Messtechnik 01.06.2012, 11:56 Uhr

Industrielle Bildverarbeitung: Branche verzeichnet starkes Wachstum

Die Unternehmen der industriellen Bildverarbeitung sind 2011 stark gewachsen – das teilte der VDMA-Fachverband Robotik & Automation zur Messe Automatica mit, die vorige Woche in München stattfand. Dort präsentierten die Aussteller neue Technologien in der noch jungen 3-D-Bildverarbeitung, nicht nur für den Volumenmarkt Automotive.

Die Unternehmen der industriellen Bildverarbeitung in Deutschland verzeichneten 2011 1,5 Mrd. € Umsatz – das sind 20 % mehr als im Vorjahr, in dem die Branche bereits ihr Vorkrisenniveau erreicht hat. Das verkündete der VDMA-Fachverband Robotik & Automation anlässlich der Fachmesse Automatica (22. bis 25. Mai in München).

„Wir liegen voll im Trend der VDMA-Zahlen“, berichtete Stefan Gehlen, Geschäftsführer der VMT Bildverarbeitungssysteme, Mannheim. Er erwartet für 2012 Umsätze auf hohem Niveau. Jedoch geht er nicht von einem erneuten deutlichen Wachstum aus, da es in den Abnehmerbranchen Maschinenbau und Automobilindustrie bereits eine hohe Auslastung gibt. „Investitionen werden getätigt das Geld dazu steht bereit. Aber es gibt inzwischen wieder Wartezeiten bei der Auftragsabwicklung und wenig Produktionspausen, in denen die neuen Lösungen integriert werden können“, erläuterte Gehlen.

Auf der Automatica zeigte VMT eine Komplettlösung aus Messtechnik und Roboterführung für die genaue Einpassung von Fahrzeugtüren in Automobilkarosserien. Ebenso wurde als Alternative zu einem Spaltmesstunnel ein flexibles System zur Spalt- und Bündigkeitsmessung zur Qualitätssicherung in der Automobilfertigung demonstriert.

Industrielle Bildverarbeitung: Bedeutung der Autmobilindustrie unverändert

Die unverändert hohe Bedeutung des Bereichs Automotive für die industrielle Bildverarbeitung unterstreicht Gehlen. „Lösungen für die Automobilindustrie machen 80 % unseres Geschäftes aus, andere Branchen sind Medizin und Pharma“, so der Messtechnikexperte.

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Für die stetig steigenden Qualitätsansprüche der Automobilindustrie liefert die industrielle Bildverarbeitung zentrale Technologien: Moderne 3-D-
Messtechnik in der Produktionslinie erlaubt heute die schnelle, prozessoptimale Durchführung unterschiedlichster Messaufgaben an der Rohkarosse direkt im Prozess. So können die gewonnenen Messdaten für die Qualitätsoptimierung in der Produktion genutzt werden.

3-D-Bildverarbeitung legt sprunghaft zu

Auch abseits des Bereiches Automotive entwickelte sich im letzten Jahr die 3-D-Bildverarbeitung sprunghaft. Diesem Bereich widmeten sich auf der Automatica zahlreiche Aussteller. Sie zeigten neue Messverfahren und Technologien, die Anwendern helfen sollen, Durchsätze und Erkennungsraten zu steigern.

„Optische 3-D-Messtechnik erobert immer mehr Anwendungsbereiche“, sagte auf der Automatica Enis Ersü, Vorstandsvorsitzender bei Isra Vision, Darmstadt. Der Anbieter von Bildverarbeitungssystemen stellte Sensoren für die dreidimensionale In-line-Formerfassung und -messung vor. Fehlerhafte Teile werden frühzeitig erkannt und vor der Weiterverarbeitung der Produktionslinie entzogen. Laut Isra Vision bewältigen diese auch glänzende, matte und stark reflektierende Oberflächen.

Bei der Laser-Triangulation – wie sie die Aussteller Stemmer Imaging und Festo voneinander unabhängig zeigten – projiziert ein Linienlaser eine dünne Linie auf das Prüfobjekt. Eine Kamera erstellt dann 2-D-Bilder der Laserlinie, die aufgrund der Objektgeometrie im Kamerabild versetzt erscheint. Während sich der Prüfling unter der Laserlinie hindurchbewegt, werden in schneller Folge aus dem jeweiligen Linienversatz Höhenprofile ermittelt und diese danach zu einem 3-D-Profilbild zusammengesetzt. Vorteil des Verfahrens ist die hohe Erkennungsrate bei einem schnellem Durchsatz.

Industrielle Bildverarbeitung als Allround-Technik der Elektrik- und Elektronikfertigung

Wie die Messe zeigte, wird auch die 3-D-Kontrolle von Elektronikkomponenten leistungsfähiger und leichter bedienbar. Die industrielle Bildverarbeitung als Allround-Technik erfüllt die besonderen Anforderungen der Elektrik- und Elektronikfertigung. Schließlich stehen heute umfangreiche Gerätebaukästen und Techniken zur Verfügung, um maßgeschneiderte Lösungen zu finden. Dies wird bereits häufig genutzt: So werden viele Aufgaben mit Bildverarbeitungssystemen gelöst: von der optischen Inspektion einfacher elektrischer Bauteile wie Kabel oder Stecker bis hin zur Überprüfung feinstrukturierter Solarzellen oder komplexer Produkte wie bestückter Leiterplatten.

Dabei wird auch die Oberflächeninspektion immer wichtiger. Der Anbieter Fusion Systems ist seit Kurzem mit Bildverarbeitungssystemen auf dem Markt, die bei der Oberflächeninspektion von Zylinderkopfdichtungen eingesetzt werden: Das Zusammenwirken von spezieller Prüfsoftware, ausgefeilter Beleuchtung und hochauflösenden Zeilenkameras soll hier eine höhere Zuverlässigkeit bringen.

Die Steinbichler Optotechnik aus Neubeuern, Anbieter von optischer Mess- und Sensortechnik, stellte auf der Automatica seine neu entwickelte Automatisierungssoftware sowie zwei Roboterzellen in den Mittelpunkt ihres Messeauftritts: „Wir haben für die automatisierte Qualitätssicherung in der Software einen durchgängigen geschlossenen Arbeitsablauf entwickelt, in dem alle Prozessschritte vom Projektstart über die Simulation und die Auswertung bis hin zur Protokollierung abgebildet werden“, erläuterte Carsten Gericke, Leiter der Automatisierung bei Steinbichler. Dies gewährleiste eine hohe Bedienungssicherheit und spare zudem viel Zeit bei der Programmierung. Eine der Roboterzellen ist mit einem hauseigenen Sensor sowie zwei ABB-Robotern bestückt und gestattet die frühzeitige und lückenlose Detektion von Oberflächenfehlern, etwa auf Blechteilen und Rohkarosserien.

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Wie die Wahl des Prozessorkonzepts Platz- und Energieeinsparungen ermöglicht – vor allem bei Automationslösungen mit intelligenten Kameras oder smarten Sensoren, die eine hohe Rechenleistung voraussetzen – zeigte Matrix Vision. Der Aussteller präsentierte ein System mit hoher Leistungsdichte. Während die gängigen Intel-Atom-Systeme typischerweise bis zu 15 W verbrauchen, kommt das System laut Herstellerangaben mit maximal 5 W unter Volllast aus.

 

Ein Beitrag von:

  • Edgar Lange

    Freier Fachjournalist in Düsseldorf. Schreibt vor allem über IT-Themen.

  • Iestyn Hartbrich

    Iestyn Hartbrich

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: Werkstoffe, Metallurgie, Maschinenbau, Automation, Luft- & Raumfahrt, Reportagen

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