Das Smartphone wird zum Parkassistenten
Das Nachrüsten eines elektronischen Parkassistenten muss kein Vermögen kosten: Mit ein paar Handgriffen wird der Kennzeichenhalter zum Sensor und das Smartphone zum Display. Das Start-up „FenSens“ macht’s möglich.
Ja, es gibt sie noch: Autos ohne Parksensor. Und Menschen, die die Musik nicht leiser stellen müssen beim Rangieren, weil sowieso nichts piept. Allerdings verdichtet sich nicht nur der fahrende, sondern auch der stehende Verkehr zunehmend, sprich: Parklücken werden vor allem in Städten seltener und enger. Für alle, die den elektronischen Einweiser nun doch vermissen, gibt es jetzt eine Lösung: den nachrüstbaren Parksensor „FenSens“. Der ist einfach, relativ günstig und scheint praktikabel. Der Haken: Derzeit ist er nur für die USA vorgesehen.
Sensor sitzt im Kennzeichenhalter
Das liegt nicht daran, dass amerikanische Parklücken anders wären als europäische, sondern schlicht und einfach an dem Umstand, dass der Parksensor zum Nachrüsten im Kennzeichenhalter angebracht ist – und den bietet der ebenfalls „FenSens“ heißende Hersteller, ein Start-up mit Sitz in Seattle, bisher nur mit US-Maßen. Eine europäische Variante sei aber geplant, heißt es.
Der Abstands-Kennzeichenhalter ist mit Ultraschallsensoren ausgestattet, die Hindernisse im Umkreis von rund 30 Zentimetern bis zu drei Metern, erkennen. Diese Abstände werden per Bluetooth auf das Smartphone des Fahrers geschickt, auf dem sich die entsprechende App automatisch öffnet oder – im Fall von iOS – eine entsprechende Push-Nachricht erscheint, mit der der Nutzer sie direkt starten kann. Wie bei fest installierten Systemen erscheint eine Grafik mit den Abständen auf dem Display, außerdem macht das System auch akustisch auf kleiner werdende Distanzen aufmerksam.
Fünf Minuten für die Installation
Zur Installation braucht mal laut FenSens kein Automechaniker zu sein – Kabel gibt es nicht, und in die Bordelektronik des Fahrzeugs wird auch nicht eingegriffen. Der Nachrüst-Parksensor wird einfach angeschraubt, die Android- oder iOS-App heruntergeladen und das Bluetooth-Signal der beiden Geräte miteinander verbunden: In gerade mal fünf Minuten sei das erledigt, heißt es.
Damit es Langfinger nicht ähnlich leicht haben, ist der Kennzeichenhalter mit Sicherheitsschrauben versehen, die sich nur mit einem Spezialschraubenzieher lösen lassen – den gibt es natürlich dazu. Dieses System kennen Autofahrer von hochwertigen Felgen, die auf dieselbe Weise vor Diebstahl gesichert werden.
Der Akku hält rund fünf Monate
Natürlich gibt es so einige „Wenns“ bei der Sache. Der Sensor funktioniert nur bei Autos, die nicht mehr als etwa neun Meter messen: Sind der Fahrer und damit das Smartphone zu weit weg, verliert Bluetooth die Verbindung. Der Sensor kann nur in alle Richtungen messen, wenn das Kennzeichen nicht zu tief in die Karosserie eingelassen ist, und er erfasst nur alle Hindernisse, wenn er maximal 1,2 m über dem Boden angebracht ist.
Darüber hinaus braucht der Kennzeichenhalter mit dem gewissen Extra natürlich Energie: die bekommt er von einem integrierten Akku. Wenn das nach etwa fünf Monaten leer ist, verstummt der Hosentaschen-Piepser, bis der Besitzer die Batterie wieder aufgeladen hat. Zwei Stunden dauert das – in der Zwischenzeit sollte man besser nicht nach Gehör einparken.
Schnellentschlossene zahlen weniger
Nicht zuletzt wegen der einfachen Installation und dem Verzicht auf ein Extra-Display ist das FenSens-System relativ günstig zu haben: Für Schnellentschlossene, die es noch vor Erscheinen vorbestellen, kostet es 99 Dollar, also rund 88 Euro. Später soll FenSens 149 Dollar (133 Euro) kosten.
In Deutschland arbeitet Bosch an einem Ausweichassistenten, der Fußgängern das Leben retten soll. Der Computer berechnet bei Kollisionsgefahr blitzschnell eine Ausweichroute und unterstützt das Manöver des Fahrers.
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