Museum of the Future 02.07.2015, 10:23 Uhr

In Dubai entsteht weltweit erstes Bürohaus aus dem Drucker

In Dubai entsteht das weltweit erste Bürogebäude, welches vollständig aus dem 3D-Drucker kommt. Mit diesem Leuchtturmprojekt unterstreicht Dubai seinen Anspruch, die innovativste Stadt der Welt zu sein. Der 3D-Druck reduziert die Bauzeit und die Arbeitskosten um mindestens die Hälfte. Zudem fällt viel weniger Bauschutt an.

Offene und flexibel nutzbare Räume soll das gedruckte Bürogebäude im Inneren erhalten. Dadurch ist es für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten und verschiedene Teamstärken geeignet.

Offene und flexibel nutzbare Räume soll das gedruckte Bürogebäude im Inneren erhalten. Dadurch ist es für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten und verschiedene Teamstärken geeignet.

Foto: Museum of the Future

Vor nicht allzu langer Zeit waren 3D-Drucker teures Technikspielzeug, um kleine bunte Plastikfiguren herzustellen, bis zu deren Fertigstellung man getrost ein paar Tage verreisen konnte. Doch die Technologie durchlebt derzeit einen rasanten Wandel und nun kommt der nächste Quantensprung: In Dubai entsteht das erste voll funktionsbereite Bürogebäude der Welt in einem 3D-Druckverfahren. Das gaben die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) am Mittwoch bekannt.

Revolution in Bauwesen und Design

„Dieses Gebäude beweist die Effizienz und Kreativität des 3D-Drucks, der unserer Ansicht nach eine wichtige Rolle dabei spielen wird, die Bereiche Bauwesen und Design zu revolutionieren“, erklärte Seine Hoheit Mohammed Al Gergawi, VAE-Minister für Kabinettsangelegenheiten und Vorsitzender des VAE-Nationalkomitees für Innovation.

In Dubai gab Seine Hoheit Mohammed Al Gergawi (re.), VAE-Minister für Kabinettsangelegenheiten und Vorsitzender des VAE-Nationalkomitees für Innovation, gestern Pläne für den Bau des ersten voll funktionsbereiten Gebäudes der Welt im 3D-Druckverfahren bekannt.

In Dubai gab Seine Hoheit Mohammed Al Gergawi (re.), VAE-Minister für Kabinettsangelegenheiten und Vorsitzender des VAE-Nationalkomitees für Innovation, gestern Pläne für den Bau des ersten voll funktionsbereiten Gebäudes der Welt im 3D-Druckverfahren bekannt.

Quelle: Museum of the Future

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Laut Al Gergawi wollen sich die Vereinigten Arabischen Emirate diesen Wachstumsbereich zunutze zu machen, indem sie ein globaler Knotenpunkt für Fortschritt und 3D-Druck werden: „Dies ist der erste Schritt in diese Richtung, und viele weitere werden folgen“, kündigte er an.

Erste große Initiative des „Museum of the Future“

Dieses Bauprojekt ist die erste große Initiative des „Museum of the Future“, das von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum initiiert wurde und 2017 eröffnen soll. In diesem futuristischen Komplex, mit dessen Bau Anfang des Jahres in Dubai begonnen wurde, sollen neue Technologien für das urbane Leben unter dem Motto „See the future, create the future“ entwickelt werden.

3D-Drucker ist sechs Meter hoch

Das gedruckte Bürogebäude wird ganz in der Nähe des „Museums der Zukunft“ entstehen und soll dessen Personal vorübergehend als Hauptsitz dienen. Es hat eine Grundfläche von 186 Quadratmetern, wird mithilfe eines sechs Meter hohen 3D-Druckers schichtweise ausgedruckt und vor Ort innerhalb weniger Wochen zusammengebaut.

Das Bürogebäude aus dem 3D-Drucker soll in unmittelbarer Nähe vom Museum of the Future (hinten) gebaut und von dessen Mitarbeitern genutzt werden. 

Das Bürogebäude aus dem 3D-Drucker soll in unmittelbarer Nähe vom Museum of the Future (hinten) gebaut und von dessen Mitarbeitern genutzt werden.

Quelle: Museum of the Future

Der 3D-Riesendrucker kann Materialien wie speziell verstärkten Beton, glasfaser-verstärkten Gips und faserverstärkten Kunststoff verarbeiten.

Auch im Gebäude wird alles gedruckt

Auch Mobiliar, Details der Innenausstattung sowie Strukturbauteile werden komplett im 3D-Druckverfahren entstehen. Damit wird dieses Gebäude das modernste voll funktionsbereite Bauwerk sein, welches bislang mit dem 3D-Drucker errichtet wurde.

Das Projekt in Dubai versinnbildlicht den Anfang eines bedeutsamen Wandels im Bereich Bauwesen und Design: den Übergang zu 3D-Druck und digitalen Produktionsprozessen. Nachdem dreidimensionale Druckverfahren jahrelang im Labor erprobt wurden nähern sie sich nun rasant der Marktreife.

Das Projekt in Dubai versinnbildlicht den Anfang eines bedeutsamen Wandels im Bereich Bauwesen und Design: den Übergang zu 3D-Druck und digitalen Produktionsprozessen. Nachdem dreidimensionale Druckverfahren jahrelang im Labor erprobt wurden nähern sie sich nun rasant der Marktreife.

Quelle: Museum of the Future

Das gedruckte Bürohaus ist Teil einer umfangreichen Zusammenarbeit zwischen Dubai und WinSun Global – einem Venture zwischen dem chinesischen 3D-Druck-Unternehmen WinSun und internationalen Investoren – sowie den führenden Architektur- und Ingenieurbüros Gensler, Thornton Thomasetti und Syska Hennessy.

Eingerichtet nach dem neuestem Erkenntnisstand der Arbeitsplatzgestaltung

Aktuellste Forschungsergebnisse über die Anforderungen der modernen Arbeitswelt dienen als Grundlage für das Gebäudedesign, dass im Inneren nach dem neuesten Erkenntnisstand der Arbeitsplatzgestaltung eingerichtet wird. So ist der Raum offen und vor allem flexibel angelegt. Dadurch eignet er sich für vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Teamstärken.

Das Design des gedruckten Bürogebäudes soll den Forschungsstand über die Anforderungen der Arbeitswelt von Morgen entsprechen.

Das Design des gedruckten Bürogebäudes soll den Forschungsstand über die Anforderungen der Arbeitswelt von Morgen entsprechen.

Quelle: Museum of the Future

Das Nutzungskonzept sieht vor, durch eine gesunde Mischung aus öffentlichen und privaten Veranstaltungen Berufstätige, Gemeindemitglieder und Experten zusammen zu bringen. Weil es so gut passt, soll das gedruckte Gebäude eine kleine digitale Fertigungsstation enthalten. Und eine eigene Ausstellung über den 3D-Druck bekommt das Haus auch.

Win-win-Situation

Das gedruckte Haus rechnet sich: Experten schätzen, dass sich durch den 3D-Druck die Produktionszeiten um 50 bis 70 Prozent und die Arbeitskosten gar um 50 bis 80 Prozent reduzieren. Durch diese Technologie soll auch 30 bis 60 Prozent weniger an Bauschutt anfallen. Somit wird das gedruckte Bürohaus eine Win-win-Situation: Denn es bringt höhere Produktivität, verspricht höhere Gewinne und bietet trotzdem mehr Nachhaltigkeit.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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