Ratschläge für“s energiesparende Bauen
Umweltgerechtes Bauen wird im Mittelpunkt der in vier Tagen in Essen eröffnenden Baufachmesse stehen. Während nicht zuletzt die „EnergieAgentur.NRW“ auf ihrem Stand die energieeffiziente Gebäudetechnik propagieren will, werden Holz- und Stahlbauindustrie die Nachhaltigkeit ihrer Baustoffe in den Vordergrund ihrer Präsentationen stellen. VDI nachrichten, Essen, 8. 1. 10, rok
Immerhin 62 500 neue Wärmepumpen sind im Jahre 2008 in Deutschland installiert worden. Das sei – so das NRW-Wirtschaftsministerium – ein Drittel mehr als im Vorjahr. Von den derzeit bundesweit 350 000 installierten Wärmepumpen sorgten rund 70 000 in Nordrhein-Westfalen für umweltfreundliche Wärmeerzeugung. Ein besonderer Service ist der Messestand der „EnergieAgentur.NRW“: Bau- und Sanierungswillige erhalten aus Expertenmund neutrale Ratschläge auf dem Weg zum sparsamen Umgang mit Energie.
Zum energieeffizienten Bauen gehören aber nicht nur gebäudetechnische Maßnahmen, sondern auch die Erstellung einer thermisch wirkungsvollen Gebäudehülle. Neben Anbietern von Baustoffen, wie Beton, Ziegel- und Kalksandstein, Kunststoff und Aluminium, widmen sich auf der Deubau aber auch die Holz- und Stahlindustrie dem Thema Bauphysik und Nachhaltigkeit.
Eine der technologischen Überlegenheiten des Holz- und Stahlbaus: der hohe Vorfertigungsgrad. Das niedrige Eigengewicht bei hoher Tragfähigkeit zähle zu den großen Vorteilen des Holzbaus, erläutert der Zimmerer- und Holzbau-Verband Nordrhein. Auch das Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf, deutet bei Stahlprofilen und Bauelementen aus Stahlblech auf die hohe Tragfähigkeit im Verhältnis zum Eigengewicht. Der nachwachsende Baustoff Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern besitze darüber hinaus eine positive Ökobilanz, so die Landesforstverwaltung NRW. Stahlbaubefürworter weisen auf die Recycelfähigkeit des Metalls hin.
Im Rahmen der Gemeinschaftsschau „Energieeffizientes Bauen und Sanieren mit Holz“ präsentieren auf der Deubau in Halle 12 viele Unternehmen auf mehr als 650 m² Ausstellungsfläche Produkte im Bereich des Ingenieurholzbaus für Industrie und Gewerbe sowie Wohngebäude in Holzrahmen- und Massivholzbauweise. Unter anderem will man auf das hohe Maß an Sicherheit durch Brandschutztechnologien hinweisen.
Holz gewährleiste nicht nur ein behagliches und gesundes Wohnumfeld, sondern auch eine individuelle Gestaltung von Wohngebäuden, so der Zimmerer- und Holzbau-Verband. Holzfaserdämmstoffe verstärkten die natürlichen Dämmeigenschaften von Holz und punkteten somit auf bauphysikalischem Gebiet. Zur Schaffung einer effektiven Gebäudehülle will man auf der Deubau 2010 holzbasierte Produkte für Fassade, Dämmung und Holzfenster vorstellen.
Auch das Stahl-Informations-Zentrum möchte auf der diesjährigen Deubau das ökologische Bauen thematisieren. Der geringe Bedarf an primären Rohstoffen und die energiesparende Herstellung von Bauprodukten aus Stahl schonten die natürlichen Ressourcen der Erde und entlasteten so die Umwelt, betont das Düsseldorfer Informations-Zentrum. Überdies ließen sich Stahlkonstruktionen am Ende ihrer Nutzungszeit demontieren und – so die Organisation – zu 100 % recyceln. Hierbei gebe es keinerlei Qualitätsverlust.
Premiere auf der Deubau 2010 feiert der Ausstellungsbereich „Leben plus Komfort“. Laut Messe Essen ist die Schau als eine branchenübergreifende Querschnittspräsentation zu verstehen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen eine Antwort auf die Herausforderungen des demografischen Wandels gebe. Weitere Themen: Lebenszyklusbetrachtung von Bauten aller Art, Brand- und Schallschutz.
Traditionell abgerundet wird die Messe durch Konferenzen, Foren, Diskussionen und Preisverleihungen. So gibt es Vorträge zur Wohnungswirtschaft sowie zum Thema Holz- und Stahlbau. Überdies informiert eine Vortragsreihe über das Passivhaus und Fertigdecken aus Spannbeton mit werkseitig eingebauten Heizregistern. Auch gibt es per Vortragsveranstaltung Informationen über modernen Straßenbau mit lärmmindernden Deckschichten.
Im Rahmen des Stahlbaukongresses wollen die nordrhein-westfälische Architektenkammer und die Ingenieurkammer-Bau realisierte Projekte und innovative Architekturlösungen renommierter Architekten und Ingenieure vorstellen, die sich als umwelt- und sozialverträglich erweisen. Einige der Referenten: David Adjaye aus London, das Architektenduo Elke Banz und Dietmar Riecks aus Bochum, Christoph Ingenhoven aus Düsseldorf und Prof. Werner Sobek aus Stuttgart. ELMAR WALLERANG
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