Die 10 beliebtesten Elektroautos der Deutschen
Die Deutschen lieben einen Franzosen. Doch auch VW-Modelle sind hierzulande beliebt. Und Tesla? Wir nennen die wichtigsten technischen Daten der zehn meistverkauften Elektroautos Deutschlands.
Im ersten Quartal des Jahres 2020 wurden in Europa 124.956 E-Autos zugelassen. Des Weiteren wurden 90.382 Plug-In-Hybride angemeldet. Allein das Tesla Model 3 erzielte im ersten Quartal 20.264 Zulassungen. Wie sehen die Zahlen in Deutschland aus? Welches ist das beliebteste E-Auto in Deutschland?
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Am 1. Januar 2020 waren rund 136.600 Stromer auf deutschen Straßen zugelassen. Der Bestand ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 53.000 Einheiten angewachsen. Im Februar 2020 wurden 8.154 Elektroautos in Deutschland zugelassen. Ein wahrer Hype ist das nicht, dennoch finden Stromer immer mehr Anklang. Das liegt auch an der Kaufprämie für Elektrofahrzeuge.
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In der Bundesrepublik wurden im Jahr 2019 63.281 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Das sind fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Und auch die übrigen alternativen Antriebe verzeichneten eine durchweg positive Bilanz. So wurden 9.692 erdgasbetriebene und 7.256 flüssiggasbetriebene Autos angemeldet. Hybridfahrzeuge wurden insgesamt 284.598 zugelassen, wobei etwa jedes vierte ein Plug-in-Hybrid war. Die Deutschen sind also durchaus offen für neue Antriebsarten – allen voran die Unternehmen, die in etwa zwei Drittel der Neufahrzeuge anmeldeten.
Die Wahl des elektronischen Begleiters ist über Jahre stabil. Der Liebling unter den Elektrofahrzeugen führt die Hitliste der beliebtesten Elektrofahrzeuge schon einige Jahre an: Renault zeigt den deutschen Herstellern mit seinem Zoe, was Autofahrer glücklich macht. Hier sind die zehn Modelle, die den Deutschen am liebsten sind:
1. Renault Zoe
Seit seiner Erstauslieferung im Jahr 2013, hat sich der kleine Stadtflitzer aus Frankreich prächtig entwickelt. Sowohl aus Sicht des Herstellers als auch aus Sicht der Kunden, denn der Zoe ist seit Jahren das beliebteste Elektroauto in Deutschland. Allein im vergangenen Jahr wurde der Renault Zoe 9.431 Mal neu zugelassen. Kein Wunder bei der reichhaltigen Modellvariation und einer WLTP-Reichweite von mittlerweile 395 Kilometer. Damit stromern nun insgesamt 27.200 Zoe über Deutschlands Straßen.
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Seit 2019 bieten die Franzosen den Zoe (2019) mit einer Akkukapazität von 42 Kilowattstunden (kWh) an. Serienmäßig fährt der Zoe bis zu 135 km/h schnell und verbraucht nach Herstellerangaben 13,3 kWh auf 100 km. Das Fahrzeug ist mit einer Lithium-Ionen-Batterie sowie einem Chameleon Charger ausgestattet und ist ab 29.900 Euro zu haben.
Rang | Modell | Neuzulassungen 2019 |
1. | Renault Zoe | 9.431 |
2. | BMW i3 | 9.117 |
3. | Tesla Model 3 | 9.013 |
4. | VW e-Golf | 6.898 |
5. | Smart EQ Fortwo | 5.287 |
6. | Audi E-Tron | 3.578 |
7. | Hyundai Kona Elektro | 3.521 |
8. | Nissan Leaf | 2.620 |
9. | Smart EQ Forfour | 2.551 |
10. | Kia e-Soul | 1.597 |
2. BMW i3
Den zweiten Platz erreicht ein deutsches Elektroauto: der BMW i3. Er wird seit 2013 produziert und wurde im vergangenen Jahr 9.117 Mal angemeldet. Neben dem vollelektrischen Antrieb zeichnet den Kleinwagen aus Bayern vor allem die Fahrgastzelle aus, die komplett aus Carbon gefertigt ist. Ansonsten gibt es – optisch zumindest – keine Highlights zu bestaunen. Technisch dürften vor allem die Geschwindigkeit von 150 km/h, die tatsächlich mögliche Reichweite von 260 Kilometern und der Verbrauch von rund 13 kWh pro 100 km überzeugen. Und mit dem BMW i3s wird alles noch eine Schippe sportlicher. Beide genannten Varianten der bayrischen Traditionsmarke sind förderfähig.
3. Tesla Model 3
Auf Platz 3 befindet sich der Tesla Model 3, dessen Prototyp bereits Ende März 2016 vorgestellt wurde. Das Design ist an das hauseigene Tesla Model S angelehnt. Produziert wird das Elektroauto seit 2017 und ist seit Anfang 2019 auch auf dem europäischen Markt verfügbar. In Deutschland wurde das Fahrzeug im letzten Jahr 9.013 Mal an den Mann bzw. die Frau gebracht. Weltweit gesehen, belegt der Tesla sogar Platz 1 der meistverkauften E-Autos mit rund 520.000 Exemplaren.
Erhältlich ist die Mittelklasse E-Limousine ab einem Basispreis von 43.990 Euro. Diese ist standardmäßig mit einem 50 kWh-Akku ausgestattet und erzielt damit eine Reichweite von 354 Kilometern. Dabei liegt der Verbrauch bei rund 14,1 kWh pro 100 km. Natürlich ist hier noch Luft nach oben, da das Unternehmen 5 weitere Spezifikationen im Portfolio führt.
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4. VW e-Golf
Das meistverkaufte Auto Europas gibt es seit 2014 auch in einer Elektrovariante, die seit 2017 auch in der gläsernen Manufaktur in Dresden gefertigt wird. Wie der Zoe ist auch der E-Golf ein sogenanntes BEV, also ein reines batterieelektrisches Vehikel. Und zwar eines, das die Deutschen in den letzten Jahren zu schätzen gelernt und mit 6.898 zugelassenen Fahrzeugen im Jahr 2019 auf den vierten Rang der beliebtesten Elektroautos gehoben haben. Der e-Golf soll mit einer Akkuladung bis zu 300 km (NEFZ) weit kommen, im „kundenrelevanten Jahresmittel“ liege die Reichweite jedoch bei etwa 200 km, so der Hersteller. Als Spitzengeschwindigkeit nennt der Hersteller 150 km/h, die Akkukapazität beträgt 35,8 kWh. Ein neuer E-Flitzer aus dem Hause Volkswagen steht aber bereits in den Startlöchern. Mit dem VW ID.3 versucht der Hersteller kräftig aufzuholen. Das ist auch der Grund dafür, dass der Preis für den e-Golf gerade in den letzten Monaten deutlich gesunken ist. Einige Händler bieten das Kultmodell als Elektrovariante bereits ab unter 20.000 Euro an.
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5. Smart EQ Fortwo
Daimler hat eine ganze Reihe elektrischer Fahrzeuge, darunter verschiedene Smart-Modelle. Der beliebteste ist der Smart Fortwo, von dem im Jahr 2019 genau 5.287 Stück zugelassen wurden. Dazu haben allerdings nicht nur Privatpersonen beigetragen, sondern auch die Daimler-Tochter Car2go, die den elektrischen Fortwo beim Carsharing im Einsatz hat. Das Auto wurde unter Berücksichtigung der üblichen Fahrweisen und Distanzen in Städten konzipiert.
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Der Stromverbrauch liegt auf 100 Kilometern bei durchschnittlich 14,5 kWh, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h, für ein Auto, das explizit für die Stadt konzipiert ist, eine ordentliche Zahl. Wichtiger jedoch: die Reichweite. Sie liegt beim Fortwo bei etwa 160 Kilometern (NEFZ). Die Leistung des Akkus gibt der Hersteller mit maximal 60 kWh an, wobei die Dauerleistung bei 41 kWh liegt. Der Smart Fortwo kann an einer Wallbox oder an der Haushaltssteckdose geladen werden, was die Ladezeit allerdings auf knapp 6 Stunden nahezu verdoppelt.
[caption id="attachment_189555" align="aligncenter" width="768"] Foto: Regine Bönsch[/caption]
Die Elektromobilität kennt viele verschiedene Ladestecker. Ganz rechts ist der Typ-2-Stecker, die gängigste Variante in Europa. Mittig ist der Combo-Stecker zu sehen und ganz link der japanische Chademo-Ladestecker, mit dem die asiatischen Elektroautos üblicherweise ausgestattet sind.
Erweiterter Schukostecker: Dieser Strecker ermöglicht das Laden von Renault Twizys und Hybrid-Fahrzeugen an Haushaltssteckdosen, die sogenannten Schuko-Steckdosen. Geladen wird mit Wechselstrom und einer Ladeleistung von 3,7 kW. Die Steckdose sollte zusätzlich abgesichert sein.
Typ-2-Stecker: Die Standard-Lösung für alle Elektroautos in Europa ist der Typ-2-Stecker, der mit Wechselstrom arbeitet. Mit ihm sind Ladeleistungen von bis zu 43 kW möglich und er passt an den meisten öffentlichen Ladesäulen (Stichwort: Standard).
CCS-Combo-2-Stecker: CCS steht für Combines Charging System und verrät eigentlich alles. Denn dieser Stecker ist für alle, die neben der Standardlösung auch mit Gleichstrom laden möchten. Er vereint einen Typ-2-Stecker mit zwei Gleichstrom-Steckerpolen und ermöglicht eine Schnelladung.
Chademo-Stecker: Im asiatischen Raum, wo die Elektromobilität wesentlich fortgeschrittener ist als in Europa, verwenden die meisten Hersteller den Chademo-Stecker. Er wurde in Japan entwickelt und wird u.a. von Citroën, Honda, Kia, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Subaru und Toyota genutzt.
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Tesla Supercharger: Das Softwareunternehmen Tesla, mit dem Elon Musk Elektroautos wie den Model S oder den Model X produziert, setzt auf einen eigenen Stecker und damit auch eine eigene Ladeinfrastruktur. Der Tesla Supercharger hat eine Ladeleistung von bis zu 120 kW, was die Ladezeiten auf unter zwei Stunden verkürzen soll. Er operiert mit Gleichstrom.
Quelle: VDI nachrichten
6. Audi e-Tron
Platz 6 des aktuellen Rankings hat sich der Audi e-Tron gesichert. Die Auslieferung des Oberklasse-SUV sollte bereits Ende 2018 erfolgen, musste aber wegen Softwareproblemen verschoben werden. Trotz der Startschwierigkeiten, folgten noch im selben Jahr 3.578 Neuzulassungen. Die Basisvariante ist standardmäßig mit einem 71 kWh-Akku ausgestattet und ab 67.358 Euro zu haben. Der Elektro-Bolide erzielt je nach Modell eine Reichweite von 300 bis 400 Kilometern. Ein kleiner Einblick in die Verkaufszahlen in diesem Jahr verrät, dass der e-Tron auf dem deutschen Markt an Fahrtwind aufnimmt.
7. Hyundai Kona Elektro
Hyundai schickt sein zweites reines Elektromodell ins Rennen. Nach dem Siegeszug des Hyundai Ioniq konnte der elektrische Kona die Herzen der Deutschen ebenfalls erobern. Genau 3.521 Mal wurde der Hyundai Kona 2019 in der Elektrovariante zugelassen und ist damit eines der zehn beliebtesten Elektroautos hierzulande. Die Reichweite des Kona liegt im Schnitt bei 484 Kilometern (nach WLTP) bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 14,7 kWh. Zudem soll das 150-kW-Modell zusätzlich mit einem Fahrradträger ausgestattet werden, welcher 100 kg Stützlast befördern kann. Der Stromer von Hyundai ist förderfähig und kostet in der Basisversion rund 34.600 Euro.
8. Nissan Leaf
Das nächste Mitglied in der Reihe der beliebtesten E-Autos der Deutschen kommt aus Japan. Der Nissan Leaf war jahrelang das meistverkaufte Elektroauto der Welt bis es 2018 von Teslas Model 3 überrundet wurde. In Deutschland aber erfreut sich der Leaf immer noch großer Beliebtheit und wurde 2019 insgesamt 2.620 Mal zugelassen. Auf der CES 2019 präsentierte Nissan den aufgehübschten Leaf e+, der Mitte 2019 auch Europa erreichte. Der Leaf e+ hat eine abermals verstärkte Batterie mit einer Kapazität von 62 kWh im Vergleich zu den 42 kWh des Vorgängermodells. Damit soll er laut WLTP 385 km statt 100 km weit fahren, ohne geladen werden zu müssen. Wie im Leaf auch, verbaut Nissan im Leaf e+ den ProPilot zum teilautomatisierten Fahren und das e-Pedal, mit dem sich das Fahrzeug zum großen Teil über nur ein Pedal steuern lässt. Kostenpunkt für den Nissan Leaf e+: rund 40.000 Euro. Der „klassische“ Leaf startet ab etwa 30.000 Euro.
9. Smart EQ Forfour
Auf Platz 9 der beliebtesten Elektrofahrzeuge in Deutschland landet der elektrische Viersitzer von Smart. Allein im vergangenen Jahr wurde er 2.362 Mal angemeldet. Mit einer Reichweite von rund 153 Kilometern (nach NEFZ) schneidet er etwas schlechter ab als sein kleinerer Verwandter, kommt aber ebenfalls auf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und eine reguläre Ladezeit von rund 3,5 Stunden.
Nur noch Elektroautos? BMW setzt auf andere Technologie
Der Stromverbrauch variiert je nachdem, ob eine Aufladung mit dem Bordlader, an einer Wallbox oder an einer Haushaltssteckdose gearbeitet wird zwischen 13,4 und 20,8 kW pro 100 km. Wie auch für den Fortwo gilt: Am Erfolg des Forfour arbeiteten nicht nur Privatleute, sondern auch der Carsharinganbieter Car2go mit. Trotzdem setzt Smart alles auf eine Karte und will ab 2020 nur noch Elektroautos bauen.
10. Kia e-Soul
Der südkoreanische Hersteller Kia Motors produziert seit 2008 das Elektroauto Soul. Die Deutschen trauen dem kastenförmigen Wagen in den knalligen Farben einiges zu und haben ihn allein im vergangenen Jahr 1.597 Mal angemeldet. Der Kia e-Soul kommt in verschiedenen Varianten. Die Basisversion ist mit einer 39,2 kWh-Batterie ausgestattet und verbraucht kombiniert 14,5 kWh auf 100 km. Dadurch lässt sich laut WLTP eine Reichweite von etwa 276 km erzielen. Zu haben ist die Grundvariante ab 39.990 Euro. Verbreiteter ist der würfelförmige Motorwagen aber eher in der 64 kWh-Version. Dadurch lässt sich die Reichweite um etwa 200 km erhöhen. Das schlägt jedoch mit einem Aufpreis von etwa 4.000 Euro zu Buche.
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