Bundeswehr will künftig Laserwaffen einsetzen
Die Bundeswehr ist offenbar am Einsatz von Laserwaffen interessiert. Seit zwei Jahren investiert das Verteidigungsministerium in die Entwicklung dieser Waffen, bestätigte jetzt das Ministerium. Rheinmetall hat bereits die Einsatzfähigkeit solcher Waffen unter Beweis gestellt.
Die Drohne explodiert mit lautem Knall. Glühende Trümmer sinken im Rheinmetall-Erprobungszentrum Ochsenboden in der Schweiz zu Boden. Die lautlose Waffe, die das unbemannte Luftfahrzeug abschoss, ist ein Hochenergielaser mit einer Leistung von 30 kW. Das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen demonstriert eindrucksvoll, was sein Hochenergielaser noch kann. Innerhalb von 5 sek zerstörte er fünf mächtige Mörsergranaten aus einer Entfernung von 1000 m.
Und mit einem 5-kW-Laser legten die Rheinmetall-Ingenieure ein schweres Maschinengewehr auf der Ladefläche eines fahrenden Pickup lahm, indem sie eine einzige Patrone im Gurt zerstörten.
Abwehr von Raketen und Flugzeugen
Rheinmetall präsentierte seine Laser bereits vor zwei Jahren. Die Bundeswehr hielt sich bisher bedeckt, wenn es um diese neuartigen Waffen ging. Doch jetzt hat sie zugegeben, in den vergangenen Jahren 84 Mio. € in die Entwicklung von Laserwaffen gesteckt zu haben.
Im Vordergrund stehe die Abwehr von Raketen und feindlichen Flugzeugen. Da Laserwaffen hoch präzise treffen, gebe es praktisch keine Kollateralschäden, also Tote, Verletzte und Sachschäden in der Nähe des Ziels. Und es sei keine teure Munition nötig, schwärmt die Bundeswehr in einer Erklärung.
Laserwaffen brauchen allerdings viel Energie. 30 kW etwa entsprechen der Motorleistung eines VW-Käfers der Siebzigerjahre. Aus diesem Grund und wegen angeblicher Störanfälligkeit hält das zuständige Verteidigungsministerium den Einsatz auf Landfahrzeugen für problematisch. Schiffe seien allerdings sehr gut geeignet, weil die Bordgeneratoren ausreichend Strom erzeugen.
Laser zerstören Landminen
Bei seiner eindrucksvollen Laserwaffen-Demonstration in der Schweiz setzte Rheinmetall auch einen 1-kW-Laser auf einem Schützenpanzer des Typs M113 ein. Die Besatzung entschärfte mit dem lautlosen und selbst bei Nacht unsichtbaren Laserstrahl Landminen und andere gefährliche Waffen, ohne sich selbst zu gefährden.
Mit einem 20-kW-Laser, montiert auf einem gepanzerten Lkw vom Typ Tatra, zerstörten die Laserwaffenexperten sekundenschnell Zielfernrohre und Kameras aus einer Entfernung von 2000 Metern.
Die einstige Störanfälligkeit der Laserwaffen-Prototypen behoben die Düsseldorfer Waffentechniker durch den Einsatz von Festkörperlasern, die von Hochleistungsdioden mit Energie versorgt werden. Anders als Gaslaser haben Festkörperlaser keine beweglichen Teile wie Pumpen, die durch Erschütterungen zerstört werden können.
Die USA entwickeln auch seit vielen Jahren bereits Laserwaffen, Derzeit wird eine Laserwaffe auf dem Transportschiff USS Ponce im Persischen Golf erprobt. China will Laserwaffen zur Abwehr von Drohnen einsetzen.
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