US-Marine tarnt Spionageroboter als riesigen Thunfisch
Die US-Marine hat einen neuen Spionageroboter entwickelt: Getarnt als riesiger Thunfisch soll er in die Tiefen des Meeres abtauchen, um dort nach Seeminen, U-Booten und Radioaktivität zu suchen.
Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein 1,5 Meter langer Thunfisch. Doch es handelt sich um den hochmodernen Top-Agenten Silent Nemo. Fast geräuschlos kann sich der 45 Kilogramm schwere Roboterfisch wendig und schnell durchs Wasser bewegen und in Tiefen bis zu 90 Meter abtauchen. Ideal für Marineoperationen, um etwa feindliche Gebiete auszuspionieren.
Steuerung per Joystick oder Programmierung
Wie sein natürliches Vorbild bewegt sich Silent Nemo mit Schwanz- und zwei Seitenflossen durchs Gewässer. Im Gegensatz zu Roboterkollegen mit Propellerantrieb ist er dabei nahezu geräuschlos. Bei der Navigation gibt es mehrere Optionen: Silent Nemo reagiert entweder auf die Befehle eines Joysticks oder bewegt sich programmiert autonom vorwärts. Alternativ lässt sich ein 150 Meter langes Kabel anschließen, wenn nicht spioniert, sondern Schiffe inspiziert werden sollen. Die Daten lassen sich dann sofort übertragen – bei der kabellosen Steuerung muss der Fisch dazu erst wieder die Station anschwimmen.
Im Inneren des unbemannten Roboterfisches befinden sich Kameras und verschiedene Sensoren, mit denen sich unter anderem Radioaktivität feststellen lässt. Außerdem haben es die Entwickler Mike Conry, Dave Shane und Robert Watson vom Unternehmen Boston Engineering möglich gemacht, dass Silent Nemo Seeminen, U-Boote und Schiffe aufspüren kann. Zudem kann er Wetterdaten einsammeln.
Thunfisch hat bislang keine Waffen an Bord
Silent Nemo wurde jetzt auf einem Testgelände der US-Marine in Virginia vorgestellt. Die Experten wollen den Geisterschwimmer im kommenden Jahr einsatzbereit haben. Es soll nur noch wenige Monate dauern, bis die Technik des Roboters komplett ist und Silent Nemo losschwimmen kann, sagen die Ingenieure.
Die aktuelle Variante soll übrigens keine Waffen an Bord haben. Es wird jedoch nicht ausgeschlossen, dass für künftige Modelle auch Waffen entwickelt werden. Vielleicht schnallt die US-Marine Silent Nemo ja einfach ihren neuen Superlaser auf den Rücken.
Ein Beitrag von: