Team aus Bremen gewinnt bei der RoboCup-WM 2024
Das deutsche Team siegte in der Standard Platform League für programmierbare Fußball-Roboter mit einem Torverhältnis von 86:1.
Doch noch ein Titel im Fußball 2024! Ein Team der Universität Bremen und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern hat bei der RoboCup-WM in Eindhoven die Trophäe in der Standard Platform League gewonnen. Und das nun schon zum elften Mal. Auch das Torverhältnis kann sich sehen lassen. 86:1.
Auch der zweite Platz im Wettbewerb der Roboter-Fußballer geht an Deutschland. Den belegen nämlich die HTWK Robots von der Leipziger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Damit behielt Max Polter, Mitglied des Leipziger Robofußballteams, Recht. Er hatte bereits vor dem Turnier gesagt: „Es gibt Grund zur Hoffnung. Die herbe 9:0-Niederlage im deutsch-deutschen Finale auf der letzten WM in Bordeaux war schmerzhaft.“
Roboter-Weltmeisterschaft: So ist sie organisiert
Der RoboCup gilt als einer der weltweit größten Wettbewerbe für intelligente Robotik. Auch in diesem Jahr traten rund 3000 Teilnehmer aus 45 Ländern gegeneinander an. Die Roboter-Weltmeisterschaft in Eindhoven umfasst dabei Wettbewerbe in fünf Hauptligen: RoboCupSoccer, RoboCupRescue, RoboCup@Home, RoboCup Junior und RoboCupIndustrial. Jede Liga stellt einzigartige Herausforderungen und zeigt die neuesten Innovationen in der Robotik.
Jedes Jahr messen sich bei der RoboCup die besten Teams in verschiedenen Roboterwettbewerben, in denen vollständig autonome Roboter Fußball spielen, Haushaltsaufgaben erledigen oder Rettungsarbeiten an schwierigen Orten durchführen. Die Weltmeisterschaft wird jedes Jahr in einer anderen renommierten Stadt ausgetragen, wie beispielsweise Bordeaux (2023), Bangkok (2022) und Sydney (2019).
Besonders bekannt ist die Middle Size League. Andere Wettbewerbsklassen reichen von humanoiden Robotern bis hin zu vollständig simulierten Fußballteams.
Ein weiterer Fokus liegt auf Gesundheitsrobotern in der RoboCup@home Liga. Dort lernen autonome Roboter, alltägliche Aufgaben wie das Holen von Medikamenten oder das Servieren von Getränken in simulierten Wohnumgebungen zu erledigen.
Mit baugleichen Robotern spielen
Der doppelte WM-Erfolg gelang in der Standard Platform League, in der alle Teams den selben Robotertyo verwenden. Nur die Programmierung unterscheidet sich. „Wir spielen alle mit baugleichen Robotern“, Führte Polter im Vorfeld aus. In anderen Ligen konstruieren die Teams ihre eigenen Roboter, wobei weniger die Software im Fokus steht.
Neben den Teams aus Leipzig und Bremen sind auch die Mannschaften aus Hamburg und Dortmund sehr leistungsstark. „Auch das Team Runswift aus Australien ist eigentlich immer vorn mit dabei“, so Polter.
Wenn Mensch und Roboter zusammenspielen
Zusätzlich zum Hauptwettkampf gab es in diesem Jahr auch die „Shared Autonomy Challenge“, bei der jeweils zwei Roboter in einem Wettkampf gegeneinander antraten. „Allerdings ist nur ein Team vollständig autonom – wird also nicht von einem Menschen gesteuert“, erklärt Polter.
Auf einer Seite sind die Roboter vollständig autonom und spielen nach vorprogrammierten Anweisungen. Auf der anderen Seite wird einer der Roboter von einem Menschen gesteuert, der das Spielfeld nicht direkt sieht. Stattdessen empfängt er die Sensordaten des Roboters auf seinem Laptop und gibt ihm Anweisungen basierend auf diesen Informationen. (mit dpa)
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