VW ID.3 First-Edition ab sofort bestellbar
Im September 2020 soll die First-Edition des VW iD.3 an Frühbucher ausgeliefert werden. Trotz Verzögerungen beim Software-System, das laut Angaben des Konzerns erst kurz vorher fertiggestellt sein wird, steht dem Fahrplan nichts im Weg.
Die Produktion des ID.3 stellt Volkswagen (VW) vor neue komplexe Herausforderungen. Dazu zählt unter anderem die Software-Ausstattung des vollelektrischen Modells. Die Produktionszeit sei davon aber nicht betroffen, sodass das E-Auto ab September 2020 die Straßen erobern kann. In Zwickau sollen 100.000 Fahrzeuge gefertigt werden. VW bedient sich dafür eines modularen Elektrobaukastens (MEB).
„Die Fahrzeuge werden in der Produktion zunächst mit einer aktuellen Software bespielt“, teilte der Autobauer mit.
Da der kompakte ID.3 aber das erste E-Auto von VW ist, dessen Software über das Internet aktualisiert werden soll, entsteht für den Käufer kein großer Zeitaufwand im Nachhinein. In den Folgemonaten würden die digitalen Funktionen stetig aktualisiert. Bisher stünden bereits zwei Updates fest, die nicht pünktlich zum Auslieferungsstart integriert sein werden, aber kurz darauf bereits nachgerüstet werden können sollen: Die Smartphone-Integration sowie der Fernbereich des Head-Up-Displays. Zudem stehen laut Hersteller weitere digitale Aktualisierungen zu Beginn des nächsten Jahres auf dem Plan.
Im September 2020 sollen europaweit 30.000 verbindlich vorbestellte von insgesamt 37.000 vorgemerkten Fahrzeugen des batterieelektrischen Modells an die Kunden ausgeliefert werden.
VW ID.3: Vorteile für Inhaber der First Edition
VW gab bekannt, dass Kunden, die sich für die First-Edition entscheiden, die Option auf eine Mitgliedschaft im 1st-Mover-Club haben. Dadurch besteht die Möglichkeit des Direktaustauschs mit anderen Erstinhabern und Volkswagen selbst. Darüber hinaus verzichtet das Unternehmen auf die ersten drei Monatsraten von Leasing-Teilnehmern. Sollten sich Käufer für die Auslieferung im 4. Quartal dieses Jahres entschließen, verspricht der Hersteller, dass das Fahrzeug gleich mit allen Software-Funktionen kommt.
Die 1st-Serie wird standardmäßig mit der mittelgroßen Batterievariante Pro ausgestattet (andere Varianten: 45 und 77 kWh). Der 58-kWh-Akku treibt den 150 kW (204 PS) starken Elektromotor, der sich im Heck des Fahrzeugs befindet, an und soll damit eine Reichweite von bis zu 420 Kilometern (WLTP) erzielen. Die Maximalgeschwindigkeit der First Edition liegt bei 160 km/h. 100 km/h erreicht der ID.3 in 7,3 Sekunden.
1st Edition in drei festen Konfigurationen
Die Basiskonfiguration der 1st-Serie enthält ein Navigationssystem, Sprachsteuerung sowie der Möglichkeit, ein Jahr kostenlos (oder bis zu 2.000 kWh) zu laden. Bei der Plus-Variante kommen LED-Matrix-Scheinwerfer (IQ Light) und eine Zweifarbenlackierung innen und außen dazu. Die Topversion (1st Max) bietet zudem ein großes Panorama-Glasdach und ein Augmented-Reality HUD (Head-up display, zu Deutsch: Frontscheibenanzeige), das zu den üblichen Informationen wie Geschwindigkeit auch Navigationsanweisungen direkt im Sichtfeld des Fahrers einblendet. Letztere werden optisch etwa 15 Meter vor dem Auto projiziert.
ID.3 1st-Edition | ID.3 1st-Edition Plus | ID.3 1st-Edition Max |
39.995 Euro | 45.995 Euro | 49.995 Euro |
ID.light im Fahrzeuginneren |
silberfarbenes Exterieur-Style |
Leichtmetallräder (20“) |
Die angegebenen Preise sinken allerdings um 3 % im Rahmen des Wirtschaftskonjunkturpakets der Bundesregierung. VW gibt die Mehrwertsteuersenkung direkt an den Kunden weiter. Zudem können Käufer vom verabschiedeten Umweltbonus, der derzeit 6.000 Euro beträgt, Gebrauch machen. Dieser wird zur Hälfte vom Bund und zur anderen Hälfte von der Industrie finanziert.
Dresden wird die neue Heimat des ID.3
Der Volkswagen-Konzern hat ambitionierte Ziele: Bis 2029 sollen bis zu 75 E-Automodelle auf den Markt kommen. Konzernweit prognostiziert VW einen Absatz von 26 Millionen E-Autos. Erst kürzlich haben die Wolfsburger verkündet, ab nächstem Jahr bis 2024 33 Milliarden Euro in Elektromobilität zu investieren. Dresden ist daraufhin die neue Produktionsstätte des ID.3 geworden. In Zwickau hat bereits die Serienproduktion des ID.3 begonnen. Laut Thomas Aehlig werden die Mitarbeiter des Werks umfassend geschult, um das E-Auto auf die Straße zu bringen. Der Betriebschef der Manufaktur in Sachsen geht davon aus, dass Dresden ein wichtiger Ort für die digitale Automobilindustrie wird.
Kunden konnten seit dem 8. Mai 2019 eine Reservierung für den ID.3 abschließen. Die Vorbestellung kostet 1.000 Euro. Der hinterlegte Betrag wird mit dem Kaufpreis verrechnet. Innerhalb von 24 Stunden hat der Automobilhersteller 10.000 Reservierungen erhalten – ein voller Erfolg, mit dem selbst Volkswagen nicht gerechnet hat.
Der ID.3 ist in der Erstedition auf 30.000 Autos für den europäischen Raum begrenzt. Daher verwundert es nicht, dass die Vorabreservierungen die Erwartungen des Konzerns deutlich übertreffen.
Fakten zum Kauf eines ID.3
- Reichweite von bis zu 420 Kilometer
- Kosten der einfachsten Ausstattung 39.995 Euro
- 1 Jahr lang kostenfreier Strom bis maximal 2.000 kWh
- 3 Ausstattungsvarianten
- 4 noch nicht näher benannte Farben
- immer dabei ist die Sprachsteuerung Voice-Control
- Auslieferung ab September 2020 möglich
- Bauort: Zwickau und Dresden
Der ID.3 ist das erste Modell des Konzerns auf Basis des modularen E-Antriebsbaukastens. Täglich sollen ab Ende 2020 bis zu 1.500 Elektroautos für Volkswagen gefertigt werden.
VW investiert in eigene Batteriezellfertigung
Der VW-Aufsichtsrat hat beschlossen, eine Milliarde Euro in eine eigene Batteriezellfertigung zu investieren. Die Zellfabrik soll in Salzgitter entstehen. Damit baut der Konzern das Herzstück seiner E-Autos selbst. Mit welchem Partner Volkswagen die Batterien baut ist noch unklar. Es sind gute 3 Jahre nötig, um eine entsprechende Zellfabrik aufzubauen.
VW plant zudem, seine Vertragshändler schrittweise in ein digitales E-Commerce-System zu integrieren, das Schnittstellen zu den Kunden schaffen soll. Dazu hat der Konzern unter anderem die Übernahme des spezialisierten Unternehmens Diconium ins Auge gefasst.
Das Elektroauto für jedermann
Die Reichweite, die der ID.3 erzielen soll, ist eine Kampfansage an Tesla. Das Tesla Model 3 bewegt sich nämlich in einer ähnlichen Klasse. Bei Volkswagen ist man sich sicher, dass E-Autos das Straßenbild prägen werden. Der Konzern arbeitet daher intensiv an einem Umbruch seines Modellangebots. Im September 2019 hat VW den ID.3 auf der IAA in Frankfurt vorgestellt. Details zur Motorleistung, zum Gewicht der Batterie oder zur Ausstattung blieben bis zur Präsentation unter Verschluss. Wie die Premiere verlief, erfahren Sie in unserem Artikel „VW ID.3 feiert Premiere“, der ebenfalls einen exklusiven Blick hinter die Produktionskulissen wirft.
Das „Prebooking“ des ID.3 wurde wie ein Event aufgezogen. Wie man es von Apple und Google kennt, die aus der Vorstellung von neuen Smartphones eine große Veranstaltung machen, hat Volkswagen für das neue Elektroauto alle Register gezogen. Zum Beispiel tragen alle E-Autos, die vorab bestellt werden, das Label „first“ auf der Heckklappe.
Ein besonderes Highlight ist das Angebot, dass dem Käufer verspricht, ein Jahr kostenlos Strom bis maximal 2.000 kWh laden können. Das gilt an allen öffentlichen Ladesäulen, die an die Volkswagen Ladeapp „WeCharge“ angeschlossen sind sowie im europaweiten Schnellladenetz Ionity, an dem Volkswagen beteiligt ist und das grünen Strom anbietet. Der ID soll nur 30 Minuten laden.
VW ID ist für den Konzern überlebenswichtig
Das Elektromodell VW ID ist für das Unternehmen äußerst wichtig. Volkswagen benötigt einen signifikanten Anteil verkaufter E-Autos an der Gesamtflotte. Ansonsten könnte der Konzern die von der EU verordneten CO2-Grenzwerte nicht einhalten – und das würde hohe Strafen nach sich ziehen. VW verkauft nach eigenen Angaben pro Jahr weltweit mehr als 10 Millionen Fahrzeuge. „Der ID ist das Symbol einer neuen Bewegung“, erklärt Jürgen Stackmann. Stackmann ist als VW-Vertriebsvorstand tätig.
Volkswagen steigt auch bei E-Scootern ein
VW nutzt die Gunst der Stunde und steigt in den E-Scooter-Markt ein. Scooter sollen über Sharing-Plattformen vermietet werden – als Alternative zu Autos, Taxis oder Bussen in Großstädten. Auch gegen die Parkplatznot bieten die kleinen Fahrzeuge eine Alternative. Etliche europäische Metropolen setzen auf das Konzept, um ihr Verkehrschaos in den Griff zu bekommen. Deutschlands Metropolen sind bald mit dabei. Erfahren Sie hier mehr zu dem Konzept.
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