Flexibel und effizient 28.10.2024, 13:00 Uhr

Ultradünne Folie absorbiert 99 % aller elektromagnetischen Wellen

Ultradünne Folie absorbiert 99 % elektromagnetischer Wellen und sorgt für Interferenzfreiheit in 5G, 6G und Radarsystemen.

Folie

Obwohl die Folie ultradünn ist, absorbiert sie einen Großteil der elektromagentischen Wellen.

Foto: Korea Institute of Materials Science

Ein Team am Korea Institute of Materials Science (KIMS) hat ultradünne Folie entwickelt, die einen Großteil der elektromagnetischen Wellen in verschiedenen Frequenzbereichen absorbiert. Die neue Technologie setzt auf einen nur 0,5 mm dünnen Verbundstoff und ermöglicht eine hohe Abschirmung ohne störende Reflektion, was sie ideal für Anwendungen in modernen Kommunikations- und Automobiltechnologien macht.

Fast perfekte elektromagnetische Abschirmung

Ein Forschungsteam um Dr. Byeongjin Park und Dr. Sang Bok Lee vom KIMS hat die Abschirmfolie entwickelt. Es soll das weltweit erste ultradünne Filmverbundmaterial sein, das in der Lage ist, über 99 % der elektromagnetischen Wellen aus verschiedenen Frequenzbändern (wie 5G/6G, WiFi und Radar für autonomes Fahren) mit einem einzigen Material zu absorbieren.

Laut Forschenden könnte die lediglich 0,5 mm dicke Folie das Potenzial haben, die Effizienz und Zuverlässigkeit moderner Kommunikationssysteme deutlich zu verbessern.

Absorption statt Reflexion: Die Vorteile der neuen Technologie

Elektromagnetische Wellen, die von elektronischen Geräten emittiert werden, können sich negativ auf benachbarte Systeme auswirken und deren Funktion beeinträchtigen. Herkömmliche Abschirmmaterialien setzen oft auf Reflexion, was jedoch nur bedingt wirksam ist, da über 90 % der Wellen lediglich reflektiert, aber nicht absorbiert werden.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzleitsystem (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieur:innen Elektrotechnik (w/m/d) Berliner Stadtreinigung (BSR)
Narda Safety Test Solutions GmbH'-Firmenlogo
Einkäufer für den Bereich Elektrotechnik (m/w/d) mit der Möglichkeit zur Teamleitung Narda Safety Test Solutions GmbH'
Pfullingen Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
EMR-Anlageningenieur (m/w/d) Evonik Operations GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für den Einsatz im Arbeitsschutz / Umweltschutz / Verbraucherschutz (Bachelor of Science / Bachelor of Engineering / Diplom / FH) Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen
Braunschweig Zum Job 
Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für den Einsatz im Arbeitsschutz / Umweltschutz / Verbraucherschutz (Master, Diplom Uni) Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen
verschiedene Standorte Zum Job 
Thyssengas GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektleiter Leitungsbau (m/w/d) Thyssengas GmbH
Dortmund Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) Systemsoftware IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Possehl Electronics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Teamleiter QVP (w/m/d) Possehl Electronics Deutschland GmbH
Niefern-Öschelbronn Zum Job 
IMS Röntgensysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) für digitale Inspektionssysteme IMS Röntgensysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
TGM Kanis Turbinen GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Bereich Service TGM Kanis Turbinen GmbH
Nürnberg Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Leuna, Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Prozessleittechnik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Leipzig Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Projektingenieur*in/ Teilprojektverantwortliche*r Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Sauer Compressors-Firmenlogo
LSA-Engineer (m/w/d) Sauer Compressors
SWR Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Ingenieur / Ingenieurin (w/m/d) im Bereich Elektrotechnik/Sicherheit und Netze SWR Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts
Stuttgart Zum Job 
J.P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) J.P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur MSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Leuna, Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Planer EMSR (m/w/d) Griesemann Gruppe
Berlin, Schwedt Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzleitsystem (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieur:innen Elektrotechnik (w/m/d) Berliner Stadtreinigung (BSR)
Narda Safety Test Solutions GmbH'-Firmenlogo
Einkäufer für den Bereich Elektrotechnik (m/w/d) mit der Möglichkeit zur Teamleitung Narda Safety Test Solutions GmbH'
Pfullingen Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
EMR-Anlageningenieur (m/w/d) Evonik Operations GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 

Das Forschungsteam von KIMS erkannte, dass Absorption effektiver ist, um die Interferenzen zwischen verschiedenen Geräten zu reduzieren. „Dieses Material hat das Potenzial, die Zuverlässigkeit drahtloser Kommunikationsgeräte wie Smartphones und Radarsysteme autonomer Fahrzeuge erheblich zu steigern“, so der leitende Forscher Byeongjin Park.

Eine flexible Lösung für vielseitige Anwendungen

Der entwickelte Verbundstoff zeichnet sich nicht nur durch seine hohen Abschirmungseigenschaften aus, sondern ist auch flexibel und formstabil. Diese Eigenschaft ist entscheidend für moderne Geräte, die flexible Bauteile erfordern – etwa aufrollbare Smartphones oder tragbare Elektronik.

Selbst nach Tausenden von Faltvorgängen bleibt die Folie laut Forschungsteam in ihrer ursprünglichen Form und behält ihre Leistungsfähigkeit bei. Das macht sie besonders geeignet für Anwendungen, die hohe Flexibilität und Dauerhaftigkeit erfordern.

Folie

Auf der Grafik ist die Funktionsweise der Abschirmfolier zu sehen.

Foto: Korea Institute of Materials Science

So funktioniert die Abschirmfolie

Um die einzigartigen Abschirmungseigenschaften zu erreichen, änderte das Team die Kristallstruktur von Ferrit, einem magnetischen Material, und synthetisierte es so, dass es gezielt bestimmte Frequenzen absorbiert. Zusätzlich wurde ein leitfähiges Muster in die Rückseite der Folie integriert, das die Verbreitung elektromagnetischer Wellen steuert. Durch die Form und Struktur dieses leitfähigen Musters lassen sich Reflexionen in ausgewählten Frequenzbereichen stark reduzieren.

Zur weiteren Optimierung der Abschirmungseigenschaften kam ein Kohlenstoffnanoröhrchen-Dünnfilm hinzu, der auf die Rückseite der Folie aufgetragen wurde. Diese Schicht sorgt für eine zusätzliche Barriere und trägt maßgeblich dazu bei, dass elektromagnetische Wellen nicht nach außen dringen.

Einsatzmöglichkeiten und industrielle Anwendungen

Das Potenzial der neu entwickelten Folie ist laut Forschungsteam breit gefächert. Sie könnte in Kommunikationsgeräten wie Smartphones, in Radarsystemen für autonome Fahrzeuge und sogar in tragbarer Elektronik Verwendung finden. Dr. Park beschreibt die Bedeutung dieser Entwicklung so: „Da die Anwendungen der 5G/6G-Kommunikation weiter zunehmen, wächst die Bedeutung von Materialien zur Absorption und Abschirmung elektromagnetischer Wellen.“

Die neuartige Folie ermöglicht durch ihre hohe Absorptionsrate und geringe Reflexion eine nahezu störungsfreie Übertragung und könnte so eine wichtige Rolle in der nächsten Generation von Kommunikationsgeräten spielen.

Die Forschungsergebnisse des KIMS-Teams wurden in der renommierten Fachzeitschrift Advanced Functional Materials veröffentlicht. Eine Patentanmeldung wurde nicht nur in Südkorea, sondern auch in den USA, China und weiteren Ländern abgeschlossen. Die Technologie ist bereits an mehrere Unternehmen lizenziert und wird in ersten Anwendungen bei Kommunikations- und Automobilunternehmen erprobt.

Hier geht es zur Originalpublikation

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.