Toshiba lässt Roboter Aiko Chihara im Kaufhaus arbeiten
Sie begrüßt Gäste am Eingang und blinzelt dabei charmant: Aiko Chihara, die Roboterdame aus dem Hause Toshiba. Nach ihrem Debüt im Kaufhaus steht eine Beförderung zum Gästebetreuer bei den Olympischen Spielen in Tokio in Aussicht.
Seit Anfang des Jahres arbeitet ein menschenähnlicher, aber nur 58 Zentimeter großer Roboter namens Nao in der japanischen Großbank Tokyo-Mitsubishi. Entwickelt hat ihn das Pariser Unternehmen Aldebaran Robotics, das dem japanischen Telekomriesen Softbank gehört. Das hat Toshiba nicht ruhen lassen. Der japanische Multi hat nun selbst einen humanoiden Roboter vorgestellt.
Aiko Chihara sieht, anders als Nao, tatsächlich wie ein Mensch aus – allerdings eher einem Wachsfigurenkabinett entsprungen. Und, ebenfalls anders als Nao, kann die junge Japanerin mit elektronischem Innenleben nicht allzu viel. „Konnichiwa“, begrüßt sie die Kunden im Mitsukoshi-Kaufhaus in der japanischen Hauptstadt Tokio, was „Guten Tag“ bedeutet. Dazu bewegt sie ihre Arme, verneigt sich nach guter japanischer Art und blinzelt von Zeit zu Zeit. Sie kann auch einen sechsminütigen Text vortragen, der sich immer wiederholt.
Einsatz bei den Olympischen Spielen 2021
Nao und Aiko sind als Versuchskaninchen gedacht. Die Hersteller wollen testen, wie Menschen auf die elektromechanische Unterstützung reagieren. Erst wenn sie sehen, dass die humanoiden Roboter akzeptiert werden, sollen sie für den Ernstfall ertüchtigt werden, für Olympia.
Da sollen die Roboter menschliche Hostessen bei der Betreuung der Gäste aus aller Welt unterstützen. Sie sollen in mehreren Sprachen Fragen beantworten können – was Nao schon heute kann.
43 Motoren bewegen den Roboter
Hiroshi Ishiguro, Chef des Intelligent Robotics Laboratory an der Osaka University, hat die Roboterdame entwickelt. Insgesamt 43 Motoren halten sie in Bewegung. An der Mimik ist allerdings noch einiges zu tun. Die Bewegung der Lippen beim Sprechen ähnelt noch denen eines Karpfens. Der erste Roboter von Ishiguro trug übrigens dessen in Silikon gegossenen Gesichtszüge.
Um die Ähnlichkeit auf die Spitze zu treiben, opferte der Erfinder als Alternative zu einer Perücke einen Teil seiner eigenen Haare. Wie Aiko war Ishiguros Ebenbild mit pneumatischen Gelenken ausgestattet, die menschenähnliche Bewegungen ermöglichen.
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