Weltgrößte Messe für Baumaschinen 12.04.2019, 08:56 Uhr

Die Trends von der Bauma 2019

Hier treffen sich alle 3 Jahre die Fans der Giganten: Die Bauma stellt nicht nur München auf den Kopf, sondern begeistert die Fachbesucher mit riesigen Maschinen und Innovationen aus der Baubranche. Wir waren vor Ort und stellen Ihnen hier die Trends vor.

Foto: Messe München

Foto: Messe München

In München wurden im April 2019 tonnenschwere Minenfahrzeuge, Raupenkräne und Hydraulikbagger ausgestellt. Für 600.000 Besucher ist die Bauma das Highlight im Maschinenbau. Mit 614.000 Quadratmetern gilt die Bauma als flächenmäßig größte Messe der Welt. Ein Grund dafür sind die Ausmaße der dort ausgestellten Maschinen. Auf der diesjährigen Messe stehen die Themen elektrische Antriebe, Vernetzung und digitales Maschinenmanagement im Fokus.

Hersteller zeigen auf der Messe unterschiedliche Sensoren und Programme für die digitale Baustelle. Mit den smarten Anwendungen lassen sich Maschinen vernetzen und Daten auswerten.

Folgende Fragen lassen sich so beantworten:

  • Wo befindet sich meine Maschine?
  • Liegen Störungen vor?
  • Wann sind Wartungsarbeiten erforderlich?

Analoge Geräte für 20 Euro digitalisieren

Stihl, ansässig in Waiblingen, wirft mit dem „Smart Connector“ einen intelligenten Sensor auf den Markt. Das Familienunternehmen verspricht, dass sich damit ein analoges Gerät für 20 Euro digitalisieren lässt. Der fünf Zentimeter große Sensor wird dafür auf der analogen Maschine montiert. Er erfasst beispielsweise die Betriebsstunden und sendet sie an ein verbundenes Smartphone. Nutzer können die Daten so ganz leicht auswerten.

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Liebherr baggert elektronisch

Die Unternehmensgruppe Liebherr stellt einen leisen Bagger mit Elektroantrieb vor.

Liebherr präsentiert zudem elektrische Antriebe für Bohrgeräte, Mobilkrane und Großmaschinen für den Minenbereich.

Intelligente Assistenzsysteme dürfen auf der Bauma auch nicht fehlen. Liebherr hat im Rahmen seiner Baureihe „XPower“ einen Großlader mit einem smarten Assistenzsystem versehen. Zu der Lösung gehören zum Beispiel die neue aktive Personenerkennung heckseitig sowie ein sensorgestütztes, integriertes Reifendrucküberwachungssystem. Der Baumaschinenhersteller möchte damit Sicherheit und Komfort in der täglichen Arbeit steigern. Bewegt sich eine Person im hinteren Bereich der Maschine, so alarmiert das System den Maschinenführer. Bei Personen im Gefahrenbereich warnt die Personenerkennung auf größere Entfernung als bei statischen Objekten wie Wänden oder Säulen.

Ausbildung über Virtual und Augmented Reality

In den Messehallen in München sind auch Entwicklungen im Bereich Virtual und Augmented Reality zu sehen. Es wird zum Beispiel demonstriert, wie Azubis auf einer virtuellen Baustelle unter realistischen Bedingungen ausgebildet werden können. Ein virtuelles Erlebnis, das gerade Auszubildenden einen realistischen Eindruck-von ihrem künftigen Arbeitsplatz bringt, ohne sie zu gefährden oder die Arbeiten auf der Baustelle zu behindern. Für die Ausbildung aber auch Weiterbildung eröffnen sich so völlig neue Möglichkeiten. „Wer seine Azubis unter realistischen Bedingungen ausbilden möchte – zum Beispiel bei der Wartung von Maschinen – oder dem Kunden das Innenleben eines Krans erklären will, der muss dazu nicht einmal mehr den Betrieb verlassen“, erklärt Bauma-Projektleiterin Mareile Kästner.

Der bauma Innovationspreis geht an das Fahrerleitsystem 4.0

Innovative Technologien helfen den Bauprozess effektiver und wirtschaftlicher zu gestalten. Der diesjährige bauma-Innovationspreis geht daher an das „Forschungsprojekt 4.0“. Was verbirgt sich dahinter?

Das prämiert Projekt zeigt auf, wie Augmented Reality, sprich die erweiterte Realität, die Baustelle der Zukunft voranbringen kann. Zu den Projektbeteiligten gehören der Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml) der Technischen Universität München (TUM), das Augmented Reality Unternehmen Holo-Light, der Maschinensteuerungsprofi Vemcon, der Kabinenhersteller Fritzmeier Cabs und der Automatisierungs- und Digitalisierungsspezialist MTS.

Augmented Reality soll dabei vor allem für den Einsatz von Baggern verwendet werden. Bagger erfassen erhebliche Datenmengen und stellen sie dem Fahrer des Baggers über ein Display zur Verfügung. Dieser Prozess soll durch das oben genannte Projekt vereinfacht werden. Der Lösungsansatz ist so vielversprechend, dass es die Auszeichnung der bauma Wert war.

Die Lösung sieht wie folgt aus: Die Realität und die benötigten Information werden mittels Hologramm-Technologie und Datenbrille vor den Augen des Geräteführers wie Ebenen übereinander gelegt. So kann dieser beispielsweise beim Ausheben einer Grube sehen, wie tief und wie weit er noch graben und in welchem Radius er den Baggerarm schwenken darf. Das bedeutet einen erheblichen Präzisionsgewinn.

  • Bei größeren Maschinen setzen die Hersteller auf Hybridantriebe. Elektromotoren werden z.B. von einem Dieselgenerator angetrieben.
  • Da auf der Baustelle oft Arbeitsunfälle geschehen, investieren die Hersteller immer mehr in die Sicherheit ihrer Maschinen.
  • Vor allem der Trend zu CO2-armen Antriebsarten lässt sich bei vielen Herstellern beobachten.

Die Fakten zur Bauma

Die Bauma ist der größte internationale Treffpunkt der Baumaschinenbranche. Die Ausstellungsfläche beträgt 605.000 m². Dieses Jahr präsentierten 3.425 Aussteller aus 58 Ländern ihre Produkte.

Sie arbeiten bereits mit digitalen Lösungen auf dem Bau oder wollen die Digitalisierung als Bauingenieur in Ihrem Unternehmen vorantreiben? Der Verein Deutscher Ingenieure hat eine Richtlinie für die Grundlagen des Building Information Modeling(BIM) herausgebracht. In der Richtlinie wird Ingenieuren ein struktureller Ansatz für die effektive Implementierung von BIM in die Prozesse des Planens, Bauens und Betreibens an die Hand gegeben. Sie beschreibt dazu die heute bereits international bewährten Regeln der Technik, Erfahrungen und Entwicklungen bei der Anwendung von BIM.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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