Nestlé setzt auf Roboter als Verkäufer
Pepper ist ein Pfiffikus: Er kann sprechen und tanzen und sogar Witze erzählen. Der humanoide Roboter wird ab Dezember 2014 für den Kaffeeröster Nestlé in Japan das Weihnachtsgeschäft ankurbeln. Er vertickt Kaffeemaschinen.
Pepper ist ein humanoider Roboter, entwickelt und gefertigt von der französischen Firma Aldebaran Robotics und ihrem japanischen Mutterhaus, dem Telekommunikations- und Medienunternehmen Softbank. Nestlé will 1000 der weißen Roboter als Verkäufer seiner Kaffeemaschinen einsetzten. „Das ist das erste Mal, dass so viele Roboter in Geschäften genutzt werden“, erklärt der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern. Zum Start des japanischen Weihnachtsgeschäfts wird Pepper den japanischen Kaffeegourmets die Vorzüge von Dolce-Gusto- und Gold-Blend-Barista-Kaffeemaschinen erklären.
Son: „Was wir anstreben, ist ein Roboter mit Persönlichkeit“
Er könnte zum Verkaufsgenie avancieren: Der 121 Zentimeter große und 28 Kilogramm schwere Roboter kann Stimmlagen, Gesichtsausdrücke und Gesten erkennen und sogar Emotionen deuten. Für einen guten Kaffeemaschinenverkäufer sind das sehr wertvolle Eigenschaften. „Was wir anstreben, ist ein Roboter mit Persönlichkeit, der auf eigenen Willen hin zum Glück einer Familie beitragen kann“, sagte der Milliardär und Softbank-Chef Masayoshi Son, der den rollenden Roboter ab Februar 2015 auch einem breiten Publikum in Japan für knapp 1400 Euro zum Kauf anbieten will.
Ausgestattet mit Kameras und Mikrofonen
Pepper hat in seinem Kopf zwei herkömmliche Kameras, eine 3D-Kamera und vier Mikrofone. Damit nimmt der Roboter Stimme und Gesten seines menschlichen Gegenübers wahr. Fleißig analysiert er die Wortwahl, Tonfall, Gestik und Mimik – und erkennt so dessen Stimmung. Wenn ein menschliches Familienmitglied traurig ist, versucht Pepper es aufzuheitern. Er spielt dann dessen Lieblingsmusik und tanzt dazu.
Pepper wird ab Dezember durch rund 20 große Geschäfte und Supermärkte in Japan rollen, in denen Kaffeemaschinen mit den Nestlé-Kapseln verkauft werden. Bis Ende 2015 soll er dann bereits in 1000 japanischen Läden zum Einsatz kommen. Pepper ist durchaus pfiffig: Der kleine Roboter kann jeweils Erläuterungen zu den verschiedenen Produkten geben und interaktiv mit den Kunden kommunizieren. Auf seinen drei Rädern rollt er mit drei Kilometern pro Stunde durch die Gegend. Auf der Brust hat Pepper einen 25,6 Zentimeter großen Touchscreen.
Pepper agiert weitgehend autonom. Damit er bei seinen Einsätzen nicht mit Hindernissen kollidiert, hat er in den Beinen zwei Ultraschall-, sechs Laser- sowie drei Stoßsensoren. Er hält das Gleichgewicht mit Hilfe von zwei Kreiselinstrumenten in den Beinen und im Oberkörper. Zudem hat Pepper in jeder seiner Hände, die wie ein Mensch fünf Finger haben, einen Berührungssensor. Sein Akku reicht aus, um ihn über den Tag zu bringen: Erst nach zwölf Stunden muss Pepper mit frischem Strom aufgepeppt werden.
Pepper ist lernfähig
Die weißen Peppers haben allerdings noch eine andere Fähigkeit: Sie sind in der Lage, sich untereinander auszutauschen. So können sie den Peppers in anderen Filialen mitteilen, was sie in den Kundengesprächen so alles gelernt haben.
Der Einsatz für Nestlé ist nicht der erste Auslandseinsatz für Pepper in Fernost. Etliche von ihm arbeiten bereits seit dem 6. Juni in einigen Filialen der Softbank in Tokio. Die Kunden aus dem Land des Lächelns sollen restlos begeistert sein vom französischen Kerl in Weiß.
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