PiKit: Robotertechnik für Schüler und Bastler
Sie können Gesichter und Stimmen erkennen, Befehle empfangen und erteilen, wahlweise als eine Art Stehroller in der Gegend herumfahren oder auf vier Beinen krabbeln, Spuren verfolgen und sogar rückwärts einparken. Mit einem modularen System namens PiKit lassen sich verschiedene Roboter zusammenbauen und selbst programmieren. Die Erfinder sehen ihr Produkt vor allem im Unterricht im Einsatz.
Ob Steuerungszentrale für zu Hause oder Roboter zum Spielen – mit dem modularen System, das von den jungen Ingenieuren des slowakischen Unternehmens Anima Technika entwickelt wurde, lassen sich verschiedene Arten von Robotern bauen. Das Herzstück des PiKit genannten Roboter-Kits im gelben Koffer ist der PiController mit Display, vier Steuerungsknöpfen und mehreren Ports. An die lassen sich verschiedene Module mit unterschiedlichen Funktionen anschließen.
So entsteht ein Roboter nach Gusto. Im Head-Modul stecken eine HD-Kamera mit Mikrofon und ein Distanz-Sensor, der mit Ultraschall funktioniert. Zusammen mit dem zweirädrigen Bewegungsmodul lässt sich so ein fahrender Roboter zusammenbauen, der auch Linien folgen und Befehle empfangen kann, also zum Beispiel auf Zuruf losfährt. Dank integrierter Sprachausgabe kann der Roboter sogar sprechen. Was er über die Kamera sieht, lässt sich auf den Computer streamen.
Steuerungssystem für zu Hause
Mit zwei Sätzen Roboter-Beinen wird der PiController zum Torso eines Krabbelwesens, das sich spinnenartig bewegt – wenn auch nur auf vier Beinen. Und mit einem Automatisierungsmodul lässt sich eine Steuereinheit zur Überwachung und Steuerung diverser Haushaltsgeräte und Einrichtungen programmieren – samt Gesichts- und Stimmerkennung zur Bewachung der Haustür. Jedes Modul ist programmierbar. Open-Source-Codes und die Dokumentationen liegen auf einer Wiki-Seite zum Abruf bereit.
Roboter kann auch Musik abspielen oder Heizung steuern
Im PiController steckt ein Raspberry Pi- oder ein Banana Pi-Computer. Über seine GPIO-Ports kommuniziert der Pi-Computer mit dem Erweiterungsboard, das die Anima Technika Ingenieure entwickelt haben. Auf diesem PiKit-Board befinden sich unter anderem das LCD Blacklit Display und die vier Steuerknöpfe, ein Drei-Achsen Beschleunigungssensor und Kreiselstabilisator, ein Drei-Achsen Magnetometer, Verstärker und Lautsprecher, sodass der Roboter auch Musik abspielen kann, und ein programmierbarer Prozessor zur Energieverwaltung.
Im PiController steckt außerdem ein USB-Adapter zur drahtlosen Datenübertragung (WLAN-Anschluss). So kann sich der PiKit-Roboter mit dem Internet verbinden und ist auch per Tablet und Smartphone steuerbar.
Robotertechnik zum Selberlernen
Die Erfinder sehen ihren Roboter-Baukasten vor allem im Einsatz bei Workshops und im Unterricht. Das PiKit veranschauliche diverse Prinzipien moderner Roboter- und Automatisierungstechnologie. So werde zum Beispiel verdeutlicht, wie ein Segway Personal Transporter die Balance hält.
Und der Distanz Sensor im PiController zum Beispiel sei der gleiche, der auch bei modernen Einparkhilfen in Autos zum Einsatz komme, erklären die PiKit-Macher. 2015 soll ihr Baukasten in Serienproduktion gehen. Zuerst müssen sie aber genügend Geldgeber auf der Crowdfundig-Plattform Indiegogo finden.
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