Neubau Lennetalbrücke 12.09.2013, 12:59 Uhr

Ingenieure verschieben provisorische Fahrbahn auf neue Brücke

Eine ungewöhnliche Technik haben sich die Ingenieure für den Neubau der fast 1000 Meter langen Lennetalbrücke im Zuge der Autobahn A 45 bei Hagen überlegt. Aufgrund des starken Verkehrs wird die alte Brücke erst abgerissen, wenn daneben ein Provisorium entstanden ist. Doch die Fahrbahn des Provisoriums wird später genutzt und auf die neue Brücke hinüber geschoben.

Im vierten Bauabschnitt wird die Fahrbahn der provisorischen Brücke auf den Neubau geschoben.

Im vierten Bauabschnitt wird die Fahrbahn der provisorischen Brücke auf den Neubau geschoben.

Foto: Straßen NRW

Die Autobahnbrücke über das Lennetal bei Hagen hat ihre besten Jahre hinter sich. 1967 wurde die 990 Meter lange Brücke am Stadtrand von Hagen gebaut. In einer Höhe von 20 bis 30 Metern überquert sie den Fluss Lenne, eine Bahnstrecke, eine Landes- und eine Kreisstraße. Das Bauwerk mit dem Spannbetonüberbau, der aus sechs Längsträgern mit Stützweiten von rund 45 Metern besteht, ist inzwischen so marode, dass eine Verstärkung der alten Konstruktion nicht mehr möglich ist. Eine Sanierung wäre unwirtschaftlich.

Schäden durch hohes Verkehrsaufkommen und Lkw mit gestiegenen Achslasten

Neben ihrem fortgeschrittenen Alter ächzt die Lennetalbrücke zusätzlich unter dem gestiegenen Verkehrsaufkommen. Täglich fahren hier rund 80 000 Fahrzeuge in Richtung Olpe und Dortmund über die Brücke. Die Lastwagen mit ihren drastisch erhöhten Achslasten machen die größten Sorgen. Für sie sind die alten Brücken aus den 1970er Jahren einfach nicht ausgelegt.

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Damit der Verkehr während des Neubaus der Brücke aber nicht stillstehen muss, hat sich der Landesbetrieb Straßenbau NRW für ein spezielles und in dieser Größenordnung in Deutschland einzigartiges Verfahren entschieden. Dabei bleibt der Verkehr während der gesamten, auf viereinhalb Jahre angelegten Bauzeit auf der Autobahn. Die Vorarbeiten wie das Umsetzen der Strommasten und das Verlegen von Versorgungsleitungen sind mittlerweile erledigt. Der Neubau kann nun beginnen.

Sprengung nicht möglich: Beton wird zerschnitten und abgetragen

Für den Bauablauf sind fünf Phasen geplant. Zunächst werden die Brückenbauer westlich der vorhandenen Brücke provisorische Pfeiler errichten, auf denen der Überbau für eines der beiden neuen Brückenbauwerke entsteht. In den nächsten Bauphasen wird der Straßenverkehr auf den neuen Überbau des provisorischen Pfeilers verlegt und die alte Brücke abgerissen. Weil in der stadtnahen Lage nicht gesprengt werden kann, muss der Spannbeton der alten Brücke zersägt und abgetragen werden. Ein kompliziertes Verfahren, das fast ein Jahr dauert.

Nach dem Abriss müssen in Bauphase drei die beiden Pfeiler und Widerlager für die beiden neuen Brückenbauwerke entstehen. Der östliche Pfeiler erhält dann den neuen Überbau. Die Stahlkonstruktionen der Überbauten werden im Taktschiebeverfahren von beiden Widerlagern aus eingeschoben. Die Stahlteile kommen abschnittsweise aus dem sächsischen Zwickau und werden dann vor Ort über den Pfeilern verschoben und zusammengeschweißt.

In Bauphase vier wird die neue Fahrbahn seitlich verschoben

In Bauphase vier wird es besonders spannend. Zunächst wird der Verkehr vom provisorischen, westlichen Pfeiler auf den neugebauten östlichen Pfeiler mitsamt neuem Überbau verlegt. Dann verschieben die Brückenbauer den Überbau des westlichen provisorischen Pfeilers nach Westen auf den zweiten neugebauten Pfeiler. Jetzt liegen zwei neugebaute Pfeiler mit neuen Überbauten direkt nebeneinander und können in Betrieb genommen werden. Schließlich muss noch der provisorische Pfeiler zurückgebaut werden.

Die neue Brücke ist dann 979,50 Meter lang und hat 14 Felder, die von jeweils zwei Pfeilern gestützt werden. Die zwei Mal 18,25 Meter breiten Überbauten sind für sechs Autobahnspuren ausgelegt. Der Überbau besteht aus einem geschlossenen Stahlhohlkasten mit seitlich angeordneten Druckstreben und einer massiven Fahrbahnplatte aus Stahlbeton. Auf den Außenkappen sind transparente Lärmschutzwände vorgesehen.

Die Lennetalbrücke ist nicht die einzige Autobahnbrücke in Nordrhein-Westfalen, die dringend saniert oder erneuert werden muss. Vor einem halben Jahr hatte das Landesverkehrsministerium 375 Bauwerke prüfen und ihre Statik neu berechnen lassen. Danach müssten 49 Brückenbauwerke abgerissen und ersetzt werden, in 29 Fällen reicht eine Instandsetzung aus.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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