Dieser Oled-Fernseher lässt sich einfach zusammen rollen
Ein Bildschirm, der sich wie eine Leinwand einrollen lässt, wenn man ihn nicht mehr braucht? Genau so ein TV-Gerät hat der Elektronikkonzern LG entwickelt. Das flexible Display verschwindet einfach in einem Kasten. Die Südkoreaner haben die Konkurrenz auf der Elektronikmesse CES zudem mit einem 88-Zoll-Gerät mit dem weltweit schärfsten Bild in 8k-Auflösung geschockt.
Die TV-Nachrichten sind zu Ende. Der Fernseher wird ausgeschaltet. Und jetzt passiert etwas Merkwürdiges. Der Monitor wird nicht einfach nur dunkel. Er verschwindet allmählich in einem Kasten unterhalb des Displays. Darin befindet sich eine Spindel, auf der sich der Monitor aufrollt. Wenn man den Kasten öffnet, was eigentlich nicht vorgesehen ist, präsentierte sich das Display als Rolle mit einem Durchmesser von acht Zentimetern. So stellt sich LG den Fernseher der Zukunft vor.
Bildqualität entspricht der von normalen Top-Geräten
Der südkoreanische Hersteller von Unterhaltungselektronik hat den revolutionären Fernseher auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas als Prototypen präsentiert. Das Oled-Display (Organische Leuchtdioden) besteht aus diversen hauchdünnen Schichten von fotoelektronisch aktiven Kunststoffen. Als Unterlage (Substrat) dient nicht wie üblich Glas, sondern eine Kunststofffolie. Daher lässt sich der Monitor aufrollen, wie einst die Leinwand beim Diaabend. Der Kasten beherbergt auch die Lautsprecher.
Der Monitor hat eine Diagonale von 65 Zoll und entspricht 4K-Qualität. Das steht für „4000“ und gibt die Anzahl der Pixel pro Zeile an. 4k-Fernseher bieten ein außergewöhnlich scharfes Bild. Wird das Display ausgefahren, zeigt es bereits ein Bild, sobald der erste Streifen sichtbar wird.
Kinofilme ohne störende schwarze Balken
Die südkoreanischen Entwicklungsingenieure haben sich noch zwei Feinheiten ausgedacht. Wenn Filme im Kinoformat empfangen werden, lässt sich die Leinwand ein wenig einfahren, sodass das Seitenverhältnis dem im Kino entspricht, nämlich 21:9. Alle neueren Filme haben dieses Format.
Auf konventionellen Displays erscheinen oben und unten schwarze Balken, weil Fernsehmonitore ein Seitenverhältnis von 16:9 haben. LG hatte 2009 als erster Hersteller einen Fernseher im Format 21:9 auf den Markt gebracht, was einen vergleichbaren Nachteil hat wie 16:9. Alles, was nicht Kinofilm ist, hat schwarze Balken, in diesem Fall rechts und links. Diesen Nachteil vermeidet die jüngste LG-Innovation.
Es gibt noch eine dritte Stellung des einrollbaren Oled-Displays. Wird es nur eine Handbreit ausgefahren, lassen sich dort Informationen wie die Zeit oder Wetterdaten anzeigen, die keinen voll ausgefahrenen Bildschirm benötigen.
Das Gerät spart dank der Einrolltechnik viel Platz. Das TV-Gerät ist nicht mehr länger das beherrschende Element im Wohnzimmer. Zudem lässt es sich leicht transportieren, weil es klein ist und der Kasten alle empfindlichen Teile schützt.
Der Hersteller verrät noch nicht, wann das Gerät auf den Markt kommt. Ebenso wenig den Preis, der stolze Höhen erklimmen dürfte. Im vergangenen Jahr stellte LG an gleicher Stelle einen mit 4,5 Millimetern ultradünnen Oled-Fernseher vorgestellt. Der ist jetzt im Handel und kostet 8000 Euro.
Rekord: 88 Zoll mit 8k Auflösung
LG macht aber noch mit einem zweiten Highlight Schlagzeilen. Das Unternehmen hat den ersten Fernseher mit 88-Zoll-Diagonale und 8k Auflösung vorgestellt. Das Gerät hat also doppelt so viele Bildpunkte pro Zeile wie ein gleich großes Gerät, das Samsung vor wenigen Monaten präsentierte. Es kommt auf lediglich 4k.
Was der LG-Superfernseher kosten soll ist offen. Der Preis für Einzelanfertigen lag bei bislang rund 130.000 Euro. Das 77-Zoll-Vorgängermodell ist für rund 20.000 Euro zu haben.
Ein Beitrag von: