Industrie 4.0: Erfahrung und Intuition gehen verloren
Die weiter fortschreitende Automation und Digitalisierung in der Industrie geht auf Kosten der Mitarbeiter. Sie werden nur noch vernetzte Rädchen in „unmenschlichen Cyberfabriken“ sein, fürchtet Lars Windelband, Leiter des Instituts für Bildung, Beruf und Technik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.
Die bevorstehende Vernetzung von Maschinen und zunehmende Automation in der Produktion könnte dazu führen, dass die wertvollen Erfahrungen von Facharbeitern immer weniger zählen und verloren gehen. Diese Befürchtung äußert Lars Windelband, Leiter des Instituts für Bildung, Beruf und Technik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, im Interview mit den VDI nachrichten.
„Die Entwicklung zu Industrie 4.0 birgt die Gefahr, dass Erfahrungen, Wissen und Intuition der Facharbeiter durch Computerprogramme und Software ersetzt werden, die auf Statistiken, Algorithmen und Wahrscheinlichkeitsberechnungen beruhen“, sagte Windelband den VDI nachrichten. „Damit wären Mitarbeiter nur noch vernetzte Rädchen in einer ,unmenschlichen Cyberfabrik’.“
Größere Anforderungen an Fachkräfte
Das werde auch die Aufgaben der Mitarbeiter gründlich verändern. „Fachkräfte werden sich größeren Komplexitäts-, Abstraktions- und Problemlösungsanforderungen stellen müssen als heute“, so der Technikdidaktiker. „Auf dieser Zwischenebene könnten Bachelorabsolventen oder Facharbeiter als ,Prozess-Controller’ zum Einsatz kommen, zuständig für Implementierung, Optimierung und Wartung der ,Intelligenten Technologien’.“
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