VDMA: Abwärtstrend bei Robotik und Automation hat „handfeste strukturelle Ursachen“
Die deutschen Hersteller in der Robotik und Automation verzeichneten 2024 ein Umsatzminus von 6 %. Auch 2025 sieht es kaum besser aus.
Schon seit Langem versuchen Hersteller in der Robotik unabhängiger von der Automobilindustrie zu werden. In Teilen ist ihnen das gelungen. Aber scheinbar reicht das nicht. Denn trotz immer einfacher zu bedienender Roboter brachen die Auftragseingänge in der Robotik und Automation in Deutschland laut Branchenverband im vergangenen Jahr im Inland um 16 % gegenüber dem Vorjahr ein. Auch die Auslandsnachfrage ging dabei um 2 % zurück. Somit schlossen die Unternehmen das vergangene Jahr mit einem Umsatz von –6 % bei 15,2 Mrd. € ab. Auch für 2025 sieht der VDMA-Fachverband keine Besserung und prognostiziert einen weiteren Rückgang um 9 % auf einen Umsatz von dann 13,8 Mrd. €.
VDMA: Abwärtstrend hat „handfeste strukturelle Ursachen“
Dietmar Ley, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation, machte dazu deutlich: „Die Umsatzentwicklung der Robotik- und Automationsbranche signalisiert Handlungsbedarf.“ Denn: „Der Abwärtstrend basiert nicht allein auf zyklischen Nachfrageschwankungen, sondern hat inzwischen ganz handfeste strukturelle Ursachen.“ Als Beispiel nannte er die zu große Abhängigkeit der Robotik- und Automationsbranche von der deutschen Automobilindustrie. Hinzu kommen laut Ley Schwächen in der Wettbewerbsfähigkeit, die Wirtschaft und Politik mit konsequenten Reformen adressieren müssen.
Reformen und mehr Tempo bei Innovationen in der Robotik nötig
Ley skizzierte aber auch einen Ausweg: „Die Unternehmen der deutschen Robotik- und Automationsbranche müssen die eigene Wettbewerbsfähigkeit in den Fokus nehmen.“ Dabei gelte es insbesondere mehr Tempo bei Innovationen zu machen. „Benötigt wird zudem mehr Agilität, um schneller auf die Kundennachfrage zu reagieren und sich von Wettbewerbern aus dem Ausland abzusetzen. Schließlich müssen auch wir die Kosten auf ein wettbewerbsfähiges Niveau bringen“, so der Fachverbandsvorsitzende.
Einen Grund für schleppende Investitionen in die Robotik und Automation in Deutschland sieht er auch in der Politik: „Standortnachteile wie überbordende Regulierung und zu hohe Kostenbelastung können wir uns im internationalen Wettbewerb nicht länger leisten. Die Wirtschaft benötigt am Standort Deutschland verlässliche Rahmenbedingungen, die Wachstum unterstützen und nicht ausbremsen.“ Ley forderte deshalb eine entschlossene Reformagenda. Er sieht aber weiterhin gute Perspektiven für seine Branche. Denn: „Alle langfristigen Wachstumstrends für unsere Zukunftsbranche sind weiter intakt. Wir müssen jetzt die richtigen Weichen stellen“, betont er.
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