Die erste bezahlbare Luxus-Smartwatch?
Titangehäuse, Saphirglas und weitere Bestandteile aus dem Luxussegment verbaut der Uhrenhersteller Viita in seiner neuen „Titan HRV“. Mit der vergleichsweise günstigen Uhr inklusive Fitnessfunktionen wollen die Österreicher den Smartwatch-Markt aufmischen.
Sucht man eine klare Definition der Smartwatch, wird es schwierig. Eine Smartwatch kann halt irgendwie mehr als die Zeit anzeigen. So wie ein Smartphone mehr kann als telefonieren. Den Standard bei den Uhren setzen heute die, die das auch bei den Handys tun. Apple und Samsung etwa verkaufen Smartwatches, die neben Telefon-Funktionen und Ortungssystemen vor allem Features aus dem Bereich der Fitnesstracker bieten. Pulskontrolle, Höhenmesser, Kalorienverbrauchsmesser, solche Dinge.
Auch Luxushersteller und High-End-Technologen wie Tag Heuer haben Smartwatches im Programm. Was es bisher kaum gibt, sind edle Designs zu einem Preis unterhalb einer Einbauküche. Da will die österreichische Firma Viita nun eine Lücke füllen mit ihrem Modell Titan HRV. Der Name verweist einerseits auf das Gehäusemetall, das von höchster Reinheit sein soll: Grad 1. „Luftfahrtstandard“ sei das, wobei unklar bleibt, welcher Standard damit gemeint sein mag. Gleiches gilt für die Rückseite aus „Flugzeug-Aluminium“. Welche der vielen Aluminiumvarianten, die in Flugzeugen verbaut werden, das wohl ist? Genaues wird hierzu nicht mitgeteilt.
Auch Schlafqualität wird gemessen
HRV steht indes für Heart Rate Variability, also Schwankungen der Herzfrequenz. Die will Viita dank eines selbst entwickelten und selbst lernenden Algorithmus‘ so präzise messen wie kein Mitbewerber. Auch das Stresslevel des Nutzers und sein persönlicher Wasserverbrauch würden exakt
erfasst, ebenso die Qualität seines Schlafes. Dadurch sei es möglich, individuelle Trainings- und auch Verhaltensempfehlungen nach dem jeweils tagesaktuellen Leistungsstand des Nutzers abzugeben. Der Aktivitätstracker ermittelt Daten für 19 Sportarten vom Laufen über Inlineskaten bis hin zum Ruder-Ergometer.
Weil alle nicht gerade aktiven Funktionen quasi abgeschaltet werden, soll eine Akkuladung sogar bei permanenter Pulsmessung bis zu 14 Tage halten – das wäre dann schon ein Pfund gegenüber der Konkurrenz, die oft Kritik an zu kurzen Laufzeiten einstecken muss.
Material wie in Hüftgelenksprothesen
Neben dem besonderen Algorithmus und dem Titangehäuse hat die Viita Watch zwei weitere Alleinstellungsmerkmale, jedenfalls in ihrem Preissegment: den Touchscreen aus kratzfestem Saphirglas, der nahezu unzerstörbar ist, und
eine Lünette (die Umrandung des Ziffernblattes) aus hochfester Keramik, wie sie auch für Trauringe oder Hüftgelenksprothesen verwendet wird.
Eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter hat ihr Finanzierungsziel weit übertroffen: Die benötigte Summe von 20.000 Euro war bereits nach 90 Minuten angesammelt, inzwischen ist mehr als das Zehnfache dessen zusammenkommen. Die frühesten Vögel konnten ihre Smartwatch noch für 229 Euro bestellen. Aktuell sind noch welche für 279 Euro zu haben, der reguläre Preis soll später bei rund 700 Euro liegen. Eine Luxusuhr mit smarten Features für einen moderaten Preis – das ist das Konzept der Österreicher.
Schnorcheln ja, Tauchen nein
Ob die Funktionen halten, was sie versprechen, müssen Praxistests zeigen. So weit vorne wie suggeriert liegen einige Features jedenfalls nicht. So soll eine Wasserdichtigkeit bis zu einem Druck von 10 atm Schwimmen, Schnorcheln und Duschen mit der Viita Watch ermöglichen. Apple indes verspricht bei der aktuellen „Series 3“ Dichthalten bis 50 Meter Tauchtiefe. Auch die Kombination von GPS und dem russischen System GLONASS, die eine zentimetergenaue Positionsbestimmung ermöglichen soll, ist in anderen Smartwatches schon Standard.
Neue Apple Watch zeichnet sogar EKG auf
Die Begeisterung der Crowdfunding-Gemeinde hält an, schon mehr als 700 zahlende Unterstützer gibt es. Kurz vor Weihnachten soll es dann so weit sein: Die ersten Viita Titan HRV werden ausgeliefert.
Vorher wird Apple allerdings noch die Nummer vier seiner Smartwatch-Serie auf den Markt bringen. Deren Akku wird mit rund 18 Stunden zwar auch nicht länger Energie abgeben als das Vorgängermodell, aber dafür soll es jetzt ein paar ganz neue Features geben: eine Sturzerkennung mit anschließendem Notruf und das erste für den Nicht-Mediziner anwendbare EKG, dessen Messwerte dann per PDF-Anhang an den Arzt übermittelt werden können.
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