Hängebrücke verbindet als Dachgarten drei Hochhäuser
Verrückte Idee: Ein vietnamesisches Architekturbüro will eine Hängebrücke über drei Hochhäuser spannen. Dort gibt es für die Bewohner einen Dachgarten mit allerlei Überraschungen.
Die Bevölkerung der Ho-Chi-Minh-Stadt wächst rasant und das seit Jahrzehnten. Deswegen schießen überall in der vietnamesischen Hauptstadt Hochhäuser wie Pilze aus dem Boden. Das Problem in den Augen des vietnamesischen Architekturbüros Vo Trong Nghia: Es gibt kaum mehr Grünflächen, die in der Stadt für Entspannung sorgen. Die Lösung: ein neuer Gebäudekomplex, der in puncto Grünheit neue Maßstäbe setzt.
Bambuspflanzen schaffen gesondertes Mikroklima
Der Gebäudekomplex soll auf einem schmalen Landabschnitt zwischen zwei Flüssen entstehen – etwas mehr als 3 km vom Stadtzentrum entfernt. Bestehen soll er aus drei Hochhäusern mit jeweils 22 Etagen und insgesamt 720 Wohnungen.
Vor allen Fenstern befinden sich schmale Balkons, auf denen Bambuspflanzen wachsen. Sie sorgen inmitten der tropischen Hitze für genügend Schatten in den Wohnungen und mit Photosynthese und kleinen Luftverwirbelungen für ein gesondertes Mikroklima. Das senkt laut Vo Trong Nghia auch die Energiekosten für Klimageräte.
Hängebrücke wird zum Feng-Shui-Dachgarten
Das eigentliche Highlight befindet sich allerdings auf dem Dach: Dort planen die Architekten eine große Hängebrücke, die alle Bewohner der drei Hochhäuser als Dachgarten nutzen können.
Es gibt Wiesenabschnitte, Blumenbeete, Pavillons, einen kleinen Bach und eine Allee mit Bäumen, die zum Joggen oder gemütlichen Spazierengehen einlädt. All diese Komponenten bringen ein Stück Natur in die hektische Großstadt und sind nach asiatischer Harmonielehre Feng Shui aufeinander abgestimmt.
Gemütlich wird es auch in der Nacht: Dann schalten sich Lichter auf den hufeisenförmigen Stahlseilträgern an und fluten die Brücke mit Licht. Leider steht in den Sternen, ob und wann es tatsächlich zum Bau des Gebäudekomplexes kommt.
Cloud Corridor für Los Angeles
Auch andere Architekten sind auf die Idee gekommen, Hochhäuser miteinander zu verbinden: Das chinesisch-amerikanische Architekturbüro MAD hat beispielsweise für Los Angeles den sogenannten Cloud Corridor erfunden. Das ist eine Ansammlung von Wohntürmen. Mit Verbindungswegen, Balkonen und gemeinsamen Gärten ermutigt sie zu nachbarschaftlichen Begegnungen. Bewohner sollen dadurch aus der Isolation der eigenen Wohneinheit herauskommen.
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