die Investition nimmt Foxconn Milliarden-Summen in die Hand. Ein Foxbot kostet 20.000 bis 25.000 Dollar, so dass der Auftragsfertiger bis zu 2,5 Milliarden Dollar allein für die Roboter investiert. Hinzu kommen Installation und Software. Apple unterstützt die Investition und hat Foxconn Kapital angeblich in Milliardenhöhe für den Kauf der Roboter zur Verfügung gestellt.
Foxbot-Roboter produzieren rund um die Uhr
Ein Foxbot kann jährlich 30.000 Smartphones zusammenbauen. Insgesamt kommen die 10.000 Foxbot-Roboter auf eine Produktion von 300 Millionen Smartphones pro Jahr. Die Foxbots sollen Tag und Nacht arbeiten.
Foxconn ist häufig wegen der schlechten Bezahlung, der hohen Zahl von Überstunden, dem Arbeitsdruck und den schlechten Arbeitsbedingungen in die Kritik geraten. Zeitweise gab es eine Serie von Selbstmorden von Mitarbeitern, die der Belastung nicht mehr gewachsen waren. Offenbar wollen Apple und Foxconn mit der Milliarden-Investition in Robotertechnik aus den Schlagzeilen herauskommen. Allerdings bedeutet das auch, dass mehr als eine Million Menschen ihre Arbeit verlieren.
Foxconn produziert aber nicht nur für Apple Geräte wie das iPhone und das iPad. Es produziert auch Tablets, Computer und Spielkonsolen für große Elektronikunternehmen wie Sony, Microsoft, Nintendo, Dell und HP.
iPhone 6 mit besonders dünnem Display
Das neue iPhone 6 von Apple soll ein besonders dünnes Display haben. Dafür sorgt eine neue Displaytechnik. Unter die Flüssigkristallschicht des Displays wird ein sogenannter Brightness Enhancement Film angebracht, wodurch die dünnere Ausführung ermöglicht wird. Interessant auch, dass Apple offenbar von seiner stark kritisierten Klebetechnik abrückt. Bislang ist die Reparatur eines iPhone besonders schwierig, weil die Bauteile nicht verschraubt, sondern verklebt sind. Angeblich soll beim neuen iPhone wieder mehr geschraubt werden.
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