Retter in der Not 12.12.2016, 07:29 Uhr

Roboter-Affe Salto macht gewaltige Sprünge

US-Forscher haben die Technik eines kleinen Affen nachgebaut, die ihm hohe Sprungkraft ermöglicht. In beiden Fällen wird Energie gespeichert, die beim zweiten Hüpfer mobilisiert wird. Der Roboter soll einmal bei Rettungseinsätzen helfen.

Roboter Salto: Klein, aber ein Ausbund an Sprungkraft. Vorbild sind die Galagos aus der Gruppe der Feuchtnasenaffen. Sie werden auch Buschbabys genannt.

Roboter Salto: Klein, aber ein Ausbund an Sprungkraft. Vorbild sind die Galagos aus der Gruppe der Feuchtnasenaffen. Sie werden auch Buschbabys genannt.

Foto: UC Berkeley

Galagos legen innerhalb ihres Körpers Energiereserven an, ähnlich einem Elektroauto, das Bremsenergie in einer Batterie speichert, um sie für ein Beschleunigungsmanöver zu mobilisieren. Diese Reserven, die in den Sehnen angelegt werden, nutzen die kleinen Affen, um gewaltige Sprünge zu machen.

Genau solch einen Roboter wollten Duncan Haldane von der University of California in Berkeley und sein Team bauen. Er sollte bei Katastropheneinsätzen über unwegsames Gelände hüpfen und in Not geratene Menschen aufspüren.

Das Original bei einem Sprung in der freien Natur.

Das Original bei einem Sprung in der freien Natur.

Quelle: UC Berkeley

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Das US-Militär will die kleinen Hüpfer nutzen. Es unterstützte die Arbeit der Forscher in Kalifornien.

Der Ochsenfrosch kann nicht mithalten

Den Hüpfroboter gibt es jetzt. Sein Name ist Salto und er macht Riesensprünge – allerdings nur auf ebener und fester Unterlage. Zudem kommt er an die Leistung seiner natürlichen Vorbilder nicht ganz heran. Der 100 g leichte und, wenn er sein Bein streckt, 26 cm große Roboter erreicht 78 % der Sprungbeweglichkeit von Galagos, die auf 2,24 Meter pro Sekunde kommen.

Sprungbeweglichkeit ist definiert als Sprunghöhe pro Sekunde. Salto lässt immerhin den für seine Sprungkraft berühmten Ochsenfrosch hinter sich. Der kommt nur auf 1,71 Meter pro Sekunde.

Eine Feder als Energiespeicher

Salto speichert Energie in Form einer gespannten Feder. Wenn er nach einem Sprung auf seiner Unterlage ankommt mobilisiert er einen Teil dieser Energie, um gleich wieder abzuspringen. In der Praxis lassen die Roboterspezialisten Salto gegen einen hölzernen Teller springen, von dem er sich abstößt, um in einem Auffangnetz zu landen. Allein mit der Kraft des Motors, der sein Sprungbein antreibt, käme er keinesfalls so hoch. Beim zweiten Absprung entwickelten Motor und Federkraft gemeinsam eine dreimal höhere Leistung, verglichen mit der des normalen Antriebs allein.

 

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Salto schafft mit einem Sprung eine Höhe von etwa einem Meter. Beim Doppelsprung vom Boden an die Wand und ins Netz sind es 1,21 m. Galagos, auch Buschbabies genannt, kommen auf stolze 1,8 m.

Einen kleinen Roboter, der hüpft, watschelt und sogar das Prellspringen der Antilopen beherrscht, haben US-Ingenieure mit dem 3D-Drucker gebaut. Lesen Sie hier, welchen Antrieb sie sich für den 1,6 g leichten Winzling ausgedacht haben. Und mehr über Insekten-Roboter, die übers Wasser hüpfen, können Sie auf dieser Seite nachlesen.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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