Programmierbarer Roboter-Bausatz schon für Fünfjährige
„Robo Wunderkind“ ist ein Roboter-Bausatz aus farbenfrohen Würfeln zum Zusammenstecken. Der selbst kreierte Roboter wird auf Rumfahren, Plappern oder Hindernissen ausweichen programmiert – mittels einer App, die schon Kinder im Grundschulalter beherrschen sollen. Mit Lego-Steinen könne die Kids ihre Konstruktion noch ausbauen.
In Großbritannien werden schon Kinder ab fünf Jahren fit gemacht für die IT-Branche: Programmieren steht dort neuerdings als Pflichtfach für alle Schülerinnen und Schüler ab fünf Jahren auf dem Stundenplan. Auch in vielen anderen Ländern hat die Förderung der digitalen Kompetenz von Kindern offenbar einen höheren Stellenwert als in Deutschland, wo Informatik selbst an Gymnasien noch unter „Angebot für Freiwillige“ rangiert und über kleinere Kinder am Computer eher die Nase gerümpft wird.
Programmieren leicht gemacht
Dabei hat die Industrie die Zeichen der Zeit längst erkannt und eine ganze Reihe von Produkten auf den Markt gebracht, mit denen schon die Jüngsten spielerisch die digitale Welt verstehen und gestalten lernen. In der Programmiersprache Scratch zum Beispiel entwickeln Kinder und Jugendliche Computerspiele und Multimedia-Anwendungen, Lego hat mit der Produktserie „Mindstorms“ einen Roboter-Bausatz auf den Markt gebracht, der wie Scratch sogar bei Workshop-Projekten an deutschen Schulen im Einsatz ist.
Zu den kindgerechten Roboterbaukästen mit Modulen im Klötzchen-Format, wie die der Marken „Cubelets“ oder „Tinkerbots“, gesellt sich nun „Robo Wunderkind“. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter hat die Kampagne für das Roboterspielzeug das Finanzierungsziel schon weit überschritten.
Im Sommer kommenden Jahres sollen die verschiedenen Baukasten-Ausstattungen für Preise zwischen 79 und 499 US-Dollar an die Unterstützer ausgeliefert werden. Auch Schul- und Workshop-Klassensätze werden angeboten.
Für jede Funktion ein eigener Würfel
Zu jedem Robo-Kit gehört ein als „Systemmodul“ bezeichneter Rechner im Würfel: mit ARM Cortex A8-Prozessor und 256 MB Arbeitsspeicher, einem 4 GB Flash-Speicher, WiFi-Schnittstelle, Mikrophon- und Lautsprecher-Anschluss. Strom bekommt der Rechner von einem ebenfalls im Systemmodul verbauten 1500 mAH-Akku, der sich per USB aufladen lässt.
Weitere Module sind jeweils in einem Extra-Würfel verbaut, die sich über Steckverbindungsplatten miteinander kombinieren lassen. Da gibt es Würfel mit Motoren, Würfel mit Lichtsensoren, mit Beschleunigungsmesser, Annäherungssensor oder Kamera, Würfel mit Bluetooth-Schnittstelle und sogar einen mit einem Wettersensor, der Temperatur, Luftdruck und -feuchtigkeit erfasst. Auch ein Würfel mit LED-Display und einer mit Laser-Pointer steht je nach Bausatz-Ausführung zur Verfügung.
Intuitive Programmierung mittels Symbolen
Jeder Roboter lässt sich über spezielle Adapter mit Lego-Steinen ausbauen und verschönern. Zur Programmierung des Roboters haben die Entwickler eine App geschrieben, die auf iOS und Android-Geräten läuft, eine Windows-Version soll im kommenden Jahr folgen. Symbole zeigen dabei die einzelnen Funktionen der Module an, die Kinder per Fingertipp kombinieren und so Pläne von ihrem Roboter entwerfen können.
Die App eigne sich schon für Fünfjährige, versprechen die Entwickler. Die können ihrem Roboter damit intuitiv beibringen, was er machen soll: rumfahren zum Beispiel, Worte plappern, die man ihm beigebracht hat, Melodien abspielen, wenn jemand in die Hände klatscht oder den Raum betritt, Hindernissen ausweichen, Labyrinthe meistern oder Lichtern folgen.
Für Jugendliche haben sich übrigens drei 18-Jährige eine verständliche Anleitung zum Programmieren ausgedacht.
Ein Beitrag von: