Infrarotkamera aus Deutschland 28.04.2016, 08:52 Uhr

Besser als Hubble: Luci liefert Bilder von nie gekannter Schärfe

Eine neue Infrarotkamera namens Luci hat ihre Feuertaufe an einem der leistungsfähigsten Teleskope der Welt in Arizona bestanden. Die Bilder sind besser als die des Weltraumteleskops Hubble. Entwickelt und gebaut wurde sie in Deutschland.

Das LBT (Large Binocular Telescope) hier noch ohne den zweiten 8,4 großen Spiegel. Die rotierende Anlage ist rund 60 m hoch. Foto: MPE

Das LBT (Large Binocular Telescope) hier noch ohne den zweiten 8,4 großen Spiegel. Die rotierende Anlage ist rund 60 m hoch. 

Foto: MPE

Mit Luci wollen Astronomen den fernen Weltraum erkunden. Das Gerät ging kürzlich nach zehnjähriger Bauzeit auf dem Large Binocular Telescope (LBT), das auf dem rund 3200 Meter hohen Mount Graham in Arizona steht, in den Testbetrieb. Das Teleskop gehört zu den leistungsfähigsten der Welt. Dank eines Tricks liefert es schärfere Bilder als das Weltraumteleskop Hubble.

Die Bilder, die es aufnimmt, werden nicht durch atmosphärische Störungen verfälscht wie bei Geräten, die sich auf der Erde befinden. So genannte adaptive Optiken für jeden der beiden LBT-Spiegel mit einem Durchmesser von 8,4 Metern korrigieren die Bilder, sodass sie eine nie gekannte Schärfe haben.

Arbeitstemperatur liegt bei -200 °C

Entwicklung und Bau von Luci haben vor zehn Jahren begonnen. Das Forscherkonsortium stand unter der Leitung der Landessternwarte Königstuhl, die zum astronomischen Institut der Universität Heidelberg gehört. Wesentlich beteiligt waren zudem die Max-Planck-Institute für Astronomie in Heidelberg und für extraterrestrische Physik in Garching bei München sowie mehrere Universitäten.

Komposition von drei planetarischen Nebeln, die Luci am 20. und 21. März 2016 aufgenommen hat.

Komposition von drei planetarischen Nebeln, die Luci am 20. und 21. März 2016 aufgenommen hat.

Quelle: State Observatory

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Tunnelsicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
SE Tylose GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur der Mess- und Regeltechnik (m/w/d) für Investitionsprojekte SE Tylose GmbH & Co. KG
Wiesbaden Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in | Technische Ausrüstung Elektrotechnik / HLSK HENN GmbH
München Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Hessen
Frankfurt am Main Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Elektrotechnik Projektierung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH-Firmenlogo
Ingenieur:in für Elektrotechnik / Master / Bachelor /Diplom (m/w/d) Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
Bonn, Hachenburg Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten-Firmenlogo
Professur (w/m/d) Elektrische Antriebstechnik Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
Kempten Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Forschungsprofessur oder Nachwuchsprofessur (m/w/d) Industrielle Robotik Technische Hochschule Deggendorf
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle-Firmenlogo
Elektro- bzw. Informationstechnikerinnen und -techniker (w/m/d) (FH-Diplom/Bachelor) für den Bereich Exportkontrolle Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Eschborn Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrische Antriebe" THU Technische Hochschule Ulm
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Automatisierungstechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebstechniker (m/w/d) Prozessleittechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) in der Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Nachrichtentechnik/Informationstechnik oder vergleichbar Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Koblenz Zum Job 

Lucifer (Large Binocular Telescope Near-infrared Utility with Camera and Integral Field), wie das Projekt ursprünglich hieß, ehe es offiziell Luci getauft wurde, ist eine Infrarotkamera, die das Licht von einem der beiden Spiegel fixiert. Sie befindet sich in einem Kryostaten, der einen Durchmesser von 1,6 m hat und ebenso hoch ist. Darin herrscht eine Temperatur von -200 °C. „Dies ist notwendig, um störende infrarote Wärmestrahlung der verschiedenen Bauteile zu vermeiden, die das extrem schwache Infrarotlicht der untersuchten astronomischen Objekte sonst überstrahlen würde“, sagt Professor Jochen Heidt von der Landessternwarte Königstuhl. Der zweite Spiegel ist bereits vor Jahren mit Luci 2 ausgestattet worden, einer leistungsschwächeren Version der neuen Luci.

Suche nach Planeten um fremde Sonnen

In den nächsten Wochen folgen noch Feinjustierungen, ehe Luci den Astronomen routinemäßig zur Verfügung steht. Sie hoffen, nicht nur die Entstehung von Sternen beobachten zu können, sondern auch Planeten, die um weit entfernte Sonnen kreisen. Durch den Einsatz von Masken können gleichzeitig mehrere Himmelsregionen beobachtet werden.

Der Luci-Spektrograph nach seiner Installation am Teleskop. Sein Hauptteil ist in einem großen Kryostaten-Tank hinter den beiden schwarzen Elektronikboxen im Vordergrund verborgen.

Der Luci-Spektrograph nach seiner Installation am Teleskop. Sein Hauptteil ist in einem großen Kryostaten-Tank hinter den beiden schwarzen Elektronikboxen im Vordergrund verborgen.

Quelle: State Observatory

Die beiden Spiegel des LBT haben eine Lichtsammelkapazität wie ein 11,8 m großer Einzelspiegel. Kleinere Spiegel sind weitaus leichter herzustellen als große. Außerdem nimmt das Gewicht mit steigendem Durchmesser überproportional zu. Dadurch wird die Manipulation zunehmend schwerer. Die beiden Spiegel sind mit jeweils einer Kamera und einem Spektrometer ausgestattet, mit dem sich das einfallende Licht zerlegen lässt. Dazu kommen Luci 2 und jetzt die neue Luci.

Die Nasa baut übrigens zur Zeit das neue riesige Weltraumteleskop James Webb Space Telescope (JWST) zusammen, das die Nachfolge des Hubble-Teleskops antreten soll. Insgesamt 18 sechseckige Spiegel werden sich im All entfalten und als ein Teleskop mit 6,5 m Durchmesser zusammenarbeiten. Der Start ist für 2018 geplant.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.