Diese Schachfiguren bewegen sich wie von Geisterhand
Jetzt können Schachspieler in aller Welt an realen Brettern mit realen Spielfiguren gegeneinander antreten. Das Internet übermittelt die Spielzüge, ein Roboter bewegt die Figuren. Offenbar ist das ein Herzenswunsch der Schachspieler: Ein Start-up hat diese Erfindung im Nu finanziert.
Ein Schachbrett, auf dem sich die Spielfiguren wie von Geisterhand bewegen, fasziniert derzeit Menschen, die mit weit entfernten Partnern via Internet spielen. Die Figuren folgen den Spielzügen der Partner, sodass die Spieler das Gefühl haben, sie säßen ihrem Gegner direkt gegenüber. Innerhalb weniger Tage haben fast 500 Interessenten in einer Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter nahezu 110.000 Euro aufgebracht, weil sie die Idee faszinierend finden.
Viele haben das Brett gleich zu einem besonders günstigen Preis fest bestellt. Die Kampagne läuft noch rund zwei Wochen. Das Finanzierungsziel lag bei 45.000 Euro.
Eingebauter Schachcomputer
Alessandro Didonna aus Bari in Italien, ein Mechatroniker, der sich vor allem mit Fluggeräten und Robotern befasst, hat das Spielbrett entwickelt. Das Geld benötigt er für die Weiterentwicklung des Geräts namens Square Off zur Serienreife.
Das Schachspiel lässt sich zwar auch mit einem Smartphone oder per Computer aus der Ferne bedienen. Doch den höchsten Spielgenuss bietet es, wenn man die Figuren von Hand bewegt. Auf dem gegnerischen Brett gleiten sie dann aufs gleiche Feld. Eingebaut ist ein Schachcomputer, sodass man auch gegen sich selbst spielen kann. Er bietet 20 Schwierigkeitsgrade.
Roboter lässt die Figuren gleiten
Unterhalb der Spielfläche befindet sich ein Zwei-Achsen-Roboter, der die Figuren bewegt. Dazu schaltet er einen Elektromagneten ein, der die Figuren, an deren Unterseite ein eisernes Plättchen befestigt ist, per Magnetkraft über das Spielfeld zieht.
Während Menschen den Springer anheben, um ihn aufs neue Feld zu stellen, muss der Roboter ihn präzise durch die im Weg stehenden Figuren manövrieren, ohne ihn anzuheben.
Kommunikation via Bluetooth
Didonna wollte, dass das Gerät dem klassischen Schachbrett ähnelt. Deshalb verzichtete er auf ein Display, über das der Zugang zum Internet geschaltet werden kann. Stattdessen kommuniziert Square off via Bluetooth mit einem Smartphone, das die Internetverbindung zum Gegner herstellt. Es funktioniert nur mit Geräten, die mit Googles Betriebssystem Android arbeiten, sowie mit Apples iPhone.
Im April nächsten Jahres sollen die ersten Bretter ausgeliefert werden. Der Preis liegt bei 329 Euro. Wer gleich zu Beginn der Kampagne bestellt hat, zahlte nur 179 Euro.
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