Allianz-Studie 22.09.2021, 14:56 Uhr

Elektroauto ist deutlich teurer bei Reparaturen

Laut einer Studie der Allianz sind die Reparaturkosten für ein Elektroauto signifikant höher als bei herkömmlichen Autos – vor allem nach Unfällen. Nicht zuletzt der Akku schlägt mit hohen Kosten zu Buche.

Die Reparaturkosten für ein Elektroauto sind höher als bei herkömmlichen Pkw - so das Ergebnis einer Untersuchung der Allianz. Foto: Peter Sieben

Die Reparaturkosten für ein Elektroauto sind höher als bei herkömmlichen Pkw - so das Ergebnis einer Untersuchung der Allianz.

Foto: Peter Sieben

Die Reperaturkosten für ein Elektroauto sind erheblich höher als bei herkömmlichen Autos. Das ist das Ergebnis einer Studie der Allianz-Versicherung. Demnach ist eine Reparatur eines E-Autos nach einem Unfall viel teurer als bei anderen Pkw.

Konkret: Der durchschnittliche Schadenaufwand bei einem Elektroauto ist um 10% höher als bei Autos mit Verbrennermotoren. Bei Plugin-Hybriden steigt der Schadenaufwand sogar um 50%. Besonders teuer ist bei Reparaturen der der Wechsel der teuren Akkus. Die Allianz veröffentlichte die Zahlen der Untersuchung am Mittwoch im Rahmen ihres alljährlichen Auto-Tages in Ismaning bei München.

Reparaturkosten beim Elektroauto 30% höher nach Kollisionen

Gerade Unfälle mit Elektroautos ziehen laut Allianz sehr viel höhere Kosten nach sich als bei konventionellen Autos. „Wir liegen etwa 30 Prozent höher beim Elektrofahrzeug in der Reparatur von Kollisionsschäden“, so Carsten Reinkemeyer, Leiter der Sicherheitsforschung im Allianz Zentrum für Technik. „Wenn die Batterie in einem Elektroauto ersetzt werden muss, kann dies in vielen Fällen einen Totalschaden bedeuten. Außerdem können die Reparaturen meist nur in spezialisierten Werkstätten ausgeführt werden und sind damit teurer“, so Reinkemeyer weiter.

Tempolimit: Umfrage mit überraschendem Ergebnis

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroniker (m/w/d) im Bereich Fahrzeugelektronik Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG
Putzbrunn Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Master - Beamten - Ausbildung (m/w/d) Bundeswehr
Mannheim Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor - Beamten - Ausbildung (m/w/d) Bundeswehr
über aeconsult-Firmenlogo
(Bereichs-)Leiter Produktion (m/w/d) über aeconsult
zentral in Norddeutschland Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes-Firmenlogo
W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Saarbrücken Zum Job 

Eine Rolle spielen dabei auch Sicherheitsvorschriften und Herstellervorgaben. „Es gibt Sachen, die beim konventionellen Fahrzeug so nicht stattfinden», sagt der Experte. So dürften „Arbeiten am Hochvoltfahrzeug“ nur in qualifizierten Werkstätten stattfinden. Und manche Hersteller geben zwingend vor, dass die Batterie nach einer Airbag-Auslösung immer ausgetauscht werden muss – was die Reparaturkosten steigert.

Akku kann bis zu 20.000 Euro kosten

Akkus für Elektroautos kosten derzeit noch sehr viel Geld – „bis zu 20.000 Euro“, wie Frank Sommerfeld sagte, Vorstand der Allianz Versicherung. Unterbodenschäden bei Elektroautos bedeuten meist auch Schäden an der teuren Batterie.

Die beliebtesten Elektroautos der Deutschen

Auch Marderbisse können besonders ins Geld gehen, weil angebissene Hochvoltkabel immer ausgetauscht werden müssen, wie Reinkemeyer erklärt. Ein Kabelsatz könne bis zu 7.000 Euro kosten. Dabei haben nach Angaben des Sicherheitsforschers manche Autohersteller eine günstige Methode gefunden, um derart teuren Reparaturkosten vorzubeugen: Schutzhüllen für die Kabel. Folge der hohen Reparaturkosten ist, dass sowohl reine Elektroautos als auch Plugin-Hybride im Schnitt etwas teurer zu versichern sind als herkömmliche Autos.

Brände von Hochspannungsbatterien schwer zu löschen

Auch bei Sicherheitsaspekten müssten neue Vorgehensweisen gefunden werden. So können Brände von Hochspannungsbatterien sehr stark und schwer zu löschen sein. Feuerwehrleute brauchen oft mehr Zeit, um solche Brände unter Kontrolle zu bekommen – es fehlt schlicht noch an Erfahrungswerten.

Wer ein Elektroauto fährt, muss sich allerdings keine Sorgen machen, dass sein Fahrzeug pannenanfälliger oder gefährlicher ist als Autos mit Benzin- oder Dieselmotor. Die häufigste Pannenursache bei Elektroautos ist altbekannt: Das Fahrzeug springt nicht an: „Man glaubt es kaum, aber auch Elektrofahrzeuge brauchen eine normale Starterbatterie wie Verbrennerfahrzeuge“, so James Wallner, Vorstandschef der ADAC Autoversicherung AG, die mit der Allianz kooperiert.

Sind Elektroautos umweltschädlicher als Benziner? Studie liefert klare Antwort

Elektroauto: keine höhere Brandwahrscheinlichkeit

Grundsätzlich gilt laut Allianz: E-Autos gehen nicht schneller in Flammen auf als herkömmlich motorisierte Autos: „Wir erkennen im Moment keine höhere Brandwahrscheinlichkeit als bei Benzinern“, so Sicherheitsforscher Reinkemeyer.

Wallbox für Elektroauto: Was Sie beachten müssen

Deutschlandweit brennen laut dem Versicherer im jährlichen Schnitt etwa 15.000 Autos – darunter nur eine zweistellige Zahl elektrischer Fahrzeuge. In aller Regel kann ein brennendes Elektroauto gelöscht werden, bevor der Akku in Flammen aufgeht. „Diese Brände verlaufen so, wie wir das kennen von Fahrzeugbränden“, sagte Karsten Göwecke, Vizechef der Berliner Feuerwehr.

Zahl der Elektroautos steigt stark an

Anlass der Untersuchung des Versicherers sind die sehr schnell steigenden Zahlen von Elektroautos auf den Straßen. Im ersten Halbjahr wurden in Deutschland nach Zahlen des Kraftfahrzeug-Bundesamts gut 312.000 reine Elektroautos sowie Plug-in-Hybride neu zugelassen. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.