Wegenetze planen 11.06.2014, 08:25 Uhr

Künstliche Intelligenz lotst Fahrroboter durch die Fabrikhalle

Bevor fahrerlose Transportsysteme (FTS) mit schweren Werkstücken durch die Fabrikhallen düsen, ist einiges an manueller Konfigurationsarbeit gefragt. Das ist zeitaufwändig und teuer. Deswegen lernt derzeit eine künstliche Intelligenz aus Hannover das Planen der Wegenetze. 

Die Menschheit steht an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution: Industrie 4.0 soll Fertigungsbetriebe in sogenannte Smart Factories verwandeln, die ihre Produktionsanlagen in das Internet der Dinge einbinden. Da sie dann beispielsweise direkt mit den Bauteilen kommunizieren können, lassen sich mit weniger Personalaufwand immer kürzere Produktzyklen und steigende Produktvarianten zu niedrigen Kosten realisieren.

Künstliche Intelligenz soll Wegenetze autonomer Fahrzeuge planen

In sich selbst steuernden Fabriken der Zukunft spielen fahrerlose Transportsysteme (FTS) eine Schlüsselrolle: Die Fahrzeuge bringen Material aus dem Lager zu den Maschinen oder transportieren fertige Produkte zum Verpackungsort. Doch bevor sie sich tatsächlich autonom bewegen können, ist einiges an Arbeit erforderlich: Mitarbeiter müssen das Wegenetz ständig von Hand anpassen – wenn sich etwa herausstellt, dass es an Kreuzungen oft zu Beinhahe-Kollisionen kommt oder Staus entstehen.

In Zukunft soll eine künstliche Intelligenz die Planung des FTS-Wegenetzes übernehmen. Konkret sieht diese Vision der Forscher vom Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) wie folgt aus: Der Nutzer gibt die relevanten Daten in das System ein – etwa den Grundriss der Fabrik, die Maße der Fahrzeuge und die Anzahl der Werkstücke, die es an einem durchschnittlichen Arbeitstag von Maschine A zu Maschine B zu transportieren gilt. Der Computer berechnet dann automatisch die Wege, auf denen sich die Fahrzeuge bewegen dürfen.

Menschliche Erfahrung lässt sich schwer programmieren

Bei der Programmierung setzt IPH-Mitarbeiterin Sarah Uttendorf auf die sogenannte Fuzzylogik – das sind ungefähre Regeln, an denen sich der Computer orientieren kann. Wenn es beispielsweise einen Stau gibt, soll er eine andere Route festlegen; wenn sich der Weg zu nah an der Wand befindet, ihn ein Stück verschieben. Für Menschen klingt das selbstverständlich. Einem Computer beizubringen, so zu denken, ist allerdings eine Herausforderung. „Die Spezialisten haben im Gefühl, worauf sie bei der Planung eines Wegenetzes achten müssen“, weiß Uttendorf. „Ihr Erfahrungsschatz lässt sich aber nur schwer in mathematische Formeln übersetzen.“

Stellenangebote im Bereich Automatisierungstechnik

Automatisierungstechnik Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Tunnelsicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
SE Tylose GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur der Mess- und Regeltechnik (m/w/d) für Investitionsprojekte SE Tylose GmbH & Co. KG
Wiesbaden Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
GEBHARDT Fördertechnik GmbH-Firmenlogo
Senior Layout Designer (m/w/d) GEBHARDT Fördertechnik GmbH
Sinsheim Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in | Technische Ausrüstung Elektrotechnik / HLSK HENN GmbH
München Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Hessen
Frankfurt am Main Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Elektrotechnik Projektierung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Synthos Schkopau GmbH-Firmenlogo
Improvement Engineer - Rubber Process Technology (m/w/d) Synthos Schkopau GmbH
Schkopau Zum Job 
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 
Neenah Gessner GmbH-Firmenlogo
Techniker Maschinenbau (m/w/d) Neenah Gessner GmbH
Bruckmühl Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH-Firmenlogo
Ingenieur:in für Elektrotechnik / Master / Bachelor /Diplom (m/w/d) Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
Bonn, Hachenburg Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Director Service (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 

Sobald das System der IPH-Forscher ausgereift ist, solle es das Wegenetz auch im laufenden Betrieb anpassen können. Bislang müssen Spezialisten manuell eingreifen, wenn die Fahrzeuge beispielsweise wegen eines Großauftrags mehr Material transportieren müssen. Das ist zeitaufwändig und teuer. Mit Hilfe der künstlichen Intelligenz könnten Planer zukünftig sogar mehrere Alternativrouten berechnen und vergleichen.

Zwar fehlt es den IPH-Forschern derzeit nicht an Geld, das Bundeswirtschaftsministerium fördert die Entwicklung des Systems. Doch auf der Suche sind sie noch nach Projektpartnern, die bereits ein fahrerloses Transportsystem nutzen und die neue Technik in ihrem Unternehmen ausprobieren wollen. Ebenso nach Herstellern der FTS, die gerne ihr Expertenwissen einbringen würden. Läuft alles nach Plan, ist ein erster Praxistest für Ende 2015 geplant.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.