Roboter: Helfer und Entertainer, auch im B2B-Bereich
Sie übernehmen Routineaufgaben, sind Teil von Gaming-Konzepten oder helfen beim Lernen: Roboter erobern ihren festen Platz im Haushalt und in Unternehmen. Einige Innovationen zeigen Hersteller noch bis zum 11. September in Berlin.
Neben Smart Home und dem autonomen Fahren sind Roboter mit künstlicher Intelligenz ein Trendthema der IFA 2019. Dabei erweisen sich die Konzepte als so vielfältig wie die Aussteller selbst. Hier zeichnen sich mehrere Schwerpunkte ab. Manche der intelligenten Assistenten übernehmen Aufgaben wie Wischen oder Putzen. Andere verbinden Spaß, Pädagogik und Programmierung – meist, aber nicht ausschließlich für Kinder und Jugendliche. Einige Beispiele:
Roboter wischt auf Tüchern statt Rollen
Saugroboter gibt es schon seit einigen Jahren. Deren Potenzial ist aber noch lange nicht ausgeschöpft, wie Rowenta jetzt berichtet. Explorer 60 Animal Connect RR7455WH saugt und wischt nicht nur. Gleichzeitig werden Tierhaare aus schwer zugänglichen Stellen entfernt – ein Feature, das vor allem Allergikern zu Gute kommen könnte. Der intelligente Gehilfe lässt sich über eine App per Smartphone oder Tablet bedienen. Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, smarte Lautsprecher einzubinden. Dann steuern Google Home beziehungsweise Amazon Echo den Reinigungsvorgang.
Der Moneual Everybot aus Japan ist der weltweit erste Wischroboter mit der RoboSpin-Technologie. Er nutzt sein Eigengewicht für eine effektivere Reinigung ohne Rollen. Mit zwei rotierenden Mikrofaser-Tüchern bewegt sich der Wischroboter über die Böden und soll so auch hartnäckige Verschmutzungen entfernen. Für eine effiziente Bodenreinigung stehen sechs verschiedene Reinigungsmodi zur Verfügung. Er kann alternativ für die Reinigung von Fenstern, Tischen oder Autos verwendet werden. Und dank der intelligenten Steuerung soll es kaum noch Kollisionen im Haushalt geben.
Roboflat vermietet Lager- und Haushaltsroboter
Viele Geräte sind teuer und in ihrer Wartungsintensität für den Verbraucher kaum einzuschätzen. Diese Lücke schließt Roboflat: Privat- und Unternehmenskunden können smarte Geräte einfach mieten. Zum Portfolio gehören im B2C-Bereich Staubsaug- und Wischroboter, Rasenmähroboter, Poolreiniger und Fensterputzroboter. Hier sieht sich Roboflat als Full-Service-Agentur – von der Einrichtung über Updates bis hin zum Wechsel auf andere Produktreihen.
Im B2B-Segment sind Bodenreinigungsmaschinen, Service- und Interaktionsroboter für den Einzelhandel sowie Lagerroboter für den Kleinteilebereich im Programm. Anwender erhalten Unterstützung bei der Konzeption, der Auswahl passender Roboter, der Vermittlung geeigneter Finanzierungsmodelle und bei der Installation vor Ort. Das Konzept zeigt: Neben der eigentlichen Robotertechnik werden begleitende Services für User immer wichtiger.
Spiel, Spaß und Pädagogik mit dem Hominiden
Aus China schwappt ein weiterer Trend hin zur Berliner IFA: Roboter werden Teil von Entertainment-, Gaming- oder Lernanwendungen. Bestes Beispiel ist der Aelos 1s von Leju Robotics – speziell für Kinder und Jugendliche. Der Hominide läuft, tanzt und spielt Fußball auf zwei Beinen. Und natürlich reagiert er auf Sprache. Zudem fordert er die kleinen Forscher dazu auf, ihn mit viel Kreativität zu programmieren und ihm auf diese Weise etwa neue Bewegungen beizubringen. Umgekehrt lehrt er die jungen Forscher Schulwissen.
Cubroid aus Korea fördert die selbstständige Aufgabenlösung. Virtuelle Würfel, die beim Musizieren leuchten oder mit einem winzigen, rotierenden Motor ausgestattet sind, verbinden sich wie Legosteine. Konfiguration und Programmierung werden somit kombiniert und liefern eine grundlegende Vorstellung davon, was künstliche Intelligenz ist.
Ähnlich didaktisch geht es bei Ebotics zur Sache. Die Firma aus Spanien stellt ein komplettes Portfolio an Baukomponenten samt dem Bildungsprogramm „Mint“ vor. Das modulare System erklärt moderne Konstruktion, Programmierung und den gesamten Bereich der Robotik.
Länger Zuhause leben
Auch der demografischen Entwicklung tragen Firmen Rechnung: Temi, der Home Care Roboter von Medisana, soll älteren Menschen dabei helfen, länger in ihren eigene vier Wänden zu bleiben. Über den eingebauten Laser scannt er Räume, um ideale Laufwege zu ermitteln. Der smarte Assistent begleitet Senioren auf Wunsch bei ihren Haushaltstätigkeiten, etwa in der Küche, wenn ein Essen zubereitet wird. Er speichert Blutdruckmessergebnisse und erinnert an die Einnahme von Tabletten – was sich per App von Angehörigen oder Ärzten steuern lässt. Und stürzen Patienten, fragt Temi nach, ob er Hilfe verständigen soll. Von außen können sich Angehörige oder Pflegedienste per Videotelefonie zuschalten. Das schafft Sicherheit und mehr Lebensqualität für Senioren.
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