Gebäudetechnik 15.04.2011, 19:52 Uhr

Tageslichttechnik statt Sonnenschutz

Wer Tageslicht in seine Räume lenkt, spart an künstlicher Beleuchtung und damit Energie. Gleichzeitig muss aber Wärmestrahlung in Kauf nehmen, die teuer weggekühlt werden muss. Mit fresnelartig profilierten Jalousien, die effektiv gesteuert werden, so Lichtplaner Helmut Köster im folgenden Beitrag, lassen sich bei Bürogebäuden Energieeinsparungen im Betrieb bis zu 30 % realisieren.

Energie-Durchlassgrade zwischen 0,05 bei zweischaligem Fassadenaufbau und 0,1 bei innen liegenden Systemen Standard. Betrachtet man den Gesamtenergiebedarf durchschnittlicher Hochhäuser zum Beispiel in den USA, so ergibt sich ein Anteil für die elektrische Beleuchtung von zirka 32 % am Gesamtenergieverbrauch – primär tagsüber!

Da die gesamte durch elektrische Beleuchtung induzierte Energie schlussendlich in Wärme gewandelt wird, wird die Kühllast anteilig am Gesamtenergieverbrauch zu etwa 15 % durch die Beleuchtungsenergie zusätzlich belastet. Dieses Beispiel erlaubt die Prognose, dass der Gesamtenergieverbrauch eines Bürogebäudes alleine durch eine verbesserte Tageslichtnutzung um zirka 25 % bis 30 % reduziert werden kann.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg-Firmenlogo
Bauingenieur TGA (m/w/d) im Bereich der Gebäudesanierung und Instandhaltung Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Stuttgart Zum Job 
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Vakuumfüller Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb-Firmenlogo
Professur (m/w/d) für Maschinenbau (Schwerpunkt: Versorgungs- und Energiemanagement) DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb
Horb am Neckar Zum Job 
Kreis Pinneberg-Firmenlogo
Ingenieur*in / Fachplaner*in für Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) Kreis Pinneberg
Elmshorn Zum Job 
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Apparatetechnik Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Herrenknecht AG-Firmenlogo
Projektcontroller (m/w/d) Herrenknecht AG
Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Mechanik Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
Bohle Isoliertechnik GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Isoliertechnik Bohle Isoliertechnik GmbH
Pastetten Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Verkehrsingenieur:in im Bereich Behörden-Genehmigungsmangement (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie-Firmenlogo
Manager/in Automotive und Mobilität 4.0 (w/m/d) ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Berlin, Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Südzucker AG-Firmenlogo
Trainee Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen / Chemie / Maschinenbau (m/w/d) Südzucker AG
verschiedene Standorte Zum Job 

Bei der Entwicklung von Lichtlenksystemen geht es immer um die Definition des Freund-/Feindverhältnisses zur Sonne in unterschiedlichen Klimata und Kulturen: Welcher Anteil der einstrahlenden Energie sollte zugunsten einer passiven Gebäudekühlung besser in den Himmel zurück reflektiert werden, welcher Anteil ist zugunsten der Tageslichtausleuchtung in den Innenraum einzulenken? Welcher Anteil soll als Heizenergiebeitrag wann genutzt werden?

Sonnenschutzmaßnahmen, die über keine besonderen Maßnahmen zur Lichteinlenkung/Raumausleuchtung verfügen, verschwenden die natürliche Ressource Tageslicht und insbesondere Strom für die Beleuchtung. Mit innen liegendem, farbigem Sonnenschutz ist die Anforderung einer passiven Kühlung auch nicht zu verwirklichen, weil die Lichtstrahlung an den Lamellen absorbiert und in Wärme gewandelt wird.

Folgende Beobachtung an einer Jalousie führt zur Entwicklung intelligenter Lichtlenklamellen: Abhängig vom Abstand der Lamellen in einem horizontalen Behang fällt die Sonne nur auf das zum Außenraum orientierte Teilstück. Es bietet sich daher an, Jalousielamellen in zwei optisch unterschiedlich wirkende Lamellenteilstücke aufzuteilen: Eine erste Lamellenhälfte zur Lichtauslenkung der direkten hohen Sonne (passive Gebäudekühlung) und eine zweite Lamellenhälfte zur Lichteinlenkung bei flacher Sonne (verbesserte Raumausleuchtung), zum Beispiel Lamellen vom Typ RetroLux der Fa. RetroSolar).

Aus Sicht des Nutzers gilt neben der Forderung nach gutem Licht und reduzierter Wärmestrahlung aus der Fassade insbesondere die Durchsicht: Der Nutzer will aus dem Fenster schauen. Um die Durchsicht eines Lamellenbehangs einerseits und die Lichttransmission andererseits weiter zu verbessern, kann das erste, retroreflektierende Lamellenteilstück auch W-förmig gestuft ausgebildet werden. Die Durchsichtigkeit ergibt sich bei diesen Lamellen zu 74 % bei gleichzeitiger weitgehender Reflexion der hohen Sommersonne in geöffnetem Zustand. In den unteren und oberen Behangteilen sind die zweiten Lamellenhälften, die als Lightshelfs dienen, unterschiedlich angestellt. Im unteren sind sie steiler, im Oberlicht flacher angewinkelt, sodass sich durch das Oberlicht eine verbesserte Raumtiefenausleuchtung und im unteren Fenster eine steile Lichtumlenkung an die Decke ergibt. Hierdurch ist trotz der Sonneneinspiegelung der Arbeitsplatz völlig blendfrei.

Neben diesen makrostrukturierten Geometrien sind am Markt mikrostrukturierte Lamellensysteme verfügbar. Hier wird in eine Lamelle ein Fresnel-Spiegel eingeprägt. Die Spiegel reflektieren trotz geöffneter, flacher Lamellenposition die Sonne und schützen den Innenraum vor Überhitzung. Gleichzeitig ergibt sich eine Durchsicht von mehr als 80 %.

Ein Fenster dient primär dem Tageslichteintrag und und der Durchsicht. Der g-Gesamtwert ist daher durch weitere Angaben der Lichttransmissionen, der sekundären Wärmestrahlung und der Durchsicht zu differenzieren. Trotz gleicher Zahlenwerte für g können unterschiedliche Systeme in der Praxis unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Der Vorteil der Retro-Technik ist, dass keine Wärme, jedoch Sonnenlicht in die Innenräume eines Gebäudes geleitet wird. HELMUT KÖSTER

Ein Beitrag von:

  • Helmut Köster

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.