Bau 16.07.2010, 19:47 Uhr

Glasarchitektur: Das Gesamtkonzept muss stimmen

Der großflächige Einsatz von Glas in der aktuellen, auf Energieeffizienz ausgelegten Architektur, bringt bei konsequenter Planung energetische Vorteile, erfordert aber auch effektiven sommerlichen Wärmeschutz.

Glas bestimmt seit einigen Jahren die moderne Architektur wie kein anderes Material. Vorausgesetzt, Glasprodukte werden ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend in ein planerisches Gesamtkonzept integriert, dann prägen sie nicht nur das Erscheinungsbild von Fassaden, sondern tragen auch zur Energieeffizienz von Gebäuden bei. Basierend auf den Erfahrungen erster Großprojekte mit hohem Glasflächenanteil spielt dabei heute insbesondere der Aspekt des sommerlichen Wärmeschutzes eine entscheidende Rolle. Sonnenschutzeinrichtungen kompensieren den Nachteil, den die Transparenz der Glasarchitektur zum Leidwesen von Architekten mit sich bringt – das unerwünschte Aufschaukeln der Raumtemperatur im Sommer. Durch den Einsatz beschichteter Sonnenschutzgläser lässt sich dieser Effekt zwar erheblich reduzieren, aber nicht gänzlich vermeiden. Im Winter sind die solaren Energiegewinne durchaus erwünscht, im Sommer hingegen können sie zu unangenehm hohen Lufttemperaturen im Gebäudeinneren führen.

Sonnenschutzsysteme, wie sie im Rahmen der Messe Glasstec in Düsseldorf Ende September zu sehen sein werden, sind elementarer Bestandteil eines effizienten Zusammenspiels von wirksamem Wärmeschutz, maximaler Tageslichtnutzung und zuverlässiger Raumbelüftung. Die komplexen Wechselbeziehungen von äußeren und gebäudeinternen Einflüssen so zu steuern, dass in den Nutzräumen ganzjährig angenehme Temperaturen vorherrschen, ist eine der Herausforderungen der Glasarchitektur. Prof. Anton Maas, Leiter des Fachgebietes Bauphysik an der Universität Kassel, verdeutlichte auf der Jahrestagung des Bundesverbandes Flachglas im April 2010 die aktuelle Problematik: Er prognostizierte, dass der sommerliche Wärmeschutz an Bedeutung gewinnen werde, betonte aber auch die Leistung von Fenstern und Fassaden als hocheffiziente Energiegewinner, mit denen sich massiv Heizenergie einsparen lasse.

Zur Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden wird auch die fassadenintegrierte Photovoltaik (PV) eine wichtigere Rolle spielen. Obwohl im Markt mittlerweile zahlreiche Produktlösungen verfügbar sind, findet sich diese Anwendung bisher nur an vereinzelten Objekten. Dabei lassen sich PV-Module mittlerweile ähnlich systematisch verbauen wie herkömmliche Fassadenelemente aus anderen Materialien.

Vor dem Hintergrund der gerade novellierten EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden gewinnt die fassadenintegrierte Photovoltaik an Bedeutung. Die Richtlinie fordert ab 2019 (öffentlicher Bau) bzw. 2021 (Privatbau) bei neu erstellten Gebäuden das „Nahezu-Null“-Energieniveau, wobei die benötigte Restenergie weitestgehend aus regenerativen Quellen generiert werden soll. Diese Vorgabe wird die Entwicklung entsprechender Systeme weiter vorantreiben und Architekten die Aufnahme von integrierten Photovoltaikelementen in ihre Planungskonzepte schmackhaft machen.

Stellenangebote im Bereich Bauwesen

Bauwesen Jobs
Stadt Heidelberg-Firmenlogo
Sachbearbeiterin / Sachbearbeiter Brandverhütungsschau (m/w/d) Stadt Heidelberg
Heidelberg Zum Job 
Residenzstadt Celle-Firmenlogo
Ingenieur bzw. Bachelor (d/m/w) der Fachrichtung Landschaftsplanung / Landwirtschaft Residenzstadt Celle
Hannover Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Projektmanagement für Bauprojekte und Team- / Standortentwicklung THOST Projektmanagement GmbH
Nürnberg, Göttingen, Würzburg, Dresden, Kiel Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in / Architekt*in (m/w/d) im Projektmanagement für Bauprojekte der Bereiche öffentliche Bauten und Industriebauten / Infrastruktur THOST Projektmanagement GmbH
Dresden, Bremen, Lübeck, Leipzig, Hamburg Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Bau-, Chemie-, Umweltingenieurwesen, Verfahrenstechnik oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Regierungspräsidium Stuttgart-Firmenlogo
Bachelor / Dipl-Ing. (FH) in der Fachrichtung Bauingenieurwesen oder eines vergleichbaren Studiengangs (w/m/d) Regierungspräsidium Stuttgart
Stuttgart Zum Job 
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Ingenieur (gn) für Wärmepumpenanlagen und Stadtwärmenetze Stadtwerke Essen AG
Staatliches Bauamt Nürnberg-Firmenlogo
Beamter (m/w/d) der dritten Qualifikationsebene bzw. vergleichbarer Tarifbeschäftigter (m/w/d) Staatliches Bauamt Nürnberg
Nürnberg, Ansbach Zum Job 
DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs und -bau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Konstruktiver Ingenieurbau Schwerpunkt: Brückenbau / Tunnelbau DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs und -bau GmbH
Bremen, Berlin, Hamburg Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) als Referent/in für die Branche Elektrotechnische Industrie BG ETEM
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) als Referent/in für die Branche Elektrohandwerk BG ETEM
Stadt Neuss-Firmenlogo
Architekt*in / Bauingenieur*in Hochbau im Referat für Immobilienmanagement Stadt Neuss
Gewoba Nord Baugenossenschaft eG-Firmenlogo
Bau- und Projektleiter (m/w/d) Gewoba Nord Baugenossenschaft eG
Schleswig Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) als Referent/in für die Branche Feinmechanik BG ETEM
Stadt Köln-Firmenlogo
Sachgebietsleiter*in (m/w/d) für das Förderprogramm Gebäudesanierung und erneuerbare Energien - klimafreundliches Wohnen Stadt Köln
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur Tiefbauprojekte für die Energieinfrastruktur (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Westfalen-Firmenlogo
Vermessungsingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Westfalen
Kommunale Unfallversicherung Bayern-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) oder Naturwissenschaftler (m/w/d) mit dem Abschluss als Bachelor Kommunale Unfallversicherung Bayern
Nürnberg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Bauingenieur*in/ Umweltingenieur*in als Fachgruppenleitung Bauunterhalt, Sanierung, Maurer (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 

Schon heute lassen sich PV-Elemente mit Dünnschichttechnologie in unterschiedlichen Farben ausführen und schaffen damit neuen Gestaltungsspielraum in der Fassade. Prof. Eike Weber, Direktor des Fraunhofer Instituts für Solare Energie Systeme (ISE), Freiburg, geht davon aus, dass neue Farbstoffsolarzellen in den nächsten Jahren den Durchbruch in der gebäudeintegrierten Photovoltaik bringen werden. Da die Technologien für ihre Herstellung bereits in ähnlicher Form in der industriellen Glasverarbeitung existieren, ist eine wirtschaftliche Herstellung möglich. Neben ihrem Einsatz an Neubauten eröffnen die integrierbaren Photovoltaikmodule auch im Bereich der Fassadensanierung vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. md/rok

Ein Beitrag von:

  • Rolf-Otto Karis

    Stellvertretender Chefredakteur VDI nachrichten. Fachgebiete: Wirtschaft, Wirtschaftspolitik, Messen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.