Deutsche Städte rüsten Straßenbeleuchtung um
Auch auf deutschen Straßen werden immer mehr stromsparende LEDs installiert. Sie ersetzen die umweltunfreundlichen Glühbirnen. Doch die Umstellung ist zeitintensiv. Und manchmal auch zu teuer.
Immer mehr Städte in Deutschland rüsten ihre Straßenbeleuchtung um. Anstelle von herkömmlichen Glühbirnen werden zunehmend stromsparende LED-Lampen eingesetzt. Sie verbrauchen bis zu 70 Prozent weniger Energie bei gleicher Leuchtleistung. Außerdem ist die Lebensdauer etwa dreimal länger als bei Glühbirnen. Was sich in Privathaushalten schon bewährt hat, soll nun auch die Beleuchtung von Straßen und öffentlichen Plätzen erobern.
Anders als herkömmliche Lampen, erzeugen LEDs Licht in einem Halbleiter durch die direkte Umwandlung von Strom. Im Vergleich zu Glüh- oder Quecksilberdampf-Hochdruckentladungslampen wird die eingesetzte Energie zu einem deutlich höheren Anteil in Licht umgewandelt und nicht in unerwünschte Wärme.
Doch die Umstellung benötigt Zeit. Zu den Vorzeige-Beispielen gehört Offenbach in Hessen: Dort läuft bereits seit dem Jahr 2009 ein Pilotversuch mit LED-Beleuchtung. Inzwischen ist die Technik so ausgereift, dass sie auf den Straßen eingesetzt werden kann: In den letzten Monaten wurde ein ganzer Stadtteil mit der stromsparenden LED-Beleuchtung versehen. Anstelle von Quecksilberdampf-Hochdruckleuchten spenden jetzt 539 Laternen im Stadtteil Lauterborn energiefreundliches Licht. Offenbachs Oberbürgermeister Horst Schneider berichtete stolz, dass dieser Stadtteil Vorreiter für die Straßenbeleuchtung der Zukunft sei. Verwendet wurden die Leuchten Philips Iridium2 und Philips Mini Iridium, diese Typen können besonders gut in die bestehenden Leuchtkörper integriert werden.
Modernes Lichtmanagement
„Jetzt können wir vom PC aus jede einzelne Leuchte separat ansteuern und dimmen“, erklärte die Chefin der Energieversorgung Offenbach (EVO) Heike Heim. Um den speziellen Anforderungen verschiedener Straßentypen gerecht zu werden, wurden insgesamt sechs unterschiedliche Lampentypen installiert.
Einsparungen von 218 Tonnen CO2 und 76.000 Euro jährlich
In nur fünf Jahren können sich die Investitionskosten für die Umrüstung auf LED amortisieren. Das städtische Amt für Stadtplanung errechnete eine Einsparung des CO2-Ausstoßes von 218 Tonnen jährlich. Die Energieeinsparung liegt bei 90 Prozent. Während die alte Anlage noch 416.449 kwH pro Jahr verbrauchte, benötigt die neue Anlage nur noch 46.092 kwH jährlich. Bei dem zugrunde gelegten Energiepreis von 2013 können somit 76.000 Euro pro Jahr eingespart werden. Im nächsten Schritt soll nun der Stadtteil Waldhof auf LED umgerüstet werden.
Die Projekte werden im Rahmen der Klimaschutzinitiative durch das Bundesumweltministerium gefördert. Das Programm läuft noch bis Ende 2014.
Umrüstungsprobleme in Rathenow
Dass eine Technik-Umrüstung nicht immer einfach ist, zeigt sich in der märkischen Stadt Rathenow. Hier kommt es bei der Umstellung auf LED zu Problemen. Vorhandene Glühbirnen können nicht einfach durch sparsame LED-Leuchten ausgetauscht werden. Bei den 3600 Straßenlaternen handelt es sich um unterschiedliche Modelle. Teilweise muss auch die Fassung um das Gehäuse herum ersetzt werden. Das verdoppelt die Kosten der Maßnahme. Bei jeder Laterne müsse nun geprüft werden, wie eine Umrüstung umgesetzt werden kann – und ob sich die Anschaffungskosten dann noch lohnen, erklärte Bauamtsleiter Matthias Remus. Möglicherweise müsse gewartet werden, bis eine Kompletterneuerung erfolgt. Rathenow hatte ursprünglich den Plan, bis zum Jahr 2020 alle 3600 Lampen auf die energiesparende LED-Technik umzurüsten.
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