Digitalisierung in der Produktion 03.04.2019, 07:01 Uhr

Neue Sensortechnik für das industrielle Internet der Dinge

Ein Start-up aus Hannover hat eine Kombination aus Hardware und Software entwickelt, um eine digitale Messtechnik anbieten zu können, die ohne großen Aufwand eingesetzt und ausgelesen werden kann.

Foto eine Förderbandes mit neuer Messtechnik

Einen Prototyp für die Überwachung von Förderbändern haben die Ingenieure bereits entwickelt.

Foto: IPH

Als die ersten Computer auf den Markt kamen, konnten nur Experten sie bedienen. Selbst der Beginn der Personal Computer löste noch einen Ansturm auf Volkshochschulkurse in der Computersprache Basic aus. Heute ist das nicht mehr vorstellbar. Programme öffnen sich mit einem Klick und müssen möglichst intuitiv bedienbar sein. Schließlich sollen PC, Smartphone, Tablet & Co. den Benutzer unterstützen und ihm Zeit ersparen. Sie sollen funktionieren, ohne dass umfangreiches Hintergrundwissen notwendig wäre. Von genau diesem Ansatz ist die Industrie 4.0 größtenteils noch weit entfernt, und das Hannoveraner Start-up Bitmotec GmbH hat sich aufgemacht, das zu ändern. Die Unternehmer wollen erreichen, dass sich digitale Messtechnik bald so einfach bedienen lässt wie ein Smartphone.

Hardware und Software für die Messtechnik aus einer Hand

Das Internet der Dinge betrifft nicht nur den Privatsektor, wo beispielsweise Kühlschränke mit dem WLAN vernetzt werden können, um selbstständig Lebensmittel im Online-Supermarkt nachzubestellen. Auch das industrial Internet of Things (IIoT) ist im Vormarsch. Die Digitalisierung ist hier jedoch weitaus komplexer. Das hängt zu einen mit den sehr hohen Anforderungen, beispielsweise durch spezielle Maschinen, zusammen. Zum anderen wäre es größtenteils mit viel zu hohen Kosten verbunden, vorhandene Geräte auszutauschen. Unternehmen sind daher auf individuelle Lösungen angewiesen, die sie gemeinsam mit Sensorherstellern, Softwareanbietern und Entwicklungsdienstleistern erarbeiten müssen. Hier setzt Bitmotec an – und will für den Bereich der Messtechnik sowohl Hardware als auch Software im Paket anbieten.

„Wir wollen die Digitalisierung vereinfachen“, sagt Unternehmensgründer Florian Podszus. „Die IIoT-Sensoren sollen von jedem bedienbar sein, so wie jeder einen Laptop oder ein Smartphone bedienen kann.“ Grundlage sind intelligente, generische Sensoren, die sich jedes Unternehmen, abgestimmt auf den eigenen Bedarf, nach dem Baukastenprinzip selbst zusammenstellt. Damit soll es beispielsweise möglich sein, Förderbänder so gut zu überwachen, dass eine defekte Tragrolle oder ein zu hoher Energieverbrauch schnell erkennbar werden. Auf dieser Weise tragen die Sensoren gleichzeitig zu mehr Energieeffizienz bei.

Prototyp für die Überwachung von Förderbändern

Der Schwerpunkt des IIoT-Sensorbaukastens liegt klar auf einer einfachen Bedienung. Nach Angaben der Erfinder könne die Technik ohne Vorkenntnisse eingesetzt werden, um Maschinendaten aufzunehmen und intelligent auszuwerten. Zudem lassen sich die smarten Sensoren grundsätzlich auch in Augmented-Reality-Anwendungen integrieren, also in Technologie, die verwendet wird um eine virtuelle Realität zu schaffen, etwa 3D-Modelle der Produkte.

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Der Prototyp der IIoT-Messtechnik besteht aus einem Temperatursensor, einem Strom- und Schwingungssensor und einer 3D-Kamera. Für die Installation werden die Sensor-Module an unterschiedlichen Stellen eines Förderbands befestigt und über ein mobiles Gerät eingerichtet, etwa über einen Tablet-Computer. Die Messdaten sendet das System an eine Cloud, wo sie automatisch ausgewertet und auf der Benutzeroberfläche des Kunden angezeigt werden. Der Unternehmer sieht auf seinem Dashboard dann unter anderem Grafiken zum Stromverbrauch, zu den Energiekosten, zum Schwingungsverlauf und zu den Volumenströmen. Abweichungen, etwa durch defekte Bauteile, werden auf diese Weise schnell sichtbar. Ausfalle lassen sich so vermeiden und die Kosten für Strom und Wartung reduzieren. Da die künstliche Intelligenz in der Software der Cloud steckt, sind für die Bedienung des Systems keine speziellen IT-Kenntnisse oder Schulungen erforderlich.

Weitere Einsatzgebiete denkbar

Im ersten Schritt will Bitmotec die IIoT-Sensoren für Fördertechnik zur Marktreife bringen. Dafür erhalten die Unternehmer das EXIST-Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums. Podszus hat aber bereits weitere Pläne: „Unser IIoT-Sensorbaukasten lässt sich später für ganz verschiedene Anwendungen wie beispielsweise in der Versicherungsbranche oder im Agrarbereich einsetzen“, sagt er. Dafür sollen die Sensoren für unterschiedliche Einsatzgebiete angepasst werden. „Denn wenn die Hardware erst einmal da ist, sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt.“

Bitmotec stellt seine Entwicklung auf der Hannover Messe vor, in Halle 16 an Stand H03.

Ein Beitrag von:

  • Thomas Kresser

    Thomas Kresser macht Wissenschafts- und Medizinjournalismus für Publikumsmedien, Fachverlage, Forschungszentren, Universitäten und Kliniken. Er ist geschäftsführender Gesellschafter von ContentQualitäten und Geschäftsführer von DasKrebsportal.de. Seine Themen: Wissenschaft, Technik, Medizin/Medizintechnik und Gesundheit.

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