Umweltmesse Pollutec 11.01.2013, 10:28 Uhr

Energetische Sanierung und „Green Buildings“

Gebäude gehören zu den größten Energieverschwendern in Deutschland. Nachhaltiges Bauen wird daher immer wichtiger. Mit Modernisierung und „Green Buildings“ kann der Energieverbrauch drastisch gesenkt werden. Die Fraunhofer-Gesellschaft hat auf der Umweltmesse Pollutec in Lyon die besten fünf deutschen Forschungsprojekte in diesem Bereich ausgezeichnet.

Energetische Sanierung wertet ganze Stadtquartiere auf.

Energetische Sanierung wertet ganze Stadtquartiere auf.

Foto: Eneffa

Wenn Frank Lattke von der TU München über die Modernisierung von Gebäuden diskutiert, spricht er gerne von der „zweiten Chance der Architektur“. Die meisten Häuser in Deutschland sind über 40 Jahre alt und fressen enorm viel Energie. Eine nachhaltige Sanierung erhalte nicht nur langfristig die Gebäude, sondern werte auch ganze Stadtquartiere auf.

Der 44-jährige Architekt setzt auf Holz bei der Umrüstung alter Gebäude. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter der TU München leitet er seit 2007 das europäische Forschungsprojekt „TES EnergyFacade“. Mit norwegischen und finnischen Partnern entwickeln Lattke und sein Team ein großformatig vorgefertigtes Holzbausystem zur energetischen Dämmung der Gebäudehülle von Altbauten. Lattke will damit eine ökologische Alternative zu den herkömmlichen Methoden der Sanierung mit Styropor oder Mineralwolle schaffen. Entscheidender Vorteil sei die elementierte Bauweise, sagt er.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Sanierung mit Holzbausystemen: Schnell und leicht vor Ort einzusetzen

Bauteile können so vorgefertigt angeliefert werden, dass sie leicht und schnell an Ort und Stelle eingesetzt werden können. Weil die Holzrahmenbauweise leichter als Ziegel- oder Betonkonstruktionen ist, müsse zudem weniger Energie für Herstellung und Transport aufgewendet werden. „Mit der TES EnergyFacade können Baukosten genauer definiert, die Bauzeit vor Ort verkürzt und die Gebäudehülle durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien aufgewertet werden“, erklärt Lattke.

Mit dem Einsatz von Holz bei der Gebäudesanierung beschäftigte sich auch das deutsch-französische Forschungsprojekt „Biofoams“, das ebenfalls einen German Hightech Champions Award erhielt. Gemeinsam mit der Université Lorraine in Epinal entwickelte das Team von Marie-Pierre Laborie an der Forstwissenschaftlichen Fakultät der Uni Freiburg einen Schaumstoff aus Tannin, einem Bestandteil heimischer Baumrinde, zur Verwendung als Dämmstoff in Häusern.

Umweltfreundliche Sanierung mit Dämmstoffen auf Holzbasis

Laborie sieht das Biomaterial als umweltfreundliche Alternative zu Dämmstoffen aus Kunststoffen, die auf Erdölbasis produziert werden. Im Gegensatz zu Styropor ist der Dämmstoff aus Baumrinde nicht brennbar. Außerdem weist er eine hohe Elastizität auf, was die Verarbeitung erheblich erleichtert. Es gibt zwar schon ähnliche Schäume aus Baumrinden, diese stammen aber aus tropischen Hölzern.

Als weiterer Champion wurde das Fraunhofer IGD in Darmstadt prämiert. Das Team von Sabine Webel entwickelte zusammen mit dem französischen Forschungsinstitut CSTB eine Lebenszyklus-Gebäude-Karte. Mit dieser lassen sich bei der energetischen Sanierung digitale Gebäudeinformationen erstellen und in 3-D-Modellen darstellen. Dabei nutzt Webel Technologien der Augmented Reality. Durch Überblendung von Aufnahmen mit Bildinformationen „ist es möglich, die geplanten Maßnahmen zum Umbau von Gebäuden an der tatsächlichen Stelle zu visualisieren“, erklärt die Forscherin. So kann ein Architekt in der Planungsphase zum Beispiel das Wärmebild einer Wand erstellen und mittels der Erweiterten Realität das Bauelement genau an der richtigen Position platzieren. Bei der Durchführung der Sanierung erkennt ein Handwerker, welche Dämmplatte er dann wo ersetzen muss.

Zwei Solarprojekte mit dem „Green Buildings“-Preis ausgezeichnet

Darüber hinaus wurden zwei Solarprojekte mit dem „Green Buildings“-Preis ausgezeichnet. So erhielt das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung den Award für die Entwicklung eines integrierten Solarsystems, das zum Heizen und Kühlen eingesetzt werden kann.

Das kombinierte System spare Kosten und schone das Klima, erklärte Projektleiter Manuel Riepl. Als fünfter German Hightech Champion wurde das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) in Jena für das neuartige Photovoltaik-Konzept „efficient design“ prämiert. Das Konzept sieht vor, Solarzellen an der Fassade von Gebäuden als Designmittel einzusetzen. Teamleiter Kevin Füchsel sieht hier auch eine neue interessante Werbemöglichkeit für Firmen.

Die verliehenen Preise „zeigen, dass Deutschland weiterhin ein Innovations- und Kreativitätsstandort ist“, sagte Thomas Grigoleit, Chef des Bereichs Erneuerbare Energien bei Germany Trade and Invest. Funktionalität und Kosteneinsparungen im Bereich des nachhaltigen Bauens seien tatsächlich vereinbar mit Design und Ästhetik.

Ein Beitrag von:

  • Notker Blechner

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.