Software selbst entwickelt 13.12.2022, 07:00 Uhr

Inspiration durch KI: Audi setzt auf Software beim Felgendesign

Bei Audi setzt künstliche Intelligenz neue Impulse im Kreativprozess. Designerinnen und Designer, die beim Autobauer Felgen entwerfen, arbeiten bereits mit FelGAN, wie die Software heißt. Weitere Einsatzmöglichkeiten von KI sollen folgen.

Audi-Designer vor einem riesigen Bild voller Felgen

Eine KI-basierte Software soll Designerinnen und Designer bei Audi neue Inspirationen liefern.

Foto: Audi AG / Sebastian Kubatz

Bei Audi arbeiten etliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Design von Felgen. Für sie ist es wichtig, immer wieder neue Impulse für ihre kreativen Ideen zu erhalten. Ihr Ansatz folgt dem Leitsatz „Think outside the box“. Damit ist gemeint, sich auch abseits festgesetzter Denkmuster zu bewegen. Doch das klingt einfacher, als es in der Praxis ist. Denn der Mensch orientiert sich automatisch in Denk- und Kreativprozessen an bereits Gelerntem und Gesehenem. Damit der Leitsatz „Think outside the box“ bei Audi künftig zur Normalität wird, setzt man bei dem Autohersteller auf eine KI-basierte Software namens „FelGAN“.

KI-Algorithmen optimieren Zylinderkopfhauben-Produktion

FelGAn bietet den Designerinnen und Designern einen unbegrenzten Fundus an Ideen. Darüber hinaus sollen sie mithilfe der Software neue Perspektiven einnehmen können und die Vorschläge der Software so für die eigene Arbeit nutzen, dass sie sich dadurch weiterentwickelt. Die Software schlägt den Mitarbeitenden konkret eine große Anzahl fotorealistischer Designs vor – und das in sehr kurzer Zeit. Ebenfalls möglich ist die gezielte Neu-Kombination vorhandener Designs. So lassen sich zum Beispiel in Echtzeit Formen, Farben und Oberflächenstrukturen sowie noch zahlreiche andere Parameter miteinander kombinieren, um in kürzester Zeit auszuprobieren, ob sich daraus neue Designs ergeben.

Wie Algorithmen lernen, Designerinnen und Designer zu unterstützen

Der Name der Software FelGAN beinhaltet die beiden Begriffe „Felge“ und GAN“. GAN steht für „Generative Adversarial Networks“, also für erzeugende gegnerische Netzwerke. Denn die Software beinhaltet zwei Algorithmen, die im Training als Gegenspieler fungieren. Das Ziel: selbstlernende Computerprogramme, die sich solcher Algorithmen bedienen, sollen immer besser werden.

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Konkret funktioniert das Prinzip dann so: Der eine Algorithmus arbeitet als sogenannter Generator, der andere als Diskriminator. Während der Generator im Fall von Audi künstliche Bilder bestimmter Motive anfertigt, betrachtet der Diskriminator anschließend die Auswahl. Dabei handelt es sich einerseits um echte Aufnahmen sowie um vom Generator künstlich erstellte. Den Unterschied muss der Diskriminator nun erkennen. Die beiden Algorithmen sind so angelegt, dass sie aus den eigenen Fehlern lernen und so immer besser werden. Das bedeutet auch, dass die erstellten Bilder des Generators irgendwann täuschend echt aussehen. Sogar so, dass ein menschliches Auge sie nicht von echten Fotos unterscheiden könnte.

KI-basierte Software erstellt für jedes Design einen mathematischen Wert

Die Software hat Audi selbst entwickelt. Beteiligt war die unternehmenseigene IT- und die Design-Abteilung. Dabei wurde auf eine intuitive Benutzeroberfläche geachtet, die kurze Entwicklungszyklen und schnelles Feedback zwischen Design- und IT-Team ermöglichen soll. Die Bestandteile der KI-Anwendung, die viel Rechenleistung benötigen, liegen in der Cloud.

Ebenfalls interessant: Die Software vergibt für jedes Design, das die KI erstellt, einen mathematischen Wert. Er wird von den Entwicklerinnen und Entwicklern auch als die DANN bezeichnet. Der Vorteil: Anhand des Wertes lassen sich Designs jederzeit wiederherstellen. Darüber hinaus können auch eigene Entwürfe und Fotos der Designerinnen und Designer in das Programm integriert werden, die damit Teil der virtuellen Experimentierfläche sind. Oftmals nutzen die Mitarbeitenden nur Elemente der Kreationen, die FelGAN ihnen vorschlägt. Sie erarbeiten dann daraus einen harmonischen Gesamtentwurf. Denn nach wie vor spielen Handwerkszeug, kreativer Blick und Berufserfahrung die entscheidende Rolle. Im Anschluss entsteht ein Prototyp des Rades, entweder aus Kunststoff oder aus Aluminium.

Inspiration durch KI: Es soll eine umfassende Designplattform entstehen

Die Technologie hinter FelGAN soll Audi noch weitere Möglichkeiten eröffnen. Denkbar sei eine umfassende KI-Designplattform, von der auch Designerinnen und Designer aus anderen Bereichen bei Audi profitieren könnten, heißt es vom Konzern. Aktuell baut der Automobilhersteller ein KI-Bewertungssystem auf. Ziel ist, dass jede über FelGAN erzeugte Felge eine Einschätzung zur Kohlendioxid-Bilanz erhält. „Audi hat sich das Ziel gesetzt, eine Data Driven Company zu werden. Dazu setzen wir KI in vielen Bereichen ein. Unser Data-Team ist immer auf der Spur nach neuen Technologien“, sagt Thomas Knispel. Er ist Leiter Machine Learning & Data Science bei Audi. Für den Autobauer stellt diese neue Software auf KI-Basis auch einen weiteren Schritt auf dem Weg zum digitalen und datengetriebenen Unternehmen dar.

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Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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