Beladen 123 Tonnen schwer 24.04.2018, 13:11 Uhr

Der größte Elektro-Muldenkipper der Welt

Wenn dieser Muldenkipper voll beladen ist, wiegt er 123 Tonnen. Fährt er ins Tal, erzeugt er so viel Strom, dass er mit geladener Batterie wieder hinauf zur Grube fahren kann. Alles emissionsfrei. Damit ist der Muldenkipper aus der Schweiz der größte rein elektrische Muldenkipper der Welt.

eDumper auf Straße
In der Schweiz im Einsatz: Der eDumper ist der größte Muldenkipper der Welt mit reinem Elektroantrieb. Er kann 65 Tonnen Gestein rein elektrisch transportieren.

Foto: Andreas Sutter/eMining AG

Der eDumper hat eine Batterie an Bord, die 4,5 Tonnen wiegt. Noch nie wurde eine so große Batterie in einem Fahrzeug verbaut.

Foto: Andreas Sutter/eMining AG

Beim bergab fahren gewinnt der Muldenkipper so viel Energie, dass er unbeladen wieder hoch zur Grube fahren kann.

Foto: Andreas Sutter/eMining AG

In der Schweiz im Einsatz: Der eDumper ist der größte Muldenkipper der Welt mit reinem Elektroantrieb.

Foto: Andreas Sutter/eMining AG

In der Schweiz im Einsatz: Der eDumper ist der größte Muldenkipper der Welt mit reinem Elektroantrieb.

Foto: Andreas Sutter/eMining AG

Beim bergab Fahren gewinnt der eDumper genügend Energie, um wieder den Berg der Grube hoch zu fahren.

Foto: Vigier Ciment

In der Schweiz im Einsatz: Der eDumper ist der größte Muldenkipper der Welt mit reinem Elektroantrieb.

Foto: Vigier Ciment

In der Schweiz im Einsatz: Der eDumper ist der größte Muldenkipper der Welt mit reinem Elektroantrieb.

Foto: Vigier Ciment

In der Schweiz im Einsatz: Der eDumper ist der größte Muldenkipper der Welt mit reinem Elektroantrieb.

Foto: Vigier Ciment

In der Schweiz im Einsatz: Der eDumper ist der größte Muldenkipper der Welt mit reinem Elektroantrieb.

Foto: Vigier Ciment

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
Fachhochschule Dortmund-Firmenlogo
Professur für "Werkstofftechnik und Metallografie" Fachhochschule Dortmund
Dortmund Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes-Firmenlogo
W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Saarbrücken Zum Job 
Hochschule Ravensburg-Weingarten-Firmenlogo
Professur für Digitalisierung und KI im Maschinenbau Hochschule Ravensburg-Weingarten
Weingarten Zum Job 

In einem Steinbruch in Péry im Berner Jura ist das größte, schwerste und stärkste batteriebetriebene Elektroauto der Welt seit ein paar Tagen im Einsatz. Der riesige Muldenkipper transportiert aus einer hochgelegenen Abbaustelle Kalk- und Mergelgesteine ins Tal. Wenn er voll beladen ist, also 65 Tonnen Gestein auf dem „Buckel“ hat, wiegt er stolze 123 Tonnen. Bei der Talfahrt produziert der Synchronmotor, der in diesem Fahrzustand als Generator arbeitet, so viel Strom, dass es für die anschließende Bergfahrt reicht. Das haben jedenfalls die Entwickler aus Industrie und Forschung so errechnet. Jetzt muss sich die Technik in der Praxis bewähren.

Der Strom wird im größten Batterieblock gespeichert, der jemals in ein Landfahrzeug eingebaut worden ist. Mit 4,5 Tonnen wiegt er so viel wie zwei Oberklasse-Pkw. Er hat eine Kapazität von 600 Kilowattstunden. Der Motor, gebaut von Oswald Motoren in Miltenberg am Main, hat eine Leistung von 980 Kilowatt. Das Drehmoment liegt bei stolzen 9500 Newtonmetern. Zum Vergleich: Die größten Mercedes-Lkw kommen auf 2700 Newtonmeter.

300.000 Tonnen Material pro Jahr

Der eDumper namens „Lynx“ (deutsch: Luchs) basiert auf einem dieselbetriebenen Muldenkipper des Typs Komatsu HD 605-7. Die Entwickler entfernten das gesamte Antriebssystem einschließlich Tanks und ersetzten es durch Batterieblock und Synchronmotor. Beteiligt waren neben zahlreichen Unternehmen Forscher der Berner Fachhochschule BFH, die NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs und die Empa, die zur Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich gehört.

Der eDumper wird jährlich gut 300.000 Tonnen Material befördern. Dabei spart er über einen Zeitraum von zehn Jahren 500.000 Liter Diesel und 1300 Tonnen Kohlendioxid ein. Zahlreiche Sensoren erfassen sämtliche Betriebsdaten. Damit wollen die Forscher herausfinden, ob die vorberechneten Leistungen, vor allem der Null-Energie-Betrieb, tatsächlich erreicht werden.

Batterieblock kann nicht explodieren

Dem Batterieblock widmeten die Forscher besondere Aufmerksamkeit. Es sollte unter allen Umständen verhindert werden, dass eine einzige schadhafte Zelle zu einem Großbrand oder gar einer Explosion führt. Die Zellen sind jetzt so angeordnet, dass es keine fatale Kettenreaktion geben kann, wie es vor einigen Jahren schon bei Elektroautos und Laptops passiert ist. In Langzeittests war der Batterieblock Erschütterungen ausgesetzt, wie sie jetzt im realen Betrieb auftreten.

Außer dem Hauptantrieb verfügt der eDumper noch über einen 200 Kilowatt-Elektromotor, der die Hydropumpen antreibt. Dieses System wird für die Bremsanlage benötigt, die das Fahrzeug entschleunigt, wenn die Bremsleistung des Generators nicht ausreicht. Außerdem wird die Hydroanlage zur Betätigung des Kippers und die Servolenkung benötigt.

Bisherige E-Kipper brauchen eine Oberleitung

Es gibt bereits Muldenkipper, sogar größere als den eDumper, die einen elektrischen oder einen Hybridantrieb haben. Sie werden über eine Oberleitung mit Drehstrom versorgt, entweder auf der gesamten Fahrstrecke oder den steilsten Passagen. Abseits der elektrifizierten Strecken fahren sie mit ihrem Dieselmotor.

Auf autonomes Fahren setzt der Bergbaukonzern Rio Tinto. Bereits 2015 waren in zwei australischen Eisenerzminen nur noch fahrerlose Schwerstlaster unterwegs. Gesteuert wurden sie von einer 1200 km entfernten Einsatzzentrale aus.

 

Die größten Baumaschinen der Welt

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.